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Lippische Landes-Zeitung , 30.11.2005 :

Gymnasiasten blicken 60 Jahre zurück / Barntruper Buchedition "Kriegsende 1945" beim Heimatverein erhältlich

Barntrup (bli). Ein Zeitzeugenbericht über das Ende des Zweiten Weltkrieges hatte ihr Interesse geweckt. 25 Barntruper Gymnasiasten des Abiturjahrgangs 2005 verfassten zusammen mit ihren Geschichtslehrern Carsten Schwier und Hansjürgen Rau das Buch "Kriegsende in Barntrup 1945 - Bomben auf unsere Stadt". Das Werk wurde in einer Auflage von 500 Stück gedruckt und ist ab sofort erhältlich.

Eine Sammlung von 111 Augenzeugenberichten, die vom 1990 verstorbenen Louis Knese erstellt, von Ernst Linneweber genehmigt und vom Heimatverein Barntrup zur Verfügung gestellt worden war, bildete die Grundlage für die 152 Seiten umfassende Edition "Barntruper Geschichte(n), sechster Teil".

29 der mehr als hundert vorliegenden Berichte wurden von der Abiturienten-Gruppe ausgewählt und aus unterschiedlichsten Perspektiven betroffener Personen dargestellt.

"Im Lippischen war die Stadt Barntrup nach Kriegsende am stärksten betroffen", schreiben die Gymnasiasten im Vorwort ihres Werkes. "Wir hoffen, dass dieses Thema und unsere Arbeit Ihr Interesse weckt und aufschlussreiche Einblicke in einen kleinen, aber erschütternden Teil der Geschichte Barntrups liefert. Angesprochen werden soll die jüngere und die ältere Generation, denn der grausame Krieg und seine verheerenden Folgen sollen niemals in Vergessenheit geraten." Bei der Buchpräsentation im Barntruper Rathaus war keiner der früheren Gymnasiasten vertreten.

"Erzählerisches Talent effektiv eingesetzt"
Carsten Schwier

Ihre Lehrer Carsten Schwier und Hansjürgen Rau sowie Konrektor Rolf Schneemann freuten sich über das große Engagement ihrer ehemaligen Schützlinge. "Der Informationsgehalt des Buches ist groß", erklärte Schwier, "einige haben ihr erzählerisches Talent effektiv eingesetzt". Schneemann lobte "die hohe Motivation der Teilnehmer des Pflichtkurses Geschichte. Sogar in den Herbstferien 2004 gab es große Bereitschaft weiter zu arbeiten."

Ursel Haverich, erste Vorsitzende des Heimatvereins Barntrup, und Bürgermeister Herbert Dahle waren von der Edition mit historischem Inhalt angetan. "Die Stadtgeschichte wird authentisch dokumentiert und aufbereitet", erkannte Haverich. Dahle erklärte: "Die Schüler haben sich vorbildlich engagiert, der Heimatverein war der Projekt-Motor." Haverich spielte den Ball des Lobes gekonnt zurück, bedankte sich bei der Stadt Barntrup, dem Lippischen Heimatbund und der evangelisch-reformierten Kirche Barntrup für deren Unterstützung.


Blomberg@lz-online.de

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