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Bielefelder Tageblatt (BW) / Neue Westfälische , 21.11.2005 :

(Bielefeld) "Festung Europa" einreißen / Aktion der "Grünen Jugend" zum Thema Migration / Landesversammlung

Bielefeld (dia/pas). "Die EU schottet sich immer mehr ab und macht ihre Grenzen dicht", sagt Matthias Stockkamp, Sprecher der "Grünen Jugend Bielefeld". Seine Forderung: Die "Festung Europa" muss eingerissen werden. Mit einer Aktion auf dem Rathausplatz machte die Jugendorganisation anlässlich der Landesversammlung der Grünen Jugend NRW in Bielefeld Passanten auf die EU-Migrationsproblematik aufmerksam.

"Ab in die Wüste" oder "Ab in den Stacheldraht" stand auf dem "Asylglücksrad", das 15 Grüne aufgestellt hatten. "Das Rad soll verdeutlichen, wie die EU-Mitgliedstaaten mit den Schicksalen von Schutzsuchenden umgehen", sagt Stockkamp. Sechs Meter hohe Stacheldrahtzäune an den Landesgrenzen und Massenabschiebungen in unsichere Drittstaaten ohne individuelle Prüfung der Betroffenen seien menschenunwürdig.

"Wir fordern einen verbesserten Flüchtlingsschutz und ein starkes Recht auf Asyl", erklärt Stockkamp. Eine Mauer aus großen, grau bemalten Pappkartons hatten die Aktivisten errichtet. Stockkamp: "Als Symbol für die EU, die niemanden herein lässt." Nele Peerenboom war als "Festung Europa" verkleidet.

An einer Stellwand konnten Besucher Texte über Genfer Flüchtlingskonventionen, Asylverfahren in Deutschland sowie Asylrecht lesen. "amnesty international" und die Hochschulgruppe der Grünen an der Uni unterstützten die Aktion.

Auf der Landesversammlung im Jugendgästehaus auf Dürkopp Tor 6 an der August-Bebel-Straße begrüßte auch die Bielefelder Bundestagsabgeordnete Britta Haßelmann die Grünen-Jugendlichen. Dafür erhielt sie einen Kaktus als Dankeschön.

Schließlich wollen sie sich als ernste Diskussionspartner und Ideengeber in der Partei einbringen. Zwei Tage lang hatten sich die Jugendlichen mit der Frage "Alte Werte, neue Wege? – Wohin wollen wir gehen" auseinandergesetzt. In Zukunft wollen sie vor allem auf Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik setzen.


lok-red.bielefeld@neue-westfaelische.de

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