Nürnberger Schwulenpost ,
07.11.2001 :
Homophober Ratsherr
Detmold. Nachdem ruchbar geworden ist, was der Detmolder Ratsherr, Jura-Student und 25-jähriges CDU-Jüngelchen Hendrik Schnelle über Schwule (dass man Schwule vergasen müsse) geäußert hatte, hat dieser seinen Austritt aus der CDU erklärt.
Im Gegenzug beschloss die CDU-Fraktion einstimmig den Ausschluss von Schnelle. Hintergrund ist das Urteil des Detmolder Amtsgerichtes vom 14.09.2001, in dem Schnelle vom Vorwurf der Volksverhetzung zwar freigesprochen wurde, gleichzeitig aber festgestellt wurde, dass Schnelle sich tatsächlich rassistisch über Schwule geäußert habe. Obwohl dessen Aussagen schon vor der letzten Kommunalwahl durch aufmerksame BürgerInnen veröffentlicht wurden, hatte die CDU Schnelle über einen Listenplatz auf den Ratssessel gehievt. Sein Ratsmandat will er behalten. "Das ist ein persönliches Mandat. Ich werde daher nicht zurücktreten", erklärte Schnelle in bester Kohl-Manier. Der CDU-Stadtverbandsvorsitzender Stephan Grigat meinte zum Austritt: "Eine Begründung nannte er (Schnelle) nicht. Aber die ergibt sich aus dem Zusammenhang." Grünen-Fraktionschef Michael Brieden-Segler meint dazu: "Die CDU hätte sich und der Bürgerschaft viel Ärger ersparen können, wenn sie diese Konsequenz bereits vor der Kommunalwahl gezeigt hätte, denn zu diesem Zeitpunkt hatten Detmolder Bürger auf die völlig inakzeptablen Äußerungen Schnelles hingewiesen."
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