Kunst-Gesindel ,
03.07.2005 :
(Bielefeld) Skandal bei Riefenstahl-Ausstellung / Führer bei Eröffnung der Leni Riefenstahl-Foto-Ausstellung unerwünscht!
Am Samstag den 2. Juli gab es in Bielefeld einen Grund zum Feiern: Die Fotos der weltbekannten und renommierten Nazi-Regisseurin Leni Riefenstahl wurden im exklusiven Ambiente der Galerie Samuelis-Baumgatre der Kunst-interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Im Mittelpunkt des Programms standen nicht nur ihre Arbeiten zwischen 1933 und 1945, sondern auch ihre späteren Fotographien.
Die RednerInnen vergaßen nicht ihre Leistung für das nationalsozialistische Deutschland wie z.B. den Olympia-Film "Triumph des Willens" als einer der 10 besten Filme zu würdigen. Die faschistische Ästhetik der Bilder stoß unabhängig ihres Entstehungs-Datums auf rege Begeisterung.
Neben den zahlreichen, honorierten Kultur-BürgerInnen hatte sich auch besonders hoher Besuch angekündigt: Der Führer persönlich wollte es sich nicht nehmen lassen die Ausstellungseröffnung seiner "treuen Leni" feierlich zu eröffnen.
"Nach dem das mit den Rrriefenstahl-Studios in meiner Welthauptstadt Germania leiderrr nichts geworrden ist, ist das doch das mindeste was ich fürrr meine Leni noch tun kann", so der oberste Nationalsozialist zuversichtlich bei seiner Ankunft in der Leineweberstadt.
Dann geschah das unfassbare: Nachdem der Führer die Stufen zur Galerie erklommen hatte, versperrte nicht nur allerhand Künstler-Gesindel den Weg zu seiner Leni sondern auch zwei adrette Sicherheitsmänner. Ein dritter nährte sich über die Flanke. Der oberste deutsche Heerführer, eingekesselt auf den Stufen einer neu-modischen Galerie! Vor ihm ein großes Portrait seinerrr Leni! - Rückzug?
"Wir haben hier heute leider eine Kleiderordnung", sagte der Sicherheitsmann freundlich zu seinem Führer. "Was soll dass heißen?" entgegnete dieser barsch. "Hemd, Anzug, Krawatte" antwortete der Security prompt. "Aberr ich trage ein Hemd!" rechtfertigte sich der Führer. Es half nichts. Rückzug. Der freundliche Sicherheitsmann beschwichtigte seinen Führer zum Abschied: "Aber kommen Sie nächste Woche wieder. Da ist keine Kleiderordnung." "Das hätten Sie sich früherrr nicht getraut!" grummelt der Führer zum Abschied.
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