MDR ,
07.12.2005 :
Heftige Kritik / Wallfahrtsort für Neonazis in Borna?
In Borna ist einem Zeitungsbericht zufolge ein äußerst umstrittenes Denkmal geplant. Nach Informationen der "Leipziger Volkszeitung" beabsichtigt der Verein "Gedächtnisstätte" aus Nordrhein-Westfalen ein Denkmal für deutsche Kriegsopfer und ein Dokumentationszentrum in der sächsischen Stadt zu bauen. Die Vereingründerin, Ursula Haverbeck-Wetzel, sei eine Holocaust-Leugnerin und bereits wegen Volksverhetzung verurteilt.
Angeblich auch Oberbürgermeister beteiligt
Die Recherchen des Blattes hätten weiterhin ergeben, dass die Stadt die Gedenkstätte bereits genehmigt hat. Ein zwölf Meter hohes Metallkreuz dafür sei von der Metallbaufirma des Oberbürgermeisters Bernd Schröter von der Wählervereinigung Bürger für Borna produziert worden.
Scharfe Kritik von SPD und Grünen
Heftige Kritik an dem Vorhaben hagelte es von SPD und Grünen. Die SPD-Landrätin Petra Köpping nannte die Entscheidung für das Zentrum in der Zeitung "Wahnsinn". Sie selbst habe die Bürgermeister des Landkreises seit Jahresanfang mehrfach vor solchen Aktivitäten von Rechtsextremen gewarnt.
Die Leipziger Bundestagsabgeordnete Monika Lazar (Grüne) protestierte ebenfalls gegen die Pläne. Die Naivität der Verantwortlichen sei erschreckend. Ein bundesweites Zentrum würde die bisher eher lose verknüpfte rechte Szene stärker vernetzen. Neonazis dürfe aber keine öffentliche Plattform gegeben werden.
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