Junge Linke Lippstadt ,
17.09.2005 :
Bericht: Antirepressionsdemo in Lippstadt
Für den heutigen Samstag hat die Junge Linke Lippstadt zu einer Demonstration in ihrem Kaff unter dem Motto "Fight Back Repression! Wählt den antifaschistischen Widerstand!" aufgerufen. In nur knapp zwei Wochen Vorbereitungszeit gelang es, über 100 Antifaschistinnen und Antifaschisten nach Lippstadt zu mobilisieren, um gegen deutsche Zustände im allgemeinen und die Kriminalisierung des antifaschistischen Widerstandes im konkreten zu demonstrieren. Insbesondere dem Lippstädter Genossen, welcher bei Gegenaktivitäten zu einem Naziaufmarsch in Moers festgenommen wurde und dem nun wegen Beamtenbeleidigung und "Widerstandes gegen die Staatsgewalt" in Lippstadt der Prozess gemacht werden soll, galt die Solidarität der DemonstrantInnen. Noch bevor die Demonstration loszog, sorgten ein paar besonders hässliche Hackfressen von Nazis aus dem Kameradschaftsspektrum für Erheiterung. Ihren optisch erbärmlichen Eindruck intellektuell noch unterbietend packten diese ihre schwarz-scheiß-rote Fahne aus, was einen Run der anwesenden Antifas auf die Nazi-Hanseln evozierte. Die anwesende Polizei war mit der Situation für den ersten Moment sichtlich überfordert, was dazu führte, dass sie die Hackfressen in einer Radstation in Sicherheit bringen musste. Die Antifas ließen vorerst Milde walten und deckten die paar Arischlöcher lediglich mit ein paar Eiern ein, von denen jedoch auch einige Polizisten getroffen wurden. Ein Beamter dazu: "Dies ist mir in dreißig Jahren Dienstzeit noch nicht passiert ... ". Die Waffe antifaschistischer Kritik bekamen diese erbärmlichen Kreaturen dann auch nicht weiter zu spüren, da die Polizei sie in Sicherungsgewahrsam nahm und ihnen damit weitergehende schmerzhafte Erfahrungen ersparte.
(Ab diesem Zeitpunkt brach die Polizei gleich zwei Zusagen, was aber auch nicht weiter verwundert. Zum einen war sehr wohl eine auswärtige Einsatzhundertschaft aus Dortmund zugegen, von der ein nicht geringer Teil die Demo von nun an begleitete. Zum anderen wurde die Demo immer wieder abgefilmt.)
Nach diesem Auftakt setzte sich die Demo auch bald in Bewegung und zog lautstark Parolen gegen Deutschland und andere Scheußlichkeiten rufend durch die Lippstädter City. Erwartungsgemäß waren darüber nicht alle PassantInnen erfreut. Nach zwei Zwischenkundgebungen, u.a. am Gedenkstein für die im Dortmunder Rombergpark ermordeten Lippstädter Widerstandskämpfer und französischen Zwangsarbeiter, erreichte die Demo auch den Bahnhof, wo mit einem letzten Beitrag der Antifa Initiative Münster auch die Abschlusskundgebung abgehalten wurde. Ein ursprünglich angedachter weiterer Beitrag der GenossInnen von der Gruppe A2K2 (westl. ruhrgebiet) entfiel leider aufgrund des plötzlich eintretenden Regenschauers.
Im Resümee lässt sich festhalten, dass trotz der knappen Vorbereitungszeit recht viele Leute am Start waren, die Orga recht gut geklappt hat und wir gestärkt in die nächste Runde gehen, denn the beat goes on!
An dieser Stelle sei noch einmal ein fettes Dankeschön, an alle, die nach Lippstadt gekommen sind und die uns im Vorfeld unterstützt haben.
Stets darum bemüht, den Antifaschismus in die Provinz zu tragen,
Junge Linke Lippstadt - more than just dagegen!
lijuli@web.de
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