www.hiergeblieben.de

www.hiergeblieben.de , 29.11.2005 :

Übersicht

Veröffentlichungen am 29.11.2005:


01.) Westfalen-Blatt / Bielefelder Zeitung:
(Bielefeld) Gewinner und Verlierer der Globalisierung / Ideenwerkstatt bei Burschenschaft Normannia-Nibelungen

02.) Paderborner Kreiszeitung / Neue Westfälische:
(Paderborn) Ärger über Rede zum Holocaust / Betrifft: Gedenkfeier zur Pogromnacht, Bericht in der NW vom 10. November

03.) Paderborner Kreiszeitung / Neue Westfälische:
(Paderborn) Bürger treffen Zwangsarbeiter / Mittwoch, 30. November, 19.30 Uhr im Liborianum

04.) Westfälisches Volksblatt / Westfalen-Blatt:
Zwangsarbeiter heute in Paderborn

05.) Herforder Kreisanzeiger / Neue Westfälische:
(Herford) Die Sache mit dem Hitler-Gruß / Ilse Spanuth sammelte Schul-Erinnerungen über die NS-Zeit / Buch erschienen

06.) Vlothoer Anzeiger:
Vlothoer Autoren stellen sich vor

07.) Schaumburger Zeitung:
(Bückeburg) "Rommel-Schnaps" für 1.500 Euro ... / ... oder: Welche Irrwege ein guter Scotch Whisky nehmen kann

08.) Löhner Nachrichten / Neue Westfälische:
(Löhne) Ein Ende mit Wehmut / Abschiedsfeier des Stadtverbandes des Bundes der Vertriebenen

09.) Gütersloher Zeitung / Neue Westfälische:
"Eine Heimat hat man nur einmal" / Jahreshauptversammlung des Bundes der Vertriebenen in Herzebrock-Clarholz

10.) Gütersloher Zeitung / Neue Westfälische:
(Gütersloh) Schlesier-Termine im Dezember

11.) Zeitung für Gütersloh / Westfalen-Blatt:
Friedenspreis-Trägerin in der Anne-Frank-Schule / Lama Tarayra (19) berichtet über die Intifada - Lesung mit der Autorin Margret Greiner

12.) Zeitung für Gütersloh / Westfalen-Blatt:
(Gütersloh) Nahost-Kenner spricht über Islam

13.) Radio Hochstift:
(Büren/Paderborn) Ex-Häftling vor Gericht




Nachrichten zu Migration / Rassismus vom 29.11.2005:


01.) Asylbewerber erst nach Abschiebung anerkannt
(Frankfurter Rundschau)

02.) Mehrere Tote durch Tropensturm auf den Kanaren / Schiff mit afrikanischen Flüchtlingen gesunken
(APF)

03.) Oldenburg / Demonstration gegen Abschiebung von Roma
(Rote Fahne News)




01.) Asylbewerber erst nach Abschiebung anerkannt

Zirndorf. Nach seiner Abschiebung aus Deutschland ist ein in seiner Heimat in einem Arbeitslager inhaftierter Chinese nachträglich als Asylbewerber anerkannt worden. Es bestehe die "konkrete Gefahr einer menschenrechtswidrigen Behandlung", hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge festgestellt. Damit könne er wieder nach Deutschland einreisen, sagte eine Sprecherin des Bundesamts in Zirndorf am Montag.

Der 30 Jahre alte Jiang Renzheng war im März abgeschoben worden, weil ihm nach Ansicht der deutschen Behörden in China keine Gefahr drohte. Wegen seiner Zugehörigkeit zur Falun-Gong-Gemeinschaft war er aber unmittelbar nach seiner Ausreise inhaftiert worden. Gemeinsam mit Jiang abgeschoben worden waren auch dessen Frau und die zwei gemeinsamen Kinder. Allerdings darf die Familie derzeit China nicht wieder verlassen. Das deutsche Auswärtige Amt setzt sich für die Familie ein.

Quelle: Frankfurter Rundschau




02.) Mehrere Tote durch Tropensturm auf den Kanaren / Schiff mit afrikanischen Flüchtlingen gesunken

Durch den Tropensturm "Delta" sind auf und vor den Kanarischen Inseln mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Sechs aus Afrika stammende Flüchtlinge starben, als ein Schiff mit illegalen Einwanderern wegen starken Wellengangs am Montag rund 400 Kilometer südlich vor der Inselgruppe sank, wie die örtlichen Behörden mitteilten. Ein alter Mann kam auf Fuerteventura ums Leben, als er sein Hausdach reparieren wollte und hinunterstürzte.

Zehn bis zwölf Menschen werden nach dem Untergang des Flüchtlingsschiffes vermisst und "nicht mehr gesucht", wie die Behörden weiter mitteilten. Sechs der 32 Überlebenden wurden mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus von Las Palmas gebracht. Der Sturm richtete zudem großen Sachschaden an.

