Bad Oeynhausener Kurier ,
02.09.2005 :
(Bad Oeynhausen) Ein neues Buch zum Jahrestag / Aus dem Arbeitskreis für Heimatpflege ist ein Verein geworden / Ortsheimatpfleger mit Sitz im Beirat
Von Stefan Schelp
Bad Oeynhausen. Eine Vielzahl von Veranstaltungen hat der Arbeitskreis für Heimatpflege zum 60. Jahrestag des Kriegsendes auf die Beine gestellt. Jetzt können die rührigen Heimatforscherinnen und -forscher rund um Stadtarchivar Rico Quaschny die Ernte einfahren. Am Jahresende erscheinen Tagebücher, Vorträge und Augenzeugen-Berichte als Buch.
"Da ist kein Text dabei, der schon vor zehn Jahren, zum 50. Jahrestag erschienen wäre", versichert Quaschny. Stattdessen ist der Vortrag von Prof. Reinhard Rürup zum 8. Mai dabei, Nachkriegserinnerungen von Rudolf Pörtner und Berichte eines englischen Soldaten, der von 1946 bis 1948 in Bad Oeynhausen stationiert war.
Parallel zur redaktionellen Arbeit für das Buch hat der Arbeitskreis auch Organisatorisches geleistet. 32 Jahre nach der Gründung durch den ersten Stadtheimatpfleger, Gerhard Bartling, hat sich der Arbeitskreis nun in einen eingetragenen Verein samt Vorstand verwandelt. Dadurch wird nicht zuletzt Rico Quaschny, in Personalunion Leiter des Stadtarchivs und Stadtheimatpfleger, entlastet. Quaschny als Vorsitzender wird nun unterstützt von seinem Vertreter Horst Brönstrup, Schatzmeister Stefan Redeker, der stellvertretenden Schatzmeisterin Ursula Tewes, der Schriftführerin Ulrike Wagner und dem stellvertretenden Schriftführer Hans-Jürgen Daniel.
"Heimatpflege soll Spaß machen"
Zum Vorstand kommt ein zehnköpfiger Beirat, zu dem neben dem Bürgermeister auch die Ortsheimatpfleger gehören. Das Ziel des Vereins bleibt unterdessen dasselbe wie vor rund einem Vierteljahrhundert. "Heimatpflege soll Spaß machen", erklärt Quaschny. "Es gibt so viel zu entdecken. Historische Plätze, Sieke, Bäche, Kirchen. Das zu erhalten, bekannt zu machen und zu pflegen – all das ist Heimatpflege." Dafür will Quaschny auch noch mehr junge Leute begeistern. "Wobei ich auf meine erfahrenen Mitstreiter natürlich auf keinen Fall verzichten kann", schiebt er hinterher.
Gemeinsam geht es daher am Samstag, 15. Oktober, auf Exkursion zu den NS-Terrorstätten in Ostwestfalen, zur Wewelsburg und zum Stalag 326 Senne in Schloß Holte-Stukenbrock. An der Exkursion bleibt nur Mitglieder des Arbeitskreises vorbehalten. "Wer will kann ja noch Mitglied werden", wirbt Quaschny mit einem Schmunzeln. Der Jahresbeitrag liegt bei zwölf Euro. Zum Tag der offenen Tür am Samstag, 10. Dezember, von 11 bis 17 Uhr im Stadtarchiv sind dann alle Bad Oeynhausener willkommen.
Historisch Interessierte können sich auch bereits den Dienstag, 21. Februar, 19.30 Uhr vormerken. Dann spricht der Hamburger Historiker Dr. Frank Bajohr über "Bäder-Antisemitismus in Deutschland". Er untersucht, die Träger und Gegenkräfte des Antisemitismus in den Staatsbädern sowie die Reaktionen der Betroffenen. Vor allem geht er der Frage nach, warum sich gerade in den Bädern ein so rabiater Antisemitismus entwickelte. In seinem Vortrag geht er auch auf Bad Oeynhausen ein.
Informationen zu Heimatpflege und Verein gibt Rico Quaschny, Telefon (05731) 141505, Fax 141922, E-Mail: r.quaschny@badoeynhausen.de
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