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Schaumburger Zeitung , 29.11.2005 :

(Bückeburg) "Rommel-Schnaps" für 1.500 Euro ... / ... oder: Welche Irrwege ein guter Scotch Whisky nehmen kann

Bückeburg (jp). Einen langen Weg hat dieser Old Scotch Whisky zurückgelegt, um bis zum Weihnachtszauber zu gelangen.

Während des Zweiten Weltkriegs waren große Mengen des Getränks zur Versorgung britischer Truppen nach Afrika verschifft worden. Dort fiel der Whisky im Juni 1942 bei der Eroberung von Tobruk in die Hände des Deutschen Afrika-Korps. Rommel ließ die Fässer nach Italien bringen, wo sie 1944 in die Hände amerikanischer Truppen fielen. Die füllten den Whisky in Ermangelung passenderer Gefäße in italienische Weinflaschen um. 30 Jahre lagerten die Flaschen im österreichischen Linz, wobei sich speziell in den Nachkriegsjahren sowohl die Bevölkerung als auch Besatzungstruppen daran gütlich taten. 1979 wurden die letzten 40.000 Flaschen in Frankfurt versteigert. Zwei von ihnen ergatterte kürzlich Andreas Schmidt Probst, Chef des "House of Whisky" an der Bückeburger Röntgenstraße. 1.500 Euro muss der Whisky-Kenner für eine Flasche des als "Rommel-Schnaps" in die Spirituosen-Geschichte eingegangenen Gesöffs berappen.


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