Informationsdienst gegen Rechtsextremismus ,
15.12.2003 :
Bielefelder Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Ex-NPD-Anwalt Mahler
idgr - Wegen des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt die Bielefelder Staatsanwaltschaft gegen den früheren Anwalt der NPD, Horst Mahler. Mahlers Name stehe unter der Gründungserklärung eines "Vereins zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocausts Verfolgten", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Bielefeld. Die Erklärung sei in der rechtsradikalen Zeitschrift "Stimme des Gewissens" abgedruckt gewesen.
Im November waren zwei Ausgaben der Zeitschrift beschlagnahmt worden, weil in ihnen nach Angaben der Staatsanwaltschaft die Vernichtung der europäischen Juden durch die Nationalsozialisten geleugnet wurde. Die Zeitschrift wird von dem Verein "Collegium Humanum" in Vlotho (Kreis Herford) herausgegeben, der dort eine Bildungsstätte betreibt. Diese gilt seit langem als Treffpunkt für Rechtsradikale.
Ermittelt wird auch gegen den Schriftleiter des Blattes, Ernst Otto Cohrs aus Rotenburg an der Wümme. Der Schweizer Holocaust-Leugner Bernhard Schaub wurde bei der Gründungsveranstaltung des Vereins am 9. November 2003 zum Vorsitzenden gewählt. Ursula Haverbeck-Wetzel, die Witwe des Gründers des "Collegium Humanum", Werner Georg Haverbeck, übernahm den zweiten Vorsitz. Der französische Holocaust-Leugner Robert Faurisson forderte in einem Brief an Horst Mahler "alle Revisionisten" auf, sich der Initiative des Vereins anzuschließen. Sein Brief wurde in mehrere Sprachen übersetzt verteilt. Die Internet-Präsenz des Vereins ist angemeldet auf Horst Mahler.
Quellen:
dpa, 11.12.03, Pressemitteilung des "Verein zur Rehabiltierung der wegen Bestreitens des Holocausts Verfolgten" vom 11.11.2003 .
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