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Lippische Landes-Zeitung , 08.09.2005 :

Weniger Flüchtlinge in Lemgo / Asylbewerber-Bericht im Sozialausschuss

Lemgo (blu). Der bundesweite Rückgang bei den Asylbewerbern macht sich auch in Lemgo bemerkbar. Das berichtete Frank Laukamp, der im Sozialausschuss die aktuelle Lage in Sachen Unterbringung und Betreuung ausländischer Flüchtlinge darstellte.

So ist die Belegung in den Übergangswohnheimen seit Ende der 90er-Jahre bis heute von 235 auf 135 Personen gesunken. Enstprechend hat die Verwaltung bereits 28 Prozent der Unterbringungs-Kapazitäten abgebaut. Die Heime an der Grevenmarschstraße und am Steinstoß sind bereits verkauft, derzeit trennt sich die Stadt vom Heim an der Lageschen Straße und vom Wohnhaus am Trophagener Weg. "Die Bewohner werden anders untergebracht, allerdings müssen wir noch ein neues Domizil für das Flüchtlingsbüro und für die 'Tafel' finden, die dort ebenfalls angesiedelt sind", sagte Laukamp. Auf lange Sicht müsse man sich Gedanken über die Wohncontainer am Trophagener Weg machen, deren Lebenserwartung natürlich nicht so hoch sei wie die eines Hauses.

Den sinkenden Unterhaltungskosten für die Übergangswohnheime steht Mehraufwand für die Stadt an anderer Stelle gegenüber. Denn der Anteil an Asylbewerbern, für die das Land den Kommunen Zuschüsse zahle, sinke ebenfalls, so Laukamp. "Es gibt einen Personenkreis, der nach Abschluss des Asylverfahrens noch für ein paar Monate in Deutschland bleibt. Und für deren Unterbringung und Betreuung müssen wir als Stadt selbst aufkommen." Der Anteil dieser Menschen sei von 46 Prozent im Jahr 1998 auf heute 72 Prozent gestiegen.

Bislang sind im laufenden Jahr sieben neue Asylbewerber nach Lemgo gekommen, die Abgänge - beispielsweise durch Ausreisen - seien allerdings höher gewesen. Laukamp: "Für den Herbst erwarten wir aber weitere Zugänge. Allerdings stehen die genauen Zahlen noch nicht fest."


Lemgo@lz-online.de

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