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Bad Oeynhausener Anzeiger und Tageblatt / Westfalen-Blatt , 18.11.2005 :

(Bad Oeynhausen) Soldaten nicht erwähnt / Form des Gedenkens bewertet die Opfer

Dieser Leser kritisiert das städtische Gedenken zum Volkstrauertag (Westfalen-Blatt vom 14. November).

Trotz vieler positiver Äußerungen über den Volkstrauertag, wie er von der Altstadtgemeinde und der Stadt begangen wurde, gibt es auch andere Ansichten: Die gefallenen Soldaten der letzten Weltkriege wurden nicht erwähnt. Selbst nicht die Angehörigen der Bundeswehr, die im Auslandseinsatz umkamen. Stellvertretend bemühte man andere Opfergruppen. Lassen sich Soldaten nicht unter diese Opfer subsumieren?

Es gibt sie also doch: die schlechteren und die besseren Opfer. Solch ein Verhalten ist ein Schlag ins Gesicht der Menschen, deren Angehörige im Krieg gefallen sind. Hätte man doch gewartet, bis die "Tätergeneration" ausgestorben ist. Dann ließe sich der Volkstrauertag abschaffen, und der Totensonntag könne an seine Stelle treten.

Die Kultur eines Volkes spiegelt sich auch darin wider, wie es das Gedenken an seine Toten pflegt. Kirche und Staat haben in dieser Richtung wenig Fingerspitzengefühl gezeigt.

Dr. Hans Lehmann
Bad Oeynhausen


oeynhausen@westfalen-blatt.de

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