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30.11.2004 :
Nach Razzia bei Rechtsextremisten findet Polizei weitere Waffen
Bielefeld (dpa/lnw). Nach der Razzia gegen Rechtsextremisten in Bad Oeynhausen hat die Polizei auch in einer Bielefelder Wohnung Waffen gefunden. Wie die Polizei am Montag mitteilte, fanden Beamte des Staatsschutzes bereits am Freitagnachmittag in der Wohnung eines 38-Jährigen mehrere Waffen und Munition, darunter einen Magnum-Trommelrevolver und ein Maschinengewehr MG 42 ohne Lauf. Der Mann befinde sich derzeit im Ausland. Am Donnerstag waren in Bad Oeynhausen in den Wohnungen zweier Männer Waffen und Munition beschlagnahmt worden. Gegen die 31 und 20 Jahren alten Männer laufen Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz.
Der 31-Jährige sitzt seit Freitag in Untersuchungshaft. Der 20 Jahre alte Mann sei hingegen gegen Auflagen wieder auf freien Fuß gesetzt worden, sagte ein Sprecher der Bielefelder Polizei: "Er war wohl nur Mitläufer."
Der 31 Jahre alte Mann gehört nach Darstellung von Polizei und Staatsanwaltschaft zum Führungszirkel eines nicht eingetragenen Vereins, der in möglichst originalgetreuen Uniformen historische Schlachten nachstellt und nationalsozialistisches Gedankengut verbreiten soll.
Dieser vom Verfassungsschutz beobachtete "Europäische Darstellungsverein für lebendige Geschichte" habe sich die Waffen-SS zum Vorbild genommen und trete bei nachgestellten Kampfhandlungen im Ausland als "Leibstandarte Adolf Hitler" auf. Nach den Waffenfunden in Ostwestfalen waren auch Wohungen in Mecklenburg-Vorpommern und in Hamburg durchsucht worden. In Hamburg wurden ebenfalls Waffen gefunden.
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