Vlothoer Zeitung / Westfalen-Blatt ,
08.12.2005 :
(Vlotho) Haverbeck-Wetzel winkt ab / "Collegium Humanum" jetzt in Sachsen Thema
Vlotho (krü). Das "Collegium Humanum" sorgt derzeit in Sachsen für Schlagzeilen. Der Name der in Vlotho ansässigen rechtsextremen Bildungsstätte wurde gestern von den Dresdner Neueste Nachrichten in einem Zuge mit dem Verein "Gedächtnisstätte" genannt. Dieser Verein plant demnach, in der sächsischen Kreisstadt Borna einen "bundesweiten Treffpunkt extremer Rechter" zu erschaffen. Interessanter Weise firmiere "Collegium Humanum" unter der gleichen Adresse wie der Verein "Gedächtnisstätte", schreibt die Zeitung. Dieser Verein verfolgt seit mehr als zehn Jahren das Ziel, ein Denkmal für die deutschen Opfer des Zweiten Weltkrieges zu errichten - in Verbindung mit einem Dokumentations-Zentrum. Zur Debatte steht nun ein 10.500 Quadratmeter großes Grundstück in Borna, das einem Mitglied des Vereins "Gedächtnisstätte" gehört.
Ursula Haverbeck-Wetzel, Mitbegründerin des "Collegium Humanum" und 2004 wegen Volksverhetzung verurteilt, wollte sich gestern zum Sachverhalt nicht näher äußern. Auch nicht zu der Frage, ob das "Collegium Humanum" Vlotho verlasse. "Das hat nichts miteinander zu tun. Ich habe dazu nichts zu sagen; ich habe mich mit anderen Dingen zu beschäftigen", sagte sie auf Nachfrage.
Erst im vergangenen Monat haben 150 Vlothoer in einer Mahnwache erneut für die Schließung des "Collegium Humanum" demonstriert. Ihre Forderung: Keine Heimat für Holocaust-Gegner - nicht in Vlotho und nirgendwo sonst in unserem Land.
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