3 Veranstaltungen - Nachrichten ,
08.02.2025 :
Tages-Chronologie von Samstag, 8. Februar 2025
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Veranstaltungskalender:
- Samstag, 8. Februar 2025 von 11.00 bis 13.00 Uhr -
Erinnerungsgang zu den jüdischen Stelen im Stadtgebiet von Lage
Treffpunkt:
Marktkirche St. Johann
Lange Straße 70
32791 Lage
Referentinnen: Bianca Sievert und Christiane Dorß-Dierker
Die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland hat auch in unserer Stadt Lage seine katastrophalen, niederdrückenden Auswirkungen auf Menschen jüdischer Herkunft gehabt. Wie sah jüdisches Leben in Lage aus? Stehen ihre Häuser heute noch? Welches Schicksal mussten Menschen jüdischer Herkunft erleiden?
Wir starten um 11.00 Uhr in der Marktkirche St. Johann mit einem Vortrag zur Einführung. Die Veranstaltung endet im Friedenspark.
Ein Erinnerungsgang anlässlich des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2025 im Rahmen einer Veranstaltungsreihe vom 25. Januar bis zum 4. April 2025 der Stadt Lage in Kooperation mit dem Stadtkonvent Lage, dem Lippischen Heimatbund - Ortsverein Lage e.V., dem Lagenser Bündnis gegen Rechts, der Sekundarschule Lage, dem Gebrüder-Humboldt-Gymnasium sowie dem Förderverein der Stadtbücherei Lage.
www.lage.de
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- Samstag, 8. Februar 2025 um 11.00 Uhr -
Menschenkette: Lippe bleibt bunt! - Gemeinsam für Demokratie und Vielfalt
Treffpunkt:
Ameide / Lippisches Landesmuseum Detmold
Ameide 4
32756 Detmold
Statements und Menschenkette
Im Februar findet die vorgezogene Bundestagswahl statt. Deutschland steht vor einer richtungsweisenden Entscheidung: Es gilt unsere parlamentarische Demokratie zu stärken und dem Hass, der Hetze und der Fremdenfeindlichkeit entschieden entgegenzutreten. Unser gesellschaftliches Fundament wird von menschen- und demokratiefeindlichen Parteien und Gruppierungen angegriffen. Sie attackieren das Grundgesetz und spalten die Gesellschaft. Unsere Demokratie muss geschützt werden!
Wir - ein Zusammenschluss vieler lippischer Initiativen und Bündnisse (siehe unten) - wollen mit einer bunten Menschenkette in der Detmolder Innenstadt ein Zeichen setzen für eine offene, liberale und solidarische Gesellschaft. Wir rufen dazu auf, wählen zu gehen, auch wenn die Entscheidung vielleicht nicht leicht fällt.
Wir können am 23. Februar 2025 bei der Bundestagswahl mit unserer Stimme die Parteien stärken, die sich uneingeschränkt zum Grundgesetz bekennen.
Wir machen unser Kreuz X für Demokratie und Vielfalt. Denn: Wir sind mehr!
Menschenkette:
Treffpunkt ist die Ameide (vor dem Landemuseum). Wir starten um
11.00 Uhr mit kurzen Redebeiträgen. Danach bilden wir die Menschenkette durch die Detmolder Innenstadt in Form eines großen X als Symbol für die Wahl demokratischer Parteien.
Lasst uns zeigen, wie bunt Lippe ist: tragt bunte Kleidung! Vielfältige kreative Beiträge können die Menschenkette begleiten.
Nicht erwünscht sind National- und Partei-Flaggen.
Veranstalterinnen:
Forum offenes Detmold, CSD Lippe e.V., Omas gegen Rechts - Ortsgruppe Detmold, Blomberger Bündnis, Lagenser Bündnis gegen Rechts, Lemgo hält zusammen für Demokratie und Vielfalt, Lippische Landeskirche, Arbeitskreis gegen Nazis e.V. - Horn-Bad Meinberg, Seebrücke - Ortsgruppe Detmold, Deutscher Gewerkschaftsbund - Kreisverband Lippe, Antifaschistischer Arbeitskreis Detmold.
