Neue Westfälische ,
08.07.2005 :
(Bielefeld) Nachbarn protestieren gegen Ausweisung / Tamilische Familie mit drei Kindern soll bleiben
Bielefeld (mönt). In einem Offenen Brief an Oberbürgermeister Eberhard David protestiert ein Unterstützerkreis gegen die drohende Ausweisung der Familie Tharmarajah tamilischer Herkunft. Der Unterstützerkreis besteht aus Nachbarn, die an oder in der Nähe von Liebigstraße und Bleichstraße im Bielefelder Osten wohnen.
Bereits vor zwei Jahren drohte den Tharmarajahs die Abschiebung in dem vom Bürgerkrieg - und nun vom Tsunami -gebeutelten Land. Damals formierten sich die Nachbarn, die unbedingt erreichen wollen, dass Mutter, Vater und die drei Töchter bleiben. Sie sammelten 631 Unterschriften für ein Bleiberecht der Familie. Für sie ist es vor allem den Kindern nicht zuzumuten, nach Sri Lanka ausgewiesen zu werden.
"Die Töchter gehen hier mit viel Erfolg zur Schule, sind beliebt und aktiv am Leben im Stadtteil beteiligt", schreibt Cemile Acar-Gökce vom Unterstützerkreis an Oberbürgermeister Eberhard David. Die Heimat der drei Mädchen - 6, 13 und16 Jahre alt - sei Deutschland. Die jüngste Tochter ist hier geboren. Die Tharmarajahs leben seit 1997 in Bielefeld und seit über einem Jahrzehnt in Deutschland. Alle Kinder sprechen fließend Deutsch.
Mutter bei Bombenangriff verletzt
Die Nachbarn fordern endlich das Ende dieses "unmenschlichen Umgangs" mit der Familie, deren Existenzgrundlage ständig durch eine Ausweisung bedroht sei. Die Mutter wurde in Sri Lanka bei einem Bombenangriff verletzt, auch die älteste Tochter hat noch ein Trauma von dem Bürgerkrieg.
Da sich die Familie integriert habe in die Gesellschaft und in die Nachbarschaft, müsse es endlich ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht für die Tharmarajahs geben, so der Unterstützerkreis. Sie erhoffen sich Hilfe durch den Oberbürgermeister. Zuständig ist ein Bundesamt.
lok-red.bielefeld@neue-westfaelische.de
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