1 Veranstaltung - Nachrichten ,
09.02.2025 :
Tages-Chronologie von Sonntag, 9. Februar 2025
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Veranstaltungskalender:
- Sonntag, 9. Februar 2025 von 15.00 bis 17.00 Uhr -
Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 - 1945:
Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung "Ideologie und Terror der SS"
Veranstaltungsort:
Kreismuseum Wewelsburg
Burgwall 19
33142 Büren-Wewelsburg
www.wewelsburg.de
Treffpunkt: Foyer im ehemaligen Wachgebäude der SS auf dem Burgvorplatz; Teilnahmebeitrag: 3 Euro.
Die Dauerausstellung "Ideologie und Terror der SS" bietet - ausgehend von den Ereignissen 1933 bis 1945 in und um Wewelsburg - eine umfangreiche museale Gesamtdarstellung der Geschichte der SS und ihrer Verbrechen. Während der Führung werden Geschichte und Struktur der SS, ihr Personal und dessen Ideologie und Selbstverständnis sowie die zahlreichen Verbrechen der SS thematisiert.
Das Schicksal der Opfer der SS-Gewalt wird am Beispiel des Konzentrationslagers Niederhagen-Wewelsburg verdeutlicht.
Die Besucherinnen und Besucher werden durch die Ausstellung in den historischen Räumen im ehemaligen Wachgebäude der SS am Burgvorplatz geführt, die auf 850 Quadratmetern über 1.000 Exponate präsentiert. Im Nordturm der Wewelsburg erläutern die Pädagoginnen und Pädagogen die Baugeschichte und Bedeutung zweier in NS-Architektur eingerichteter Räume. Sie informieren sowohl über die lokalen Ereignisse in Wewelsburg als auch über die europäischen Dimensionen der SS-Aktivitäten
Inhaltlich endet die Ausstellung nicht mit dem Jahr 1945, sondern spannt den Bogen über die Aufarbeitung des SS-Terrors nach dem Krieg und die Lebensgeschichten der ehemaligen KZ-Häftlinge bis hin zu heutigen Kontinuitäten und Herausforderungen.
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Pressespiegel überregional
Westdeutscher Rundfunk Köln, 09.02.2025:
Zahlreiche Demos "gegen Rechts" in NRW
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www.hiergeblieben.de - Zusammenfassung - Sonntag, 9. Februar 2025
Am 8. Februar 2025 nahmen auf dem Rathausplatz in Herford circa 1.000 Menschen an der Kundgebung - mit dem Motto "Schulter an Schulter gegen Faschismus" - des Bündnis gegen Rechts im Kreis Herford teil.
www.gegenrechts.info
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Artikel-Einträge in der Datenbank:
Neue Westfälische Online, 09.02.2025:
Herford setzt ein Zeichen gegen Rechts
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Neue Westfälische Online, 09.02.2025:
Herford setzt ein Zeichen gegen Rechts
09.02.2025 - 12.28 Uhr
Kundgebung gegen Rechts
Um die 1.000 Menschen kommen zur Kundgebung des "Bündnis gegen Rechts" auf dem Rathausplatz. Themen sind der Eklat im Bundestag und das Erstarken rechter Kräfte. Das Motto: "Schulter an Schulter gegen den Faschismus".
Von Ralf Bittner
Herford. "Wo stehen wir nach so vielen Demonstrationen gegen Rechts?" fragt Meshut Cakar vom Bündnis gegen Rechts im Kreis Herford (BgR), die rund 1.000 Menschen, die dem Aufruf des BgR gefolgt sind und zur Kundgebung "Schulter an Schulter gegen den Faschismus" auf den Rathausplatz gekommen sind.
Vor einem Jahr gingen Hunderttausende gegen die Remigration auf die Straße, heute sei das Wort "offizielles Wording der AfD". "Dass neben dem BSW auch CDU und FDP nun offen mit der AfD zusammenarbeiten", so Cakar weiter, zeige nur, "wie weit der Rechtsruck schon fortgeschritten ist". Es zeige sich, dass Demonstrationen, "die immer dann anstehen, wenn die nächste Grenze überschritten wurde", nicht reichen. Es sei an der Zeit, die Ängste der Menschen vor Job- oder Wohnungslosigkeit oder Armut ernst zu nehmen und eine Bewegung aufzubauen, die "mit dem ständigen Treten nach unten Schluss macht" und "endlich nach oben zu gucken".