Wichtige Information zur Veranstaltung:
Die Veranstaltenden behalten sich gemäß § 6 Versammlungsgesetz vor, von ihrem Selbstbestimmungsrecht Gebrauch zu machen und den Kreis der Teilnehmenden der Versammlung unter freiem Himmel einzuschränken. Personen, die extrem rechten Parteien oder Organisationen angehören, der extrem rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, sexistische, nationalistische, militärische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, sind von der Veranstaltung ausgeschlossen.
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- Samstag, 8. Februar 2025 um 16.00 Uhr -
Kundgebung: Schulter an Schulter gegen Faschismus
Solidarität statt Spaltung / Soziale Gerechtigkeit statt Hetze
Veranstaltungsort:
Rathausplatz
32052 Herford
Das Bündnis gegen Rechts im Kreis Herford veranstaltet am 8. Februar 2025 um 16.00 Uhr eine Kundgebung auf dem Rathausplatz in Herford. Unter dem Titel "Schulter an Schulter gegen Faschismus - Solidarität statt Spaltung - Soziale Gerechtigkeit statt Hetze" möchte das Bündnis Menschen aus der Stadt Herford und dem Kreis Herford in diesen bewegenden und wichtigen Tagen zusammenbringen, um auch hier gemeinsam zu zeigen, dass Menschenrechte unteilbar sind.
Jetzt gilt es, sich noch deutlicher und entschlossener gegen die faschistischen Entwicklungen zu positionieren und sich zusammen mit vielen Menschen diesen entgegenzustellen, menschenfeindliche Einstellungen und Politiken zurückzuweisen.
Die Frage nach gesellschaftlicher Sicherheit darf nicht mit Abschiebungen und Grenzschließungen beantwortet werden. Die Antworten liegen nur im gesellschaftlichen Zusammenhalt und einer gerechten gut ausgestatteten sozialen Infrastruktur, die allen zu Gute kommt.
Lasst uns solidarisch zusammenstehen gegen den Faschismus! Die offene Gesellschaft der Vielen gestalten wir.
Veranstalterin: Bündnis gegen Rechts im Kreis Herford
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Pressespiegel überregional
tagesschau.de, 08.02.2025:
Bundesweite Kundgebungen / Hunderttausende gegen Rechtsextremismus
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www.hiergeblieben.de - Zusammenfassung - Samstag, 8. Februar 2025
Am 8. Februar 2025 nahmen auf dem Rathausplatz in Herford circa 1.000 Menschen an der Kundgebung - mit dem Motto "Schulter an Schulter gegen Faschismus" - des Bündnis gegen Rechts im Kreis Herford teil.
www.gegenrechts.info
Am 8. Februar 2025 haben sich ab 11.00 Uhr mehr als 2.000 Menschen in der Innenstadt von Detmold an der Menschenkette mit dem Motto "Lippe bleibt bunt! - Gemeinsam für Demokratie und Vielfalt" beteiligt.
www.instagram.com/forum.offenes.detmold
Am 8. Februar 2025 führte der "AfD"-"Kreisverband Paderborn" - mit Matthias Helferich, Marvin Weber, Kai Röchter, Alexander Lex - bei 90 Anwesenden eine Kundgebung auf dem Rathausplatz in Paderborn durch.
Am 8. Februar 2025, 11.00 Uhr, war in Paderborn am Rathausplatz eine Kundgebung des "Kreisverbandes Paderborn" der "AfD", mit Matthias Helferich, Dennis Hohloch, Marvin Weber und Alexander Lex beworben.