Der Sturm erreichte Windgeschwindigkeiten von mehr als hundert Stundenkilometern. Ein Behördensprecher sagte, ein derartiger Sturm in dieser Jahreszeit sei ein "absolut anormales" Phänomen. Es sei das erste Mal, dass ein solcher Sturm die Kanarischen Inseln berühre. Auf der Insel La Palma wurden zahlreiche interne Flüge annuliert.

Quelle: APF




03.) Oldenburg / Demonstration gegen Abschiebung von Roma

Oldenburg (Korrespondenz) Auf einer kämpferischen Demonstration von etwa 250 Roma und Deutschen am 24.11.2005 wurde Bleiberecht für die in Deutschland lebenden Roma und anderen Minderheiten aus dem Kosovo gefordert. Wir beteiligten uns mit einer kleinen Gruppe der Montagsdemo daran.

Die Roma, Ashkali und Kosovo-Ägypter waren im Kosovo den Angriffen der albanischen Bevölkerung und Paramilitärs ausgesetzt, die sie im Verdacht hatten, mit den Serben zusammenzuarbeiten. 4.000 wurden durch Pogrome vertrieben. 38.000 leben in Deutschland. Auch heute gibt es im Kosovo Übergriffe. Die Situation wird auch von Politikern als Pulverfaß beschrieben.

Die Roma leben in Lagern, von denen einige auf bleiverseuchtem Boden errichtet wurden. Mehrere Kinder starben an Bleivergiftung. Kinder können nicht zur Schule gehen oder haben Schule im Dreischichtbetrieb, die hygienischen, medizinischen und sozialen Bedingungen sind katastrophal. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 100 Prozent. Aus diesen Gründen nimmt die UNMIK keine rückgeschobenen Flüchtlinge im Kosovo an; einzelne wurden bereits zurückgeschickt.

Trotzdem wurde das Abschiebeverbot für Minderheiten aus dem Kosovo aufgehoben; schon jetzt werden Ashkali und Kosovo-Ägypter abgeschoben. Für 2006 ist die massenhafte Abschiebung von Roma geplant. Auf einer Podiumsdiskussion mit Landtagsabgeordneten des Petitionsausschusses wurde berichtet, dass bereits ein Flugzeug mit Roma, Albanern und Ashkali aus Deutschland nach Prishtina geflogen ist; die UNMIK hat diese Flüchtlinge nicht aufgenommen. Niemand weiß, wo sie verblieben sind.

Die Roma sind seit 10 bis 15 Jahren hier, ihre Kinder sind hier geboren. Für hier geborene Kinder und Jugendliche kommt die Abschiebung einer Deportation gleich, da sie aus ihren Lebenszusammenhängen gerissen würden und in ein Land sollen, das sie nicht kennen und wo ihr Leben bedroht wäre.

Einige der "Lösungen", die von Politikern vorgeschlagen wurden, sind Augenwischerei. So sollen Flüchtlinge, die 2 Jahre gearbeitet haben bzw. Kinder, die 6 Jahre hier zur Schule gegangen sind, bleiben dürfen. Was ist mit den jüngeren Kindern und den Eltern, die nicht gearbeitet haben? Viele haben sich einen Job gesucht, ihnen wird aber von der Ausländerbehörde die Arbeitserlaubnis verweigert - oft seit ihrer Ankunft.

Die Demo führte, von kämpferischen Reden und Sprechchören begleitet, vom Bahnhof über Pferdemarkt und Innenstadt zum Verwaltungsgericht, wo eine Petition übergeben wurde. Auf Transparenten und Plakaten stand: "Bleiberecht für Roma", "Unsere Kinder sind hier geboren", "Alle Roma sind obdachlos", "Zurück ja, aber wohin?", "Wir leben im 21. Jahrhundert und unser Volk hat keine Freiheit".

Auf der Podiumsdiskussion, wo ca. 150 Roma aus allen umliegenden Landkreisen anwesend waren und ihre Situation darstellten, zeigten sich die anwesenden PolitikerInnen beeindruckt von den Schilderungen und einig, dass eine humanitäre Lösung gefunden werden müsse, die Vertreter von SPD und FDP sahen sich aber "machtlos" gegenüber der herrschenden Politik. Georgia Langhans (Grüne) berichtete von einer Landtagsreise ins Kosovo und setzte sich gegen Abschiebung ein. Die CDU war trotz Einladung nicht erschienen.

Viele Roma stellten menschenverachtende Schikanen der Behörden dar, so wurde einem Jugendlichen ein Papier vorgelegt, wo er unterschreiben sollte, dass er nach absolvierter Lehre ausreisen würde. Die Schwester eines Roma aus dem Kosovo soll mit ihrem 18. Geburtstag abgeschoben werden, und zwar allein nach Sarajevo, wo sie geboren ist, da die Familie 1987 gerade dort wohnte. Diese Beispiele sind typisch für deutsche Flüchtlingspolitik.

Es gibt keine Rückkehr in Würde und Sicherheit ins Kosovo, deshalb fordern wir:
Keine Abschiebungen ins Kosovo oder sonstwohin! Dauerhaftes Bleiberecht für alle Roma, Ashkali und Kosovo-Ägypter!

Quelle: Rote Fahne News


info@hiergeblieben.de

zurück