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Indymedia , 26.11.2005 :

Demo am Frauenabschiebeknast in Neuss

Heute fand in Neuss (NRW) anlässlich des internationalen Tages gegen Gewalt gegen Frauen eine antisexistische und antirassistische Demonstration gegen den Deutschlands einzigsten Frauenabschiebeknast statt.

Zu der Demonstration riefen - wie bereits in den vorrangegangenen Jahren die JungdemokratInnen/Junge Linke NRW auf. Ab 14 versammelten sich die etwa 150 DemonstrationsteilnehmerInnen am Bahnhof zur Auftaktskundgebung. Hier hielt ein Vertreter des Vereins "Hilfe für Menschen in Abschiebehaft" aus Büren einen Redebeitrag, in dem er auf die Situation von Menschen in Abschiebehaft einging. Zu dem erklärte er, warum es kein Grund zum Feiern ist, dass der Frauenabschiebeknast in Neuss demnächst geschlossen wird (was u.a. in den letzten Jahren eine Forderung der Neuss-Demo war), da der Frauenabschiebeknast in Neuss demnächst mit dem Abschiebeknast in Büren (bei Paderborn) zusammengelegt werden soll. Während der Knast in Neuss sich mitten in der Innenstadt befindet, ist der Knast in Büren versteckt in einem Waldstückchen. Zugleich betonte er die Notwendigkeit des Widerstandes gegen Abschiebung und forderte dazu auf auch den Widerstand gegen Europas größten Abschiebeknast in Büren zu intensivieren.

Nach diesem Redebeitrag, zog die Demo mehr oder weniger lautstark durch die vorweihnachtliche Innenstadt. Dabei wurden Parolen wie etwa "Kein Mensch ist illegal" gerufen. Für einen kleinen Zwischenfall sorgen zwei Anti-Antifas am Rande, die versuchten Fotos von der Demo zu machen. Nach kleineren Rangeleien, nahmen die Bullen die Personalien der unerwünschten Fotografen auf. Hiernach zog die Demo weiter zum Abschiebeknast, wo Grußbotschaften in u.a. englisch, russisch, spanisch, türkisch, französisch, chinesisch und arabisch verlesen wurden. Die Demo zog nun weiter über den Weihnachtsmarkt. Es wurde eine weitere Zwischenkundgebung veranstaltet, auf der u.a. ein Redebeitrag der "Medizinischen Flüchtlingshilfe" aus Bochum gehalten wurde. Auf der Abschlusskundgebung servierten dann "food not bombs" leckeres, veganes Essen.

Positiv lässt sich festhalten, dass trotz des Naziaufmarsch in Duisburg, doch einige den Weg durch das Schneechaos nach Neuss gefunden haben.


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