Lippische Landes-Zeitung
,
31.08.2005 :
(Bad Salzuflen) Grüne: Biermann soll zurücktreten / Fraktionsvorsitzender Wagener nennt Ex-REP-Kandidaten einen "politischen Amokläufer"
Bad Salzuflen. Die Bad Salzufler Grünen fordern den sofortigen Rücktritt des Ratsmitglieds Friedrich-Wilhelm Biermann. Offensichtlich habe er die "PDS ausgenutzt, umso im Rat rechtsradikal-beeinflusste Arbeit weiter fortsetzen zu können", heißt es in einer Pressemitteilung.
Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen bezieht sich auf den LZ-Bericht über Biermanns Kandidatur für die Republikaner München im Jahr 2002. 2004 war der Parteilose auf PDS-Ticket in den Salzufler Rat eingezogen.
Die PDS habe gut daran getan, "sich von dieser Person zu distanzieren", schreibt der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Robin Wagener. Schon bei seiner Haushaltsrede habe Biermann "neoliberale Positionen, vermengt mit einem Loblied auf die Wirtschaftspolitik der NSDAP, von sich gegeben", heißt es weiter. Biermann hatte das Vorgehen von Hjalmar Schacht hervorgehoben, zwischen1933 und1936 Reichsbankpräsident und später Hitlers Wirtschaftsminister.
Die Salzufler Parteivorsitzende der Grünen, Dagmar Ludwig, fügt hinzu: "Im Rat könnten wir notfalls Biermanns Anwesenheit noch ertragen, aber er schadet auch dem Stadtbild. Für so intolerante Rechtsradikale ist im Bad Salzufler Stadtrat kein Platz. Kompliment an die LZ, wie sie seine Verbindungen und Umtriebe aufgedeckt hat."
Wie wechselhaft Biermann sei, habe er jüngst auch im Zusammenhang mit dem Gradierwerk bewiesen, meint Wagener: "Während er zunächst noch den sofortigen Wiederaufbau forderte, stimmte er im entscheidenden Moment im Rat dagegen. Ansonsten hat er sich bislang im Rat eher durch polemische, sachlich schlecht recherchierte und unsachliche Beiträge hervorgetan." Passend zu seinem jüngstem jüngsten Pamphlet, in dem er den Rücktritt des Bürgermeisters fordert, solle der "politische Amokläufer Biermann" jetzt seinen Hut nehmen, so Wagener.
Salzuflen@lz-online.de
|