Bad Oeynhausener Kurier / Neue Westfälische ,
16.11.2005 :
(Bad Oeynhausen) Entgleisung nicht hinnehmen
Zum Bericht "Schützen scheren bei Gedenkfeier aus" vom 9. November schreibt Leser Dirk Bekemeier:
Herr Henke bezeichnet den Gedenkbrunnen als Judenbrunnen, und verabschiedet sich zusammen mit den Bad Oeynhausener Bürgerschützen und der freiwilligen Feuerwehr aus der allgemeinen Gedenkveranstaltung am Volkstrauertag.
Vielleicht haben die Herren Henke und Schulten noch nicht gemerkt, das der Volkstrauertag keine militaristische Veranstaltung und Heldengedenktag mit Uniformen, Nationalhymne und Tschingderassabum ist, sondern ein Tag an dem man den Opfern gedenkt. Die Opfer waren aber nicht nur die in einen sinnlosen Krieg getriebenen und gefallenen deutschen Soldaten, sondern vor allem Juden, Sinti, Roma, Behinderte, Homosexuelle und anders denkende Menschen. Ich könnte hier fortfahren, will es aber nicht.
Jeder aufrichtige Mensch sollte hier seinem christlichen Gewissen folgen und Entgleisungen dieser Art nicht hinnehmen, sondern geschichtsbewusst sein, und sich aktiv dagegen wehren.
Der Artikel am Samstag "Henke rudert zurück" ist bei weitem nicht ausreichend, um den Wind aus der Angelegenheit zu nehmen. Man kann nicht solch ein Gedankengut verbreiten, und dann bei Gegenwind so tun, als wäre das alles nicht so gemeint gewesen.
Ein Rücktritt von seinem Amt als Vorsitzender der Bürgerschützen 05 wäre nur ein Akt des Anstandes, um anständigen Mitglieder der Schützenvereinen den Ruf zu wahren.
Dirk Bekemeier
Bad Oeynhausen
lok-red.oeynhausen@neue-westfaelische.de
|