Die Glocke ,
04.07.2005 :
(Rietberg) Open-Air-Konzert / Mit lauter Musik gegen rechte Gewalt
Rietberg (pkb). Wenn Lautstärke genügen würde, Rassismus ein für alle Mal in seine Schranken zu weisen, dann hätte er in Rietberg keine Chancen mehr. Die altehrwürdigen Klostermauern gerieten fast ins Zittern, als am Freitagabend mehrere Rockbands im Innenhof des Jugendwerks loslegten. "Gemeinsam gegen Rassismus", unter dem Motto hatte die Schülervertretung des Rietberger Gymnasiums in Kooperation mit dem Jugendhaus Südtorschule eingeladen.
Schon früh war's voll im und vor dem Kloster. Zeichen setzen durch Anwesenheit war vielen wichtig. Nicht nur Schülerinnen und Schüler drängten sich rund um die Bühne, auch manch Wegbegleiter des traditionellen Rock der 70-er Jahre hatte sich eingefunden. Was sie live hörten, war eine Mischung aus ganz harten Klängen, aus Hip-Hop und Punkrock. Ersteren präsentierten die Gäste aus dem Ruhrgebiet, die "Sons of Gartarbeita". Die Regler fast bis zum Anschlag hochgedreht, die Boxen im Extremtest: Die Band "Bottle- neck" fetzte los, was das Zeug hielt. Und vor der Bühne gerieten die Fans schier aus dem Häuschen und zucken mit den Köpfen als wären sie halswirbellos. Mit nicht ganz so "heavy" angehauchten Tönen präsentierten sich die Rocker der "Royal Assforce", einer Band aus Delbrück. Punkrock und Philosophie lassen sich durchaus in Einklang bringen, wie "Tulakämie" bewies.
Auch die Lehrerband des Gymnasiums beteiligte sich an den Aktionen auf der Bühne. Unterstützt von der evangelischen Kirchengemeinde, der SPD-Ratsfraktion, der Stadtsparkasse und des GNR-Fördervereins setzte das Konzert den Schlusspunkt unter die Anti-Rassismus-Aktionen des GNR in diesem Schuljahr ("Die Glocke" berichtete mehrfach). Sicher ist: Die Rietberger Gymnasiasten werden auch nach den Sommerferien weiter am Thema bleiben.
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