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Bielefelder Tageblatt (OH) , 11.08.2005 :

(Warburg-Rimbeck) Für Demokratie gelebt / Felix Fechenbach vor 72 Jahren ermordet

Oerlinghausen/Leopoldshöhe. "Manche haben gefragt, ob man diese Gedenkfeier nicht verschieben könne, weil Schützenfest ist", berichtete Rainer Brinkmann, Vorsitzender der Felix-Fechenbach-Stiftung, vor dem Fechenbach-Gedenkstein in Scherfede. "Auch vor 72 Jahren wurde das Schützenfest gefeiert. Das hat die Nazi-Schergen aber nicht vom Morden abgehalten."

Am 7. August 1933 wurde der Journalist, Jude und Sozialdemokrat Felix Fechenbach aus Detmold, Namensgeber der Gesamtschule in Leopoldshöhe, von den Nationalsozialisten im Kleinenberger Wald bei Scherfede erschossen. "Das Gedenken an diesen Mann ist eine moralische Verpflichtung", betonte Brinkmann, zugleich Lippes SPD-Kreisgeschäftsführer, "denn Felix Fechenbach ist sein Leben lang für Frieden, Demokratie und Toleranz eingetreten".

Der Höxteraner SPD-Kreisvorsitzende Johannes Reineke ließ zum Gedenken Fechenbach selbst zu Wort kommen – mit einer Passage aus dessen Buch "Haus der Freudlosen", in dem er von den Erlebnissen im Ebracher Zuchthaus berichtet. "Fechenbach hatte sich mit der deutschen Schuld im Ersten Weltkrieg beschäftigt", so Reineke, "und wurde dafür des Landesverrates schuldig befunden". Ein "eindeutig politisch motivierter Schuldspruch", so Höxters SPD-Kreisvorsitzender, der in seiner Rede ganz besonders Fechenbachs unerschütterlichen Glauben an die Gerechtigkeit hervorhob.


lok-red.bielefeld@neue-westfaelische.de

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