Schaumburger Zeitung ,
02.08.2005 :
(Achum) "Heeresflieger leisten hervorragende Arbeit" / SPD-MdB führen informelle Gespräche
Achum (thm). Vor allem ums alltägliche Dienstgeschäft, um Erfolge und Probleme beim Umsetzen der Bundeswehrreform ging es gestern bei einem Informationsbesuch, zu dem Heeresfliegergeneral Richard Bolz die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Ulrike Merten (SPD), und MdB Sebastian Edathy in Achum begrüßt hat. Wichtiges Thema am Rande: die Vorfälle, die nach einer Eingabe an den Wehrbeauftragten am Standort untersucht werden.
Knapp vier Wochen nach dem Spatenstich für das auf 100 Millionen Euro kalkulierte zweite Simulatorzentrum (wir berichteten), informierten sich die beiden Sozialdemokraten über den Stand der Dinge. Mertens Fazit: In Achum werde der Transformationsprozess der Bundeswehr "hervorragend umgesetzt", die Lehrgänge der Schule genössen einen "erstklassigen Ruf".
Gleichwohl machten die Politiker Handlungsbedarf aus - nicht in der Ausbildung selbst, sondern in deren Umfeld. "Wenn die Bundeswehr ein attraktiver Arbeitgeber bleiben soll, dann müssen auch Unterkünfte und Infrastruktur angepasst werden", erkannte Merten "Nachholbedarf" in der Politik. Edathys Fazit: "Wir müssen nicht nur in Gerät investieren, sondern auch Unterkünfte stellen, die sich am Niveau orientieren, welches in der freien Wirtschaft üblich ist." Warum Achum in Sachen moderner Unterkunftskapazitäten "ganz hinten" liegt, das erläuterte General Richard Bolz den Politikern: Die Unterkünfte für die mitunter hochrangigen Lehrgangsteilnehmer aus dem In- und Ausland versprühen den Charme von vor über 30 Jahren: Quartier in der Sechsbettenburg ebenso inklusive wie Duschen und WCs am Gangende hinten links. PC-Anschluss im Zimmer: Fehlanzeige.
"Nur fünf Prozent" der Gesprächszeit verbrachten die Besucher mit den Verfehlungen, wegen derer der Wehrbeauftragte am Standort ermitteln ließ. Nach einem Sachstandsbericht von General Bolz sind beide Politiker überzeugt: "Hier ist das Maß an Aufklärung betrieben worden, das nötig ist, um daraus am Ende auch die Schlussfolgerungen zu ziehen."
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