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Herforder Kreisanzeiger , 09.08.2005 :

(Oetinghausen) Sozialdemokrat Walter Plöger starb 95-jährig / Einer der letzten Zeitzeugen der Weimarer Republik

Oetinghausen. Im hohen Alter von 95 Jahren verstarb jetzt das sozialdemokratische Urgestein Walter Plöger. Bereits als 18-Jähriger wurde er 1928 Mitglied der SPD. Er wuchs in einem zutiefst der Idee der Sozialdemokratie verpflichteten Elternhaus auf. Dort erlebte er zusammen mit seinem über die örtlichen Grenzen politisch bekannten Vater aktiv die zunehmend gewalttätiger und gefahrvoller werdenden Auseinandersetzungen mit dem Hitler-Faschismus im Herforder Raum mit.

Walter Plöger war als Mitglied und Kämpfer des legendären Reichsbanners einer der letzten Zeitzeugen, der die lokalen Entwicklungen bis zur Niederlage der Sozialdemokratie in der untergehenden Weimarer Republik zu beschreiben vermochte.

Im Nachkriegsdeutschland stellte sich Walter Plöger erneut der SPD zur Verfügung und half als Ratsmitglied in Oetinghausen mit, insbesondere bei der Aufnahme von Flüchtlingen und ausgebombten Mitbürgern die Wohnsituation erträglich und möglichst gerecht zu gestalten. Im Oetinghauser Rat war Walter Plöger von 1946 bis 1956 vertreten.

"Dem uneigennützigen Einsatz von Männern wie Walter Plöger verdankt die SPD nach dem Kriege ihre Entwicklung und Verankerung als Volkspartei", heißt es in einer Erklärung der Partei. Der SPD-Ortsverein Oetinghausen hat seine Verdienste und seine politische Arbeit in der Vergangenheit mehrfach gewürdigt.

Noch vor zwei Jahren hatte ihm der OWL-Regionalvorsitzende Dr. Axel Horstmann die Urkunde für sein 75-jähriges Parteijubiläum übergeben.


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