Cakar ist der letzte von sechs Rednern, die vor den laut Polizei anfangs rund 500, laut Veranstaltenden später mehr als 1.000 Menschen, auf dem Rathausplatz spricht. Anders als die vom DGB angemeldete Kundgebung vor dem Herforder CDU-Büro am Dienstag, 5. Februar, die sich konkret gegen den Entschließungsantrag von Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) zur Verschärfung der Migrationspolitik, der am 29. Januar mit Stimmen der AfD im Bundestag angenommen worden war, richtete, greifen die Redebeiträge weitere Aspekte und Auswirkungen der restriktiven Asyl- und Migrationspolitik auf. Diese Zusammenarbeit wird von Sarab Aclan vom DGB scharf "nicht als Zufall, sondern als bewusste Entscheidung" kritisiert: "Wer mit Faschisten zusammenarbeitet, stärkt Faschisten."
"Kein Mensch flieht freiwillig"
Joachim Jennrich vom "Kuratorium Erinnern Forschen Gedenken" verweist auf die Kontinuitäten in der deutschen Geschichte: "Eine Zelle in der Gedenkstätte Zellentrakt erinnert an 125 während des Nationalsozialismus verfolgte und größtenteils ermordete Herforderinnen und Herforder." Schon deswegen verbiete sich jede Zusammenarbeit mit einer in Teilen als rechtsextrem eingestuften AfD. "Hier ist, Sie alle sind die Brandmauer" ruft er den Zuhörenden zu.
"Jungen Rassisten sage ich oft, dass ich länger in Deutschland lebe als sie", sagt Vural Ipek vom städtischen Integrationsrat. Für ihn lenkt die Debatte um das Thema Migration nicht nur von den wirklichen Problemen wie kaputten Straßen, Wohnungs- oder Fachkräftemangel ab, sondern gefährde die Prinzipien, die die Demokratie ausmachen. Er fordert für neu ins Land gekommene Menschen bessere Integrationsangebote und eine schnelleren Zugang zum Arbeitsmarkt. "Es kann nicht sein, dass Menschen teils 27 oder mehr Jahren hier leben, aber nicht arbeiten dürfen."
"Kein Mensch flieht freiwillig", sagt Anne Beckmann vom Verein Asyl Spenge: "Die Gründe - Krieg, Hunger, Klima oder politische Verfolgung - sind oft von Europa mitverursacht." Daher hätten alle Menschen ein Recht auf ein sicheres, menschenwürdiges Leben. Scharf kritisiert sie die Gesetzeslage, die dazu führe, dass oft die gut integrierten Menschen abgeschoben werden, und die jüngsten Kürzungen der schwarz-grünen Landesregierung gerade bei ehrenamtlichen Integrations- und Beratungsangeboten.
Kritik vom DGB an CDU-Bundestagskandidat
Markus Krecht (IG Metall) macht noch einmal seinem Ärger über einen anonymen Einwurf in den Briefkasten der IG-Metall-Geschäftsstelle Luft, in dem die Gewerkschaften nach ihrer Kritik am "Eklat" vom 29. Januar als "Dreckshaufen" bezeichnet worden seien. Da in den DGB-Gewerkschaften viele Menschen mit Zuwanderungsgeschichte organisiert seien, die von der Diskussion um Migration verunsichert und verängstigt seien, stellt er klar, dass der DGB zwar parteipolitisch unabhängig sei und zur Wahl demokratischer Parteien aufrufe, sich aber vor diese Menschen stelle.
Das geht in Richtung des CDU-Bundestagskandidaten Joachim Ebmeyer, der nach der Kundgebung vor dem CDU-Büro am Dienstag die Teilnahme am DGB-Kandidaten-Check im Kreishaus wegen angeblich fehlender parteipolitischer Unabhängigkeit des DGB abgesagt hatte. Die Proteste gehen weiter. Am Freitag, 14. Februar, 18 Uhr, findet in Spenge das 2. Lichtermeer "Für Toleranz, Demokratie und Freiheit" statt.
Bildunterschrift: An die 1.000 Menschen kommen zur Kundgebung auf den Rathausplatz. Sie setzen auf "Solidarität statt Spaltung und soziale Gerechtigkeit statt Hetze".
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