Am 30. Januar 2025 kündigte der "AfD"-"Kreisverband Paderborn" zum 8. Februar 2025 in Paderborn (am Rathausplatz) eine Kundgebung mit Matthias Helferich, Dennis Hohloch, Marvin Weber, Alexander Lex an.
www.buendnisdemokratietoleranz.wordpress.com
www.bgr-paderborn.de
www.vielfalt-lieben.de
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Artikel-Einträge in der Datenbank:
Westfalen-Blatt Online, 08.02.2025:
500 Teilnehmer kommen zur Kundgebung gegen Faschismus in Herford
Lippische Landes-Zeitung Online, 08.02.2025:
Viele Bilder von der Demo "Lippe bleibt bunt!" in Detmold
Lippische Landes-Zeitung Online, 08.02.2025:
2.000 Teilnehmer setzen in Detmold ein Zeichen für Demokratie und Vielfalt
Radio Lippe, 08.02.2025:
Detmold: Menschenkette für Demokratie
Westfalen-Blatt Online, 08.02.2025:
Hunderte Menschen setzen friedliches Zeichen gegen Rechts
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Westfalen-Blatt Online, 08.02.2025:
500 Teilnehmer kommen zur Kundgebung gegen Faschismus in Herford
08.02.2025 - 21.08 Uhr
Redner kritisieren: "Abschiebungen lösen die Probleme nicht"
Herford. Vielerorts demonstrieren Menschen aktuell unter dem Motto "Brandmauer verteidigen - Schulter an Schulter gegen den Faschismus". Auch auf dem Rathausplatz in Herford versammelten sich am Samstagnachmittag (8. Februar) gut 500 Bürgerinnen und Bürger.
Von Molina Panzner
Hintergrund der Proteste ist der verschärfte Kurs in der Migrationspolitik von Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz, der bei Abstimmungen im Bundestag über zwei Entschließungsanträge und das Zustrombegrenzungsgesetz die Zustimmung der AfD in Kauf genommen hatte, was ihm und der CDU heftige Kritik einbrachte. Vom "Tabubruch" und dem "Einreißen der Brandmauer" ist die Rede.
"Wir sind von verschiedenen Menschen angesprochen worden, dass sie sich auch eine Demo in Herford zu diesem Thema wünschen", erklärt Irmgard Pehle von den Grünen am Samstag. Sie ist Mitglied des Bündnisses gegen Rechts, das die Kundgebung in Herford organisiert hat. Bereits am Freitag (7. Februar) hatte es im benachbarten Bielefeld eine solche Veranstaltung gegeben, bei der rund 25.000 Demonstrierende zusammengekommen waren.
Für Pehle und die anderen Redner der Kundgebung - Sarab Aclan (DGB OWL), Joachim Jenrich (Gedenkstätte Zellentrakt), Vural Ipek (Vorsitzender Integrationsrat), Anne Beckmann (Asyl Spenge), Markus Krecht (Geschäftsführer IG Metall Herford) sowie Meshut Cakar (Bündnis gegen Rechts) - ist die Kundgebung ein notwendiges Zeichen um zu zeigen, dass man "so eine Politik" nicht wolle.
Meshut Cakar kritisierte in seinem Wortbeitrag, dass sich die politischen Debatten im Bundestag derzeit nahezu ausschließlich um das Thema Migration drehen würden, während grundlegende soziale und wirtschaftliche Probleme kaum Beachtung fänden. "Von AfD bis Grüne - kein Wort davon, dass Abschiebungen kein einziges reales Problem der Mehrheit dieser Bevölkerung lösen", kritisierte er. Wohnungsnot, Armut oder auch Bildung seien unter anderem wichtige Themen, die sich nicht durch Abschiebung lösen ließen, so Cakar.
Ähnliche Worte fand auch Joachim Jenrich, stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums Erinnern Forschen Gedenken. Menschen mit Migrationshintergrund würden für alles schuldig gemacht, was im Land derzeit nicht laufe: zu wenig Wohnraum, zu wenig Kita-Plätze oder auch lange Wartezeiten beim Arzt.
Vural Ipek hob die sprachliche und kulturelle Vielfalt Deutschlands hervor und berichtete davon, dass Menschen in seinem Umfeld auf Grund der aktuellen Ereignisse stark verunsichert seien. "Ich mache mir ernsthafte Sorgen, weil rechte Kräfte immer stärker werden", so der Vorsitzende des Integrationsrates in Herford.
