www.hiergeblieben.de

Herforder Kreisanzeiger / Neue Westfälische , 28.11.2005 :

(Herford) Zeitzeugen berichten im Zellentrakt / Verfilmtes Interview mit Elfriede Franke wird gezeigt

Herford. Vom Leben in Herford, den Schrecken der Jahre nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 und das Leiden in den Konzentrationslagern berichten in einem verfilmten Interview aus dem Jahre 1988 Elfriede Franke und ihre Töchter am Montag, 28. November, um 20 Uhr im Zellentrakt im Rathaus.

Bereits im Jahre 1988, als zum Gedenken der 50. Wiederkehr der Pogromnacht vom 9. November bei vielen Menschen das Bewusstsein für die Verantwortung zu diesem Kapitel deutscher Geschichte erst erwachte, haben die Herforder Filmemacher Jutta und Jürgen Heckmanns eine Reihe dieser Zeitzeugenberichte auf Zelluloid gebannt. Einen dieser Berichte zeigt das Kuratorium nun im Zellentrakt im Rathaus.

Es ist die Geschichte einer Frau die 1921 aus dem Ruhrgebiet nach Herford geheiratet hat und über anfängliche Integration und anschließende Ausgrenzung bis hin zur Entrechtung und schließlich Deportation das Unrecht der NS-Diktatur gegenüber jüdischen Mitbürgern erfahren hat.

Unterstützt von ihren beiden Töchtern, Ruth und Claire, erzählt Elfriede Franke vom Transport nach Riga, der Odyssee durch zahlreiche Lager, der Ermordung des Ehemannes und des erst sechzehnjährigen Sohnes Gerd, bis zur Rettung durch das Rote Kreuz und die Auswanderung über Schweden in die USA.

Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei, die Filmemacherin Jutta Heckmanns ist anwesend.


lok-red.herford@neue-westfaelische.de

zurück