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Deister- und Weserzeitung , 12.12.2005 :

(Hameln) Diskussion um Zuschuss für das Zwangsarbeitergrab / Kontroverse Debatte im Ortsrat Sünteltal / Auch Stand in Sachen Förderverein Waldbad Sünteltal erörtert

Welliehausen (gro). Zu einer kontroversen Diskussion um einen Zuschuss für den Grabstein des Zwangsarbeitergrabes bei Holtensen kam es in der Ortsratssitzung des Ortsrates Sünteltal unter der Leitung von Ortsbürgermeister Johannes Scharbatke.

1.354 Euro standen dem Ortsrat an Mitteln noch zur Verfügung, die auf Vorschlag des Ortsbürgermeisters wie folgt bis zum Jahresende verausgabt werden sollen: 200 für Gutscheine des Ortsrates, 250 als Startkapital für den Förderverein Waldbad Sünteltal, 500 als Zuschuss für den Grabstein des Zwangsarbeitergrabes und der Rest in Höhe von mindestens 404 Euro für den Förderverein Schulelternrat Süntelschule.

Scharbatke eröffnete die Diskussion um den Zuschuss für das Zwangsarbeitergrab mit dem Hinweis, es werde noch geprüft, ob auch finanzielle Mittel über die Kriegsgräberfürsorge zu erhalten seien. Dr. Hermann Niederhut sagte, es sei eine durchaus löbliche Sache, wenn Menschen sich so, wie Gerhard Hentrich, mit der Aufstellung eines Grabsteines für den erschossenen russischen Zwangsarbeiter während des Zweiten Weltkrieges einsetzen würden. In Zeiten knapper Kassen und vor allen Dingen aber bei einer Aktivität ohne Informierung des Ortsrates über die Aufstellung eines Grabsteines habe er für die Zuschussgewährung kein Verständnis. Die 500 Euro sollten besser in die Zukunft des Fördervereines Waldbad Sünteltal investiert werden und dafür nur 250 Euro für den Grabstein gewährt werden. Noch deutlicher wurde Ernst-August Köps, der feststellte: "Hier wurde einfach etwas bestellt, wohl wissend, das kann ich nicht bezahlen und jetzt will man einen Zuschuss." Einig war sich die SPD-Fraktion im Ortsrat: Die große Teilnahme am Volkstrauertag am "Russengrab" habe gezeigt, hier werde nicht vergessen und als Mahnung gegen das Vergessen solle der Zuschuss in Höhe von 500 Euro gewährt werden. Die Abstimmung ergab: sechs zu zwei Stimmen, bei einer Enthaltung, für die Zuschussgewährung. Alle anderen Vorschlägen durch Scharbatke zur Vergabe der restlichen Ortsratsmittel folgten die Ortsratsmitglieder einstimmig.

Kurz wurde auchüber den Stand in Sachen Förderverein Waldbad Sünteltal gesprochen. Danach hat sich bis zur offiziellen Gründungsversammlung ein vorläufiger Vorstand gebildet und es sind 43 Bürger bereits Mitglied des Vereins.

Weiterhin wurde ein Antrag des Ortsrates verabschiedet, nachdem und auch der Vorgabe des Landes, die Bushaltestelle Ecke Unsener Straße / Hainholzstraße in Richtung Unsen ausgebaut und verlängert wird, damit Gelenkbusse dort ganz in die Haltebucht einfahren können und Fahrgäste gefahrlos aussteigen können. Zusätzlich soll ein dort neuer Zebrastreifen das Überqueren der Straße gefahrlos machen.


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