Die Kundgebung, die eine gute Stunde andauerte, verlief friedlich. Bereits am vergangenen Dienstag (4. Februar) hatte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) OWL zusammen mit dem Bündnis gegen Rechts im Kreis Herford zu einer Protestaktion vor der CDU-Kreisgeschäftsstelle in Herford aufgerufen, an der rund 100 Menschen teilnahmen.
Weitere Veranstaltungen
In der kommenden Woche finden weitere Kundgebungen im Kreis Herford statt: Für Freitag (14. Februar) ruft das Bündnis Spenge zum zweiten Mal zu einem Lichtermeer auf dem Blücherplatz auf. "Für Toleranz, Demokratie und Freiheit" lautet das Motto. Los geht es um 18 Uhr.
Eine weitere "Aktion für Demokratie. Was uns verbindet" findet am Samstag (15. Februar) von 12 bis 14.30 Uhr auf dem Münsterkirchplatz in Herford statt. Organisiert wird die Veranstaltung vom Kreisheimatverein, der Fachstelle NRWeltoffen im Kreis Herford, Marta HOCH 2, der Theaterwerkstatt Bethel sowie dem Makerspace.
Bildunterschrift: An der Kundgebung "Schulter an Schulter gegen Faschismus. Solidarität statt Spaltung. Soziale Gerechtigkeit statt Hetze" auf dem Rathausplatz in Herford haben am Samstag (8. Februar) gut 500 Menschen teilgenommen.
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Lippische Landes-Zeitung Online, 08.02.2025:
Viele Bilder von der Demo "Lippe bleibt bunt!" in Detmold
08.02.2025 - 17.23 Uhr
Thomas Krügler
Detmold. Rund 2000 Menschen haben sich am Samstag in der Detmolder Innenstadt versammelt, um gemeinsam ein starkes Zeichen für Demokratie und Vielfalt zu setzen.
Hinter der Veranstaltung stand ein breites Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Organisationen, Kirchen, Gewerkschaften und antifaschistischen Gruppen, darunter das Forum Offenes Detmold, CSD Lippe, Omas gegen Rechts Detmold, verschiedene lokale Bündnisse sowie die Lippische Landeskirche und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). Gemeinsam setzten sie sich für eine offene Gesellschaft ein, in der alle Menschen unabhängig von Herkunft, Religion oder sexueller Orientierung respektiert und geschützt werden.
Die Demonstration, organisiert von einem breiten Bündnis lippischer Initiativen, begann mit kurzen Redebeiträgen auf der Ameide vor dem Landesmuseum. Anschließend bildeten die Teilnehmer eine eindrucksvolle Menschenkette durch die Innenstadt.
Bildunterschrift: Rund 2.000 Demonstranten setzten ein klares Zeichen für Demokratie und Vielfalt auf der Ameide und mit einer gigantischen Menschenkette in der Innenstadt.
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Lippische Landes-Zeitung Online, 08.02.2025:
2.000 Teilnehmer setzen in Detmold ein Zeichen für Demokratie und Vielfalt
08.02.2025 - 17.00 Uhr
Thomas Krügler
Detmold. Unter dem Motto "Lippe bleibt bunt!" haben sich am Samstagvormittag rund 2.000 Menschen in der Detmolder Innenstadt versammelt, um gemeinsam ein starkes Zeichen für Demokratie und Vielfalt zu setzen.
Die Demonstration, organisiert von einem breiten Bündnis lippischer Initiativen, begann mit kurzen Redebeiträgen auf der Ameide vor dem Landesmuseum. Anschließend bildeten die Teilnehmer eine eindrucksvolle Menschenkette durch die Innenstadt.
Ein X für die Demokratie
Die Menschenkette formte symbolisch ein großes "X" und rief damit zur Teilnahme an der vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar 2025 auf. Angesichts zunehmender demokratiefeindlicher Tendenzen appellierten die Organisatoren an alle Bürgerinnen und Bürger, ihre Stimme für eine offene und solidarische Gesellschaft abzugeben.
