www.hiergeblieben.de

Neue Westfälische , 12.12.2005 :

Polizeieinsatz gegen rechte Szene / Veranstaltung verboten: Konzert rechtsextremer Bands in Bad Essen unterbunden / Dutzende Platzverweise

Von Joern Spreen-Ledebur

Bad Essen. Den Schriftzug "Wotan statt Jahwe" hatte ein Autofahrer an seine Scheibe geklebt – und wurde prompt von der Polizei gestoppt: Starke Polizeikräfte haben am Samstagabend in Bad Essen eine "Feier" mit rechtsextremen Bands unterbunden. Die Beamten setzten damit ein Veranstaltungsverbot durch, das die Gemeinde Bad Essen erlassen hatte. Der Pächter des Bad Essener Parkhotels, der bei der jüngsten Bundestagswahl für die NPD kandidierte und das Hotel in einer Annonce als "Treffpunkt für Nationale" anbot (wir berichteten), hatte am Samstag zu einer "Einweihungsfeier" geladen. Nach Erkenntnissen der Polizei und der Gemeinde Bad Essen sollten dabei unter anderem die Bands "Gegenschlag" und "Rachezug" auftreten. Dabei handele es sich um rechtsradikale Bands, begründet die Gemeinde das Verbot der Veranstaltung. Mehrere Mitglieder der Band "Gegenschlag" seien vom Amtsgericht Alfeld wegen Volksverhetzung verurteilt. Wegen Volksverhetzung und Verwendens von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen seien auch Mitglieder von "Rachezug" einschlägig vorbestraft.

Die Polizei erteilte den rund 50 angereisten Besuchern Platzverweise. Instrumente von zwei Bands wurden vorübergehend beschlagnahmt. Rund 30 Personen fuhren daraufhin nach Osnabrück. Die Spontan-Demo sei von der Stadt sofort verboten worden, betonte der Osnabrücker Polizeisprecher Martin Schmitz. Die Beamten stellten Personalien fest und verhängten Platzverweise.


redaktion@neue-westfaelische.de

zurück