Unsere Kirche ,
01.03.1992 :
Asyl für Roma
Die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Detmold-Hiddesen gewährt einem 42-jährigen Roma "Kirchenasyl". Dem Flüchtlings aus Rumänien droht die Abschiebung. Pfarrer Erhard Goeken begründete den Beschluss des Kirchenvorstandes, der von der Flüchtlingshilfe Detmold unterstützt wird, mit einem Hinweis auf das Ausländergesetz. Dies verbiete eine Abschiebung, wenn "erhebliche, konkrete Gefahr für Leib, Leben oder Freiheit" des Abzuschiebenden bestehe. Eine solche Gefahr sei nach der derzeitigen Lage in Rumänien gegeben. Der 42-jährige Asylsuchende war vor seiner Flucht im Frühjahr 1990 Sekretär der Roma-Vertretung in der Kreisstadt Arad und wiederholt Repressalien ausgesetzt, mehrfach inhaftiert und wurde regelmäßig verprügelt. Das "Kirchenasyl" sieht die Gemeinde Hiddesen, wie Pfarrer Goeken vor der Presse erläuterte, als letztes Mittel dafür an, um Zeit zu gewinnen.
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