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Lippische Landes-Zeitung , 10.01.2004 :

Gekämpft für die Vergessenen

Bereits am 14. Dezember ist Klara Nowa, Mitbegründerin des Bundes der "Euthanasie"-Geschädigten und Zwangssterilisierten, in Detmold verstorben. Ihrer Initiative ist die Gründung des Bund der "Euthanasie"-Geschädigten und Zwangssterilisierten 1987 zu verdanken, der seitdem um die gesellschaftliche Rehabilitation der Opfer kämpft. Klara Nowak war selbst Opfer der menschenverachtenden NS-Rassenpolitik und wurde aufgrund des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses zwangssterilisiert. Ihr eigener Lebensweg war geprägt durch physische und psychische Kränkungen in ihrer Jugend. Sie wehrte sich lebenslang gegen das Stigma, im Sinne der NSIdeologie "behindert" gewesen zu sein. Die Verdienstkreuzträgerin war bis 1999 Vorsitzende der bundesweit arbeitenden Organisation. Sie kämpfte mit ihrer ganzen Kraft für diese "vergessene" und im gesellschaftlichen Bewusstsein ausgegrenzte Opfergruppe. Durch ihren vehementen Einsatz konnten endlich Ende der 80er Jahre und in den 90ern Entschädigungsverbesserungen für die Opfer erreicht werden.

10./11.01.2004
Detmold@lz-online.de

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