Deister- und Weserzeitung ,
11.08.2005 :
(Bad Pyrmont) Noch eine Tafel für die Gefallenen / Weil Geld übrig war, wird der Holzhäuser Opfer nun auch in St. Johannes gedacht
Bad Pyrmont (sfr). Nach langer Zeit und vielen Diskussionen hat die Errichtung der Gedenktafel für die Holzhäuser Gefallenen des Zweiten Weltkrieges nun endlich einen würdigen Abschluss gefunden. Bereits zum Volkstrauertag 2004 wurde eine erste Gedenktafel an der Kapelle des Stadtfriedhofes in Holzhausen mit den Namen der über 200 gefallenen und vermissten Holzhäuser angebracht (wir berichteten). Dank der zahlreichen Spenden konnte nun auch die zweite Gedenktafel in der Holzhäuser St.-Johannes-Kirche angebracht werden.
Der Vorschlag von Willi Huske, dem Vorsitzenden des Holzhäuser Gemeindebeirates, einiger Gemeindemitglieder und Karl Frye von der Interessengemeinschaft zur Errichtung des Ehrenmals, eine zweite Tafel in der Holzhäuser Kirche anzubringen, fand auch beim Kirchenvorstand große Zustimmung und wurde dann auch schnell in die Tat umgesetzt. "Allein die Namen der Holzhäuser, völlig unabhängig von ihrer Konfession, waren uns bei der Standortwahl für die Tafel wichtig," unterstrich Willi Huske nach der Montage der Tafel.
Das mit der Holzhäuser Kirche der richtige Platz gefunden wurde, konnten im Zeitalter der Ökumene auch Pfarrer Walter Heinrichsrüscher von der katholischen Kirchengemeinde St. Georg sowie Manfred Ludorff als Kirchenvorsteher der Neuapostolischen Kirche bestätigen.
Sabine Spiegel, die zuständige Fachgebietsleiterin der Stadt Bad Pyrmont, sprach der Holzhäuser St.-Johannes-Kirchengemeinde auch im Namen der Interessengemeinschaft ihren Dank für die Bereitschaft, eine zweite Ehrentafel aufzustellen, aus.
Vor der Fertigstellung der zweiten Tafel wurden die Holzhäuser aber noch einmal von der Vergangenheit eingeholt. Auf der Ehrentafel an der Friedhofskapelle fehlte trotz intensiver Nachforschungen ein Name. Der fand nach zahlreichen Recherchen jetzt aber auf der zweiten Tafel seinen Platz. Richard Nebelsiek meldete sich 1938 im damals noch eigenständigen Holzhausen ab, um seine Militärzeit in der Hamelner Scharnhorst-Kaserne zu leisten. Nach seiner damals zweijährigen Wehrpflicht an der Weser zog er mit seiner Einheit gleich in den Zweiten Weltkrieg. Die Rückkehr nach Holzhausen blieb Nebelsiek verwehrt. Er fiel 1943 in Russland.
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