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Gütersloher Zeitung , 17.08.2005 :

(Kreis Gütersloh/Rietberg) "Es wird viel von uns verlangt" / Petitionsausschuss: Hoffnung für Familie Adamjan

Gütersloh (gans). Die von der Abschiebung bedrohten schwerbehinderten Zwillingsschwestern Agnes und Adrine (14) und ihre Mutter Neli Adamjan aus Rietberg dürfen weiter hoffen.

Nach einer Anhörung vor dem Petitionsausschuss des Düsseldorfer Landtags gestern im Kreishaus haben sich Familie und Ausländerbehörde des Kreises Gütersloh darauf geeinigt, einen Weg zu finden, um einen Verbleib der Familie in Deutschland zu ermöglichen.

Laut der Ausschussvorsitzenden Inge Howe hat das Verwaltungsgericht Minden am vergangenen Freitag den Widerspruch gegen die drohende Abschiebung abschlägig beurteilt. Das Gericht folgte offenbar der Argumentation der Anwältin der Familie nicht, die in einer mangelnden medizinischen und therapeutischen Versorgung der beiden Mädchen in Armenien ein Abschiedehindernis sieht. Damit sind alle Rechtsmittel ausgeschöpft.

Gestern brachte die Partei der Familie Adamjan vor dem Ausschuss neue Argumente, die die Ausländerbehörde zu einem Verbleib der Familie in Deutschland bewegen sollen. So hat Neli Adamjan (52), eine ausgebildete Krankenschwester und Hebamme, eine versicherungspflichtige Arbeit an der neuen Schule für Behinderte in Rietberg angeboten bekommen, bezahlt von der Gesellschaft für Sozialarbeit in Bielefeld. Somit könnte die Familie vom eigenen Gehalt leben und müsste keine Sozialhilfe beziehen.

Der Unterstützerkreis aus Rietberg, der 2.300 Unterschriften an den Ausschuss überreichte, erkannte in der Entwicklung einen "Silberstreif am Horizont". Allerdings: "Es wird auch viel von uns verlangt."


lok-red.guetersloh@neue-westfaelische.de

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