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Löhner Nachrichten / Neue Westfälische ,
15.11.2005 :
(Löhne) Vertriebenen-Verband löst sich auf / Zuwenig aktive Mitglieder im Verein
Löhne (indi). Mehr als 60 Jahre sind seit dem Kriegsende vergangen. Unter den Folgen des Krieges haben die auch die Vertriebenen besonders gelitten. Viele waren im Bund der Vertriebenen organisiert. Nach 56 Jahren löst sich der Stadtverband auf. Mit der traditionellen Adventsfeier am Sonntag, 27. November, 14 Uhr, endet die Vereinsarbeit.
"Wir haben nicht mehr genug aktive Mitglieder", sagt der 1. Vorsitzende Günter Berg, der das Amt vor 23 Jahren von seinem Vater übernommen hat. Organisiert wurden vom Verein nicht nur Treffen und Kulturveranstaltungen, sondern auch zahlreiche Ausflüge. "Das Interesse an der Vereinsarbeit ist immer geringer geworden", sagt Berg.
In der Nachkriegszeit hatte der Bund der Vertriebenen in Löhne eine wichtige Funktion. Da ging es auch im Geselligkeit. Im Vordergrund stand aber, den Menschen, die ihre Heimat verloren hatten, zu ihrem Recht zu verhelfen. Zunächst waren die Vertriebenen, die zum Beispiel aus Ostpreußen oder Schlesien kamen, in Notunterkünften in Mennighüffen und Obernbeck untergebracht. "Natürlich waren für ein einigermaßen würdiges Leben richtige Wohnungen nötig. Behörden und Ämter waren aber oft überfordert", so Ingrid Feldmann in einem Rückblick auf die Arbeit des Bundes der Vertriebenen in Löhne. Der Stadtverband wurde 1949 gegründet. Damals hatte das Amt Löhne eine Einwohnerzahl von 32.983 Menschen. Darunter befanden sich 7.271 Flüchtlinge.
Die Vertriebenenverbände berieten ihre Landsleute beim Thema Hausrat- und Soforthilfen. "Sie halfen bei Familienzusammenführungen und Vielem mehr und brachten Ordnung ins Chaos", so Feldmann.
Die Abschlussfeier beginnt am Sonntag, 27. November, 14 Uhr im Becker Krug (Glösemeyer). Für den musikalischen Höhepunkt des Tages wird der "Mozart-Chor-Kirchlengern" sorgen. Einen Rückblick auf "60 Jahre Nachkriegszeit" wird Ingrid Feldmann in einem Vortrag geben. Bürgermeister Kurt Quernheim wird mit einem Grußwort erwartet. Gäste sind willkommen.
lok-red.loehne@neue-westfaelische.de
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