Lippische Landes-Zeitung ,
11.07.2005 :
(Detmold) "Das geht ab wie Schmidts Katze" / Dreitägiges Sommerfestival in der "alten Pauline"
Detmold (dm). Harter Rock, ehe es in die Sommerpause geht: Mit einem dreitägigen "Sommerfestival" verabschiedete sich das autonome Detmolder Kulturzentrum "alte Pauline" in die Ferien. Den Auftakt bildete ein Konzert mit drei Bands aus der Region, deren Metier eher die harten Klänge sind.
Die Gruppe "End of the line" macht gleich zu Beginn mächtig Dampf. Die vierköpfige Band aus Bielefeld gibt alles auf der Bühne. Da beginnt nicht nur Leadsänger Eike Stuke mächtig zu schwitzen. Zur Begeisterung der Band gerät auch das Publikum heftig in Wallungen: "Ihr geht ja ab wie Schmidts Katze", ruft Stuke den Fans zu.
Das Repertoire der Musiker reicht von "Emo-Punk" bis "Pop". Das ganze wird von einer aufwendigen Performance begleitet, die den Sänger nicht immer nur auf der Bühne hält. Da ist ebenso mal ein Sprung in die begeisterte Menge angesagt. Auch wenn der Zuschauerandrang noch nicht zum "Stage-diving" einlädt. Bei einem ruhigeren Stück gönnt sich Stuke dann bisweilen mal eine Pause und setzt sich auf die Bühne. Das Publikum tut es ihm gleich. Auf dem Boden sitzend schwenken Jugendliche die Arme im Takt der Musik.
"Vandalism", die zweite Gruppe des Abends, hat zunächst mehr Probleme mit dem richtigen Stimmen der mitgebrachten Instrumente und der eigenen Transpiration in dem sehr heißen Konzertraum.
Der Stimmung im Publikum tut das aber keinen Abbruch. "Punk" und "Grunge" gehören zum Programm der Lagenser Band, deren hervorstechendes Merkmal die langen Dreadlocks des Leadsängers Danial Sanjrani sind. Musikalisch bieten sie unter anderem eine eigene Version von "Hotel California", dem Hit der "Eagles".
Eine kleine Fangemeinde hat die Detmolder Band "Twist of Fade" mitgebracht. Zu später Stunde halten die Interpreten das Publikum mit "Hardcore" wach. Eine Musikrichtung, die von der Gruppe um Sänger Patrick Kloth, anscheinend zum Gefallen der Zuhörer, mit ohrenbetäubender Lautstärke übersetzt wird.
So wird das Publikum auch direkt in das Programm mit einbezogen, wenn Kloth den Besuchern das Mikrofon entgegenstreckt und sie zum Mitsingen auffordert.
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