Schaumburger Zeitung ,
09.12.2005 :
In fünf Monaten steht der Rohbau des Simulators / Richtfest auf dem Bau des zweiten Zentrums in Achum
Bückeburg (rc). Mit Riesenschritten geht der Bau des zweiten Simulatorzentrums auf dem Flugplatz in Achum voran. Fünf Monate nach dem ersten Spatenstich wurde bereits das Richtfest für das 100-Millionen-Euro-Projekt gefeiert. Die Arbeiten liegen voll im Zeitplan, so dass - wie geplant - im August des kommenden Jahres das Gebäude fertig gestellt sein wird. Dann geht es allerdings erst richtig an die Arbeit, denn dann müssen bis zum 1. Juli 2008 die beiden Simulatoranlagen - das Herzstück des Zentrums - "full mission" gemeldet werden. Anschließend wird die Bundeswehr mit der Ausbildung ihrer Piloten auf dem neuen Hubschraubertypen NH-90 beginnen.
In seinen Begrüßungsworten zeigte sich der General der Heeresflieger und Kommandeur der Heeresfliegerwaffenschule, Brigadegeneral Richard Bolz, sehr erfreut über den Fortschritt der Arbeiten: "Chapeau vor dieser Leistung." Das Projekt mit seiner Schnelligkeit und Flexibilität stehe für den Mut, andere Wege zu beschreiten. Denn anders als beim ersten Simulatorzentrum setzt die Bundeswehr bei diesem Projekt komplett auf die Privatindustrie. Im Auftrag des Verteidigungsministeriums errichten private Firmen im Auftrag der künftigen Betreibergesellschaft des Simulators, der Helicopter Flight Training Services (HFTS) GmbH mit Sitz in Hallbergmoos, das Gebäude. Nach der Fertigstellung wird die Waffenschule den Simulator - mit eigenem Personal - nutzen und für jede Simulatorstunde Geld an den Betreiber überweisen.
Der Geschäftsführer der HFTS, Dr. Arnd Helmetag, sagte in seiner Rede, dass dieses Modell Deutschland inzwischen ein Jahr Vorsprung vor den elf Nationen beschert hat, die ebenfalls den neuen NH-90 beschaffen werden. Deutschland habe mit dem Simulator eine "herausragende Position" erreicht, stehe in Verhandlungen mit anderen Nationen, die ihre NH-90-Piloten in Deutschland ausbilden lassen wollen.
Bürgermeisterin Edeltraut Müller vernahm diesen "Technologievorsprung" mit wachen Ohren und wies auf die Bedeutung der Bundeswehr für die Wirtschaft in Stadt und Landkreis hin. Das Simulatorzentrum werde den Namen Bückeburg weltweit bekannt machen. Sie setze weiter auf die hervorragende Zusammenarbeit von Bundeswehr und Stadt.
Eine Zahl hatte der General noch parat: Die deutschen Heeresflieger fliegen inzwischen 11.000 Flugstunden in ihren Simulatoren; nur noch rund 22.000 Flugstunden werden real am Himmel verbracht.
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