www.hiergeblieben.de

Westfälisches Volksblatt / Westfalen-Blatt , 30.11.2005 :

JVA Büren: Angriff mit Nagelschere / Vier Jahre Haft

Büren/Paderborn (hh). In der Haftanstalt Büren hat ein Moldawier mit einer Nagelschere auf einen schlafenden Zellengenossen eingestochen.

Die Tat liegt mehr als zwei Jahre zurück. Mit dem Ukrainer Dimitrij lag Ilja M. ständig im Streit. Als der wesentlich kräftigere Mithäftling schlief, griff der Mann aus Moldawien zum Maniküregerät. Richter Bernd Emminghaus sprach von einer "heimtückischen Attacke". Direkt nach dem Vorfall war der Ilja M. in seine Heimat abgeschoben worden. Schon nach wenigen Monaten kehrte er aber illegal nach Deutschland zurück und hauste, weil er keine Wohnung fand, zeitweilig in einem Erdloch. "Er lebte von Autoaufbrüchen", so Staatsanwalt Ralf Vetter. Das seien so viele gewesen, dass er sich an Einzelheiten gar nicht erinnern könne, räumte der Angeklagte gestern im Prozess vor dem Paderborner Landgericht ein.

Dabei hatte Ilja M. seine eigene Methode: Er zerschnitt das Dichtgummi, nahm die Scheibe heraus und legte sie unbeschädigt im Pkw ab. Weil er zudem seine Fingerabdrücke hinterließ, kam ihm die Polizei auf die Spur.

Wegen gefährlicher Körperverletzung und Diebstahls wurde der Täter zu vier Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. In Koblenz erwartet den Autoknacker ein weiteres Verfahren und damit wohl ein Haftzuschlag. Mindestens die Hälfte der Strafe müsse er in Deutschland verbüßen, bevor er erneut abgeschoben werde meint der Staatsanwalt.


redaktion@westfaelisches-volksblatt.de

zurück