www.hiergeblieben.de

Leipziger Volkszeitung Online , 15.01.2006 :

Wallfahrtsort für Holocaust-Leugner in Borna geplant

Borna. Der rechtsextreme Verein "Gedächtnisstätte" wollte in Borna (Leipziger Land) einen Wallfahrtsort für Holocaust-Leugner ansiedeln will. Das berichtet die "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe). Das öffentlich gemachte Bestreben des Vereins, auf dem einstigen Gelände des Bergbauverwalters LMBV eine Gedenkstätte für die deutschen Opfer des ZweitenWeltkrieges zu errichten, habe dazu gedient. Dafür späche unter anderem die Verteilerlisten der Faxe, in denen Vereins-Mitbegründerin UrsulaHaverbeck-Wetzel aufruft, "dem Beispiel Ernst Günter Kögels" zu folgen, "der sich trotz vorhergegangener hoher Geld- und Gefängnisstrafen nicht beirren ließ". Studiendirektor Kögel ist in mehreren Verfahren unter anderem wegen Volksverhetzung und der Veröffentlichung politisch nicht korrekter Artikel über den Holocaust in seinem "Deutschland"-Heft verurteilt worden.

Wie das Blatt berichtet, sei mit Wieland Körner eine weitere umstrittene Person in die Pläne verstrickt. Der Verleger (Faksimile-Verlag) undBetreiber des Bremer Roland-Versandes stand erst vor wenigen Wochen selbst vor einem Bremer Gericht. Auch er wegen Volksverhetzung. Die von ihm verfasste Denkschrift - "Die neue Sicht von Auschwitz" - brachte ihn dorthin. Die Richter beschränkten sich auf die Beschlagnahme der Schrift und Verbrennung der Exemplare.

Körner ist vom neuen Eigentümer des einstigen Bergbau-Gebäudes, Ludwig Limmer, "in Aussicht gestellt worden, knapp die Hälfte des Gebäudes (800 Quadratmeter) zu sehr günstigen Bedingungen langfristig zu nutzen", schreibt der finanziell angeschlagene Verleger in einem Bettelbrief an seine Geldgeber. Weiter heißt es: "Wir waren guter Hoffnung, dass sich unser Sorgenpaket endlich verkleinern würde, und der Verlag in ein ruhigeres Fahrwasser kommt." Körners Verlag war auf umstrittene Schriften spezialisiert. So stammen das "Handbuch der Judenfrage", ein Standardwerk der Nationalsozialisten, und Schriften des britischen Holocaust-Leugners David Irving aus Körners Haus. Der Einzug des Bremer Verlages in das Bornaer Gebäude sei wegen angeblich "unangemessener Betriebskosten-Forderungen Limmers", so Körner, gescheitert.

Den vollständigen Artikel können Sie in der Printausgabe der Leipziger Volkszeitung vom 16. Januar 2006 lesen.


chefredaktion@lvz.de

zurück