Lese- und Antifa-Café in der alten Pauline ,
18.09.2005 :
(Detmold) Filmabend über Emilie Schindler / Mittwoch, den 28. September 2005 um 20.00 Uhr
Mittwoch, den 28. September 2005 um 20.00 Uhr
Veranstaltungsort:
Autonomes Kultur-
und Kommunikationszentrum
alte Pauline
Bielefelder Straße 3
32756 Detmold
Telefon: (05231) 20 101
www.alte-pauline.de
www.hiergeblieben.de
Die Witwe Oskar Schindlers starb am 5. Oktober 2001 nach einem Schlaganfall im Alter von 93 Jahren in Strausberg bei Berlin.
Von Yad Vashem wurde sie als Gerechte unter den Völkern ausgezeichnet.
Der Münchner Verleger Herbert Fleissner hatte sich um das Grab in Waldkraiburg bemüht. Eigentlich hätte Emilie Schindler in ein Alten- und Pflegeheim der Sudetendeutschen Stiftung nach Waldkraiburg ziehen sollen, um dort ihren Lebensabend zu verbringen.
Emilie Schindler wurde 1907 in Mähren geboren. Gemeinsam mit ihrem Mann rettete sie 1.200 Juden vor dem sicheren Tod in Auschwitz. Das Schicksal des Paares ist seit Steven Spielbergs "Schindlers Liste" vielen Menschen bekannt.
Nach dem Krieg ging das Paar nach Argentinien, um sich dort eine neue Existenz aufzubauen. Doch das Geschäft Oskar Schindlers ging Pleite. Er ging zurück nach Deutschland, Emilie Schindler blieb in Südamerika, wo sie die letzten Jahre in ärmlichen Verhältnissen lebte.
Erst in den letzten Jahren nach Erscheinen von Spielbergs Film wurde sich der Witwe des 1974 verstorbenen Lebemanns Oskar Schindler erinnert. Emilie Schindler klagte gegen die Stuttgarter Zeitung wegen der Veröffentlichung des Nachlasses ihres Mannes.
Emilie Schindler habe stets Heimweih nach Deutschland gehabt, hieß es immer wieder. Kurz vor ihrem 92. Geburtstag sprach Emilie Schindler in einem TV-Interview davon, dass sie die ihr verbleibenden Jahre gerne in Deutschland, zum Beispiel in Regensburg verbringen würde. In Regensburg lebten die Schindlers Ende der 40er Jahre. Ihre Nichte, die einzige ihr verbliebene Verwandte, wohnt bei München. Ihre Anregung wurde nicht aufgegriffen. Emilie Schindler kehrte zurück nach Buenos Aires. Die Unterstützung der dortigen jüdischen Gemeinde hätte für ein Leben in der BRD nicht ausgereicht. Eine entsprechende Geste des Freistaates Bayern blieb aus. Vielleicht waren die Finanzmittel des Freistaates Bayern erschöpft, nachdem er jahrelang den in einem Münchner Altersheim lebenden SS-Mörder Anton Malloth geschützt und unterstützt hatte.
Nun fand sie ihre letzte Ruhe in Deutschland. Doch auch das war für ihr Schicksal bedeutend. Denn Oskar Schindler wurde in einem Ehrengrab am Jerusalemer Zionsberg beigesetzt. Die Rettung der 1.200 Juden wird ihm noch immer fast alleine zugeschrieben.
Darüber war Emilie Schindler stets sehr verbittert, schimpfte über den Luftikus Oskar und forderte ihren Anteil am Ruhmesblatt.
Das Lese- und Antifa-Café in der alten Pauline:
- Jeden Mittwoch ab 17 Uhr Büchertisch und Leseangebote, ab 19 Uhr vegetarisches Essen.
- Jeden zweiten Mittwoch im Monat erscheint "altes Paulinchen", das politische Info-Blatt des Lese- und Antifa-Cafés, ab 20 Uhr aktuelle Veranstaltung.
- Jeden vierten Mittwoch im Monat werden ab 20 Uhr politische Filme gezeigt.
Veranstalterin:
Lese- und Antifa-Café in der alten Pauline in Kooperation mit dem Interkulturellen Bildungswerk Friedenshaus (IBF)
soli@alte-pauline.de
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