Mindener Tageblatt ,
11.08.2005 :
(Minden) Unterwegs auf den Spuren der Preußen / Tag des offenen Denkmals am 11. September unter dem Motto "Krieg und Frieden" / Militäranlagen sind geöffnet
Minden (mt/ani). Der diesjährige Tag des offenen Denkmals hat das Thema "Krieg und Frieden". Militärische Anlagen aus der Preußen-Zeit sind am Sonntag, 11. September, geöffnet.
Drei Baudenkmäler werden am 11. September unter Federführung der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Minden vorgestellt: das Fort A und das Fort C auf dem Rechten Weserufer sowie das ehemalige Kriegspulvermagazin Nr. 1 am Königswall ("Der Bunker"). Die Untere Denkmalbehörde beteiligt sich in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal am "Tag des offenen Denkmals". Vor dem Hintergrund des Endes des Zweiten Weltkrieges vor 60 Jahren stehen Baudenkmäler im Mittelpunkt stehen, die zerstört und wiederaufgebaut wurden, aber auch Schauplätze von kriegerischen Auseinandersetzungen und historische Verteidigungsanlagen. Die Objekte und Führungen im Überblick:
Fort A:
Minden war von 1815 bis 1873 die stärkste preußische Festung zwischen Rhein und Elbe. Als wichtigem Weserübergang und als Grenzort zum Königreich Hannover kam ihr besondere strategische Bedeutung zu. Mit dem Bau der 1847 eröffneten Köln-Mindener Eisenbahn ergab sich fortifikatorisch eine völlig neue Lage, da der - auch militärisch wichtige- Bahnhof weit östlich vor der Stadt auf dem rechten Weserufer lag und in die Befestigung einbezogen werden musste.
Das Fort A hatte die nördliche Flanke der Bahnhofsbefestigung zu sichern. Mit der Sicherung des Bremer Tores und des Magdeburger Tores (Eisenbahndurchfahrt aus Richtung Hannover) beauftragt, kann man es als wichtigstes Bauwerk der Bahnhofsbefestigung bezeichnen. Dem Fort A vorgelagert war ein Ravelin, ein Außenwerk in Form eines spitzen Winkels. Zentrum des Forts bildete das heute noch erhaltene hufeisenförmige Reduit von dem aus die Grabenstreiche und Kaponieren erreichbar waren und das letztlich als Rückzugsgebäude dienen konnte.
Start der Führungen: 13 Uhr, 14.30 Uhr und 16 Uhr. Treffpunkt: jeweils am Eingang des Forts an der Festungsstraße.
Fort C:
Das kleine Fort C wurde als moderner, eigenständiger Teil der Mindener Bahnhofsbefestigung konzipiert. Es liegt südlich vorgelagert direkt an der Trasse der Köln-Mindener Eisenbahn und war durch einen Communicationsdamm, der zum Kölner Tor führte, mit der geschlossenen Bahnhofsbefestigung verbunden. Das Fort C ist mit einem Wassergraben, gedecktem Weg und dem Glacis - einer freien, einsehbaren Schussfläche im Vorfeld - umgeben. Im Zentrum der Anlage befindet sich das Reduit, ein zweigeschossiges Rückzugsgebäude auf pilzförmigem Grundriss. Mitglieder der 1. Bürgerkompanie führen durch das Fort C.
Start der Führungen: 13 Uhr, 14 Uhr, 15 Uhr, 16 Uhr und 17 Uhr. Treffpunkt: jeweils vor den beiden Zugbrücken, Straße Am Fort C.
Kriegspulvermagazin Nr. 1:
Im Hof der hohen Bastion VI - sicher eingebettet zwischen der festen Bastion Schwichow und dem Ravelin Königstor - liegt das 1819 erbaute Kriegspulver-Magazin Nr. 1. Es ist das einzig erhaltene von ehemals vier Kriegspulvermagazinen der neupreußischen Befestigung Mindens. Das mit einer Erdaufschüttung abgedeckte, massiv gemauerte Tonnengewölbe diente zur Aufbewahrung von 550 bis 1.000 Tonnen Pulver in Fässern. Dies erfolgte allerdings nur im Falle einer Belagerung der Stadt. Aus Sicherheitsgründen wurde das Pulver in Friedenzeiten weit vor der Stadt in den nicht mehr erhaltenen Friedenspulvermagazinen aufbewahrt. Das Gebäude am Königswall ("Der Bunker") ist durchgehend von 13 bis 18 Uhr geöffnet.
Der Tag des offenen Denkmals ist der deutsche Beitrag zu den "European Heritage Days", die 1991 vom Europarat ins Leben gerufen wurden. Seit 1999 hat der "Tag des Denkmals" ein festes Thema.
Weitere Informationen zum "Tag des offenen Denkmals" in Minden im Internet unter www.minden.de und zur bundesweiten Aktion unter
www.denkmalschutz.de
mt@mt-online.de
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