Gütersloher Zeitung ,
06.09.2005 :
Zur Verständigung beigetragen / Deutsch-Palästinensisches Jugendwerk vor einem Jahr in Gütersloh gegründet
Gütersloh. Die Stiftung "Begegnung. Stiftung Deutsch-Palästinensisches Jugendwerk", vor einem Jahr gegründet, hat eine positive Bilanz gezogen. "Mit der Unterstützung von Jugendprojekten möchte die Stiftung zur Verständigung zwischen jungen Deutschen und Palästinensern beitragen und so den interkulturellen Dialog und den gewaltfreien und demokratischen Umgang mit dem Anderen fördern", sagt Vorstandsvorsitzende Marita Kappler.
Vielfältige Veranstaltungen hätten die Anliegen der Stiftung bekannt gemacht. Die Ausstellung "Alltag unter Besatzung" im November in Gütersloh und Harsewinkel habe zahlreiche Besucher angesprochen. Auf den öffentlichen Begleitveranstaltungen sprachen der israelische Friedensaktivist Ruwen Moskovitz und die christliche Palästinenserin Faten Mukarker.
Auf Einladung des Regierungspräsidenten war die Stiftung im April an dem "1. Stiftungstag OWL" in Detmold beteiligt. Im Mai gestaltete sie eine Lesung mit, die im Wolfgang Borchert Theater Münster stattfand und ein breites Publikum ansprach. Höhepunkt war die Teilnahme an dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover, auf dem die Stiftung Begegnung in Kooperation mit der Ev. Kirchengemeinde Harsewinkel vertreten war. Stiftungsmitgründerin Ingrid Mohn: "Auf dem 'Markt der Möglichkeiten' standen wir zusammen mit anderen Initiativen wie z.B. dem Jerusalemverein im Berliner Missionswerk, dem Deutsch-Palästinensischen Frauenverein, dem Evang. Verein der Schneller-Schulen in Libanon und Jordanien, der Kontaktstelle Conact. Deutsch-israelischer Jugendaustausch, sozusagen in einem 'Nahost-Forum'."
Die als gemeinnützig anerkannte Stiftungsarbeit basiert ausschließlich auf Spenden und Zustiftungen. In diesem Jahr konnten die ersten Fördergelder fließen. Förderungen gingen an das Ausgangsprojekt der Stiftung, die Anne-Frank-Schule Gütersloh und ihre Partnerschule Evang. Luth. School of Hope in Ramallah. Weitere Zuschüsse sind für den Schulaustausch der Hohe-Giethorst-Schule in Bocholt mit ihrer Partnerschule Dar al-Kalima in Bethlehem vorgesehen.
Als erfreulich bewertet die Stiftung das Angebot einer Physiotherapeutin aus dem Kreis Gütersloh, einen Praktikumsplatz bereitzustellen. Sobald wie möglich soll es Praktika für junge Erwachsene aus Palästina geben. Die Vorbereitungen zu einer deutsch-palästinensischen Lehrerfortbildung, die 2007 stattfinden soll, haben begonnen.
Die Stiftung hat im ersten Jahr zahlreiche Spenden für aktuelle Projekte sowie beachtliche Zustiftungen erhalten, welche in das Grundkapitel fließen und die Zinserträge erhöhen. "Dennoch benötigt die Stiftung noch viele Spenden und Zustiftungen, um die geplanten Projekte auch angemessen unterstützen und die Förderung deutsch-palästinensischer Begegnungen ausweiten zu können", betont Pfarrer Martin Liebschwager, stellvertretender Vorstandsvorsitzender.
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