Neue Westfälische ,
21.07.2005 :
(Düsseldorf/Detmold) Mehr Zuwanderung als bisher gedacht / Statistiker legen verfeinerte Daten vor
Düsseldorf/Detmold (spar). Die Zahlen überraschen: Fast jeder vierte Einwohner in NRW hat einen Migrationshintergrund, also Wurzeln im Ausland. Diese Zahl - 22,9 Prozent oder 4,1 Millionen Menschen - gab das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik bekannt.
Zum ersten Mal wurden neben den ausländischen Staatsbürgern auch solche Personen einbezogen, die entweder selbst oder deren Eltern aus dem Ausland zugezogen sind. "Bisher war man nur von drei Millionen Menschen mit Migrationshintergrund ausgegangen", hieß es dazu aus dem neuen NRW-Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration.
Integrationsminister Armin Laschet sagte, erstmals sei zu sehen, dass der Bevölkerungsanteil der Menschen mit Migrationshintergrund nahezu doppelt so hoch ausfalle wie der bisher festgestellte Ausländeranteil.
Eine Aussage über die entsprechende Quote im Regierungsbezirk Detmold konnten die Statistiker noch nicht machen. "Erst Ende des Jahres", hieß es dort. Über das Jahr verteilt werde nach und nach ein Prozent aller Bürger befragt. Bisher könne nur für das ganze Land gesagt werden, dass 1,96 Millionen Menschen eine ausländische Staatsangehörigkeit haben, 2,46 Millionen seit 1950 von außerhalb der BRD zugewandert sind und 2,26 Millionen einen zugewanderten Elternteil haben.
Eine Zahl aus der Bezirksregierung Detmold ist bereits bekannt: 160.000 Ausländer, Asylbewerber, Flüchtlinge und neu eingereiste Aussiedler sind von dem neuen Zuwanderungsrecht betroffen, das seit Anfang 2005 gilt. Rund 1.100 Ausländer sind zur Teilnahme an den Integrationskursen berechtigt.
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