Neue Westfälische ,
20.07.2005 :
Wewelsburg als Erlebnisort / Marketingkonzept / Veranstaltungsmix soll neue Impulse geben
Kreis Paderborn (NW). Das Kreismuseum Wewelsburg ist das bedeutendste Kulturinstitut des Kreises Paderborn. Mit diesem selbstbewussten Satz beginnt der Bericht über die Marketingaktivitäten des Kreismuseums, der in der jüngsten Kulturausschusssitzung vorgestellt wurde.
Der Dreiklang aus Dokumentation, Museum und Jugendherberge unter dem Dach der einzigen Dreiecksburg Deutschlands hat offensichtlich nicht an Faszination eingebüßt: Mit rund 73.000 Besuchern pro Jahr liegt das Kreismuseum auf dem vierten und fünften Rang der Museen in Ostwestfalen. Und es sollen mehr werden, so die ehrgeizige Zielsetzung des Kreises.
Ein ausgewogenes Marketingkonzept soll auch künftig die drei Angebotssäulen der Burg herausarbeiten und bewerben. Insgesamt soll die Wewelsburg als Ort für eine erlebnisorientierte Darstellung der regionalen Vergangenheit des Hochstifts Paderborn in ihrer ganzen Breite für heimisches und überregionales Publikum dauerhaft und auf hohem Niveau in der Museumslandschaft positioniert werden.
Das regionalgeschichtliche Historische Museum des Hochstifts Paderborn mit seinen wechselnden Ausstellungen und attraktiven Begleitprogrammen spreche vor allem jugendliche Besucher, Familien, Gruppen und Vereine an. Mit Vorträgen und Themenführungen erreiche man auch das Fachpublikum. Dem gegenüber steht die nicht mehr zeitgemäße Dokumentation "Wewelsburg 1933 - 1945, Kult- und Terrorstätte der SS" im vorgelagerten ehemaligen Wachgebäude der SS. Diese werde derzeit überarbeitet, der entsprechende Neukonzeption und den damit verbundenen Um- und Ausbaumaßnahmen hatte der Kreistag bereits im Dezember 2003 zugestimmt. Baubeginn soll nun im Spätsommer sein, die wissenschaftliche Konzeption werde im Herbst 2005 fertig gestellt sein.
Müller warb dafür, die Anziehungskraft dieser neu gestalteten Dokumentation zu nutzen. Dabei dürfe die rund 400-jährige Geschichte der Wewelsburg in der Darstellung nicht auf zwölf Jahre reduziert, die Dokumentationsthemen somit nicht andere historische Themen überlagern. Diese konzeptionellen Überlegungen wurden einhellig vom Ausschuss begrüßt und finden sich im geplanten Veranstaltungsprogramm wieder.
Künftig wird in jedem Jahr ein Leitprojekt im Mittelpunkt stehen. 2006 werde die Ausstellung "Pflanzenkunde im Mittelalter – Das Kräuterbuch von 1470" gezeigt.
lok-red.paderborn@neue-westfaelische.de
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