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Die Glocke , 20.09.2005 :

(Kreis Gütersloh) Zahl der NPD-Wähler im Kreis fast verdreifacht / Heiner Kamp (FDP) räumt in Versmold 9,4 Prozent ab

Von Martin Neitemeier

Kreis Gütersloh (gl). 1.424 Bürger aus dem Kreis haben am Sonntag mit ihrer Zweitstimme NPD gewählt. Ihre Zahl hat sich von 504 im Jahr 2002 damit fast verdreifach. Der Stimmenanteil stieg von 0,25 auf 0,7 Prozent. Insgesamt haben die sonstigen Parteien mit 2,67 Prozent trotz eines Plus von 0,25 Prozentpunkten keine Rolle gespielt.

Die beiden Volksparteien bestimmen das Bild im Kreis: Die CDU steht - erst recht angesichts des negativen Bundestrends - gestärkter da, die SPD musste Federn lassen, allerdings nicht so stark wie deutschlandweit. Insbesondere ihre Direktkandidaten büßten nicht so viele Stimmen wie ihre Partei insgesamt ein. Angesichts der (außer Werther) zusätzlichen Ausgliederung von Schloß Holte-Stukenbrock in den Wahlkreis Paderborn ist das Gesamtergebnis für den Gütersloher Wahlkreis 132 nur bedingt mit dem Ergebnis von 2002 vergleichbar.

Der Präsentation im Internet liegen Vergleichszahlen aus 2002 zugrunde, die Schloß Holte-Stukenbrock ausklammern. Auf dieser Basis hat CDU-Bewerber Hubert Deittert bei den Erststimmen 3,1 und bei den Zweitstimmen 0,4 Prozentpunkte zugelegt, während SPD-Mann Klaus Brandner 1,9 Prozentpunkte weniger Erst- und 2,9 Prozent weniger Zweitstimmen bekam. Beim Wahlkampfvergleich ohne Bereinigung stehen für Brandner geringere Verluste (Erststimme: 1,5 Prozentpunkte, Zweitstimmen 2,6) zu Buche. Deitterts Gewinn bei den Erststimmen beläuft sich auf 2,7 Prozentpunkte, während die Zweitstimmen bei 41,9 Prozent unverändert sind. Insgesamt haben in allen 13 Kommunen des Kreises 204 859 der 256 946 Wahlberechtigten ihre Stimmen abgegeben, mit 79,7 Prozent eine gegenüber 2002 um 2,2 Prozentpunkte geringere Beteiligung.

Kreisweit entfielen auf die SPD 38,8 Prozent der Erst- und 34,4 Prozent der Zweitstimmen (2002: 40,7/37,3). Die CDU kam auf 48,9 und 41,9 Prozent (45,9/41,6). Drittstärkste Kraft ist die FDP mit 4,4 und 10,2 Prozent (6,2/9,6) vor den Grünen mit 4,2 Prozent Erst- und 6,8 Prozent Zweitstimmen (5,0/8,2). Die Linkspartei holte kreisweit 3,6 Prozent Erst- und 4,1 Prozent Zweitstimmen. Drei Jahre zuvor hatten für die PDS jeweils 0,9 Prozent der Wähler gestimmt. Während Rietberg und Borgholzhausen am Sonntag für CDU und SPD wechselseitig die besten und schlechtesten Werte brachten, hat sich bei der FDP die Direktkandidaten-Hochburg von Rheda-Wiedenbrück (2002: 7,2 Prozent) nach Versmold verlagert.


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