"Unsere Demokratie wird angegriffen. Wir dürfen nicht schweigen, sondern müssen jetzt handeln, um unsere Werte zu verteidigen", betonte Dieter Bökemeier, Landespfarrer für Diakonie, Ökumene und Migration der Lippischen Landeskirche. Es sei zu kritisieren, dass nach Magdeburg und Aschaffenburg wieder nur über Migration geredet werde, anstatt eine verbesserte psychosoziale Versorgung für traumatisierte Geflüchtete zu fordern.
Zum ersten Mal sei in diesem Umfang bewusst mit der AfD zusammengearbeitet worden. Dadurch werde die Partei der extremen Rechten normalisiert. Die eigentlichen Zukunftsprobleme wie Klimakrise oder soziale Pflege blieben völlig aus. Der Wahlkampf vieler Parteien lenke von diesen wichtigen Problemen ab und versuche, uns einzureden, dass Migration unser größtes Problem sei. Der Gott der Bibel solidarisiere sich jedoch mit den Schwachen, Diskriminierten und an den Rand Gedrängten. "Es ist unsere Aufgabe, die Solidarität mit denen zu leben, die jetzt verletzt werden und Angst haben", so Bökemeier.
Auch Shirko Moustava vom Forum Offenes Detmold warnte eindringlich vor den Gefahren von Hass und Hetze und rief zu gesellschaftlichem Zusammenhalt auf. Sasha Bukowski vom Verein CSD Lippe machte deutlich, wie wichtig es sei, Vielfalt aktiv zu leben und sich gegen Diskriminierung stark zu machen.
Breite Unterstützung für eine bunte Gesellschaft
Hinter der Veranstaltung stand ein breites Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Organisationen, Kirchen, Gewerkschaften und antifaschistischen Gruppen, darunter das Forum Offenes Detmold, CSD Lippe, Omas gegen Rechts Detmold, verschiedene lokale Bündnisse sowie die Lippische Landeskirche und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). Gemeinsam setzten sie sich für eine offene Gesellschaft ein, in der alle Menschen unabhängig von Herkunft, Religion oder sexueller Orientierung respektiert und geschützt werden.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer trugen bewusst bunte Kleidung, um ihre Vielfalt und ihren Zusammenhalt sichtbar zu machen. Zudem begleiteten zahlreiche kreative Aktionen die Demonstration: Musik-Gruppen spielten auf den Straßen, Plakate und Banner mit klaren Botschaften wie "Wir sind nicht durch Migration bedroht, sondern durch die Klimakrise" wurden hochgehalten und forderten das Engagements für die Demokratie.
Mit der friedlichen, aber entschlossenen Demonstration setzten die Menschen in Lippe ein klares Zeichen gegen Extremismus, Rassismus und Demokratie-Feindlichkeit. "Wir können die Zukunft unseres Landes aktiv mitgestalten. Jeder Wahlzettel ist eine Stimme für oder gegen unsere demokratischen Werte", hieß es in einem der Redebeiträge.
Bildunterschrift: Rund 2.000 Demonstranten setzten ein klares Zeichen für Demokratie und Vielfalt auf der Ameide und mit einer gigantischen Menschenkette in der Innenstadt.
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Radio Lippe, 08.02.2025:
Detmold: Menschenkette für Demokratie
Deutlich mehr Menschen als erwartet haben sich am Samstag in der Detmolder Innenstadt versammelt. Nach einer Kundgebung an der Ameide wurde in der Innenstadt eine Menschenkette in Form eines Kreuzes gebildet. Es sollte das Kreuz auf einem Wahlzettel symbolisieren.
Mehr Menschen als geplant
Der Veranstalter, das "Forum offenes Detmold", hatte mit 1.000 Menschen gerechnet. Nach ersten Angaben der Polizei waren es aber hunderte mehr. Zwischenfälle gab es keine.
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Westfalen-Blatt Online, 08.02.2025:
Hunderte Menschen setzen friedliches Zeichen gegen Rechts
08.02.2025 - 15.51 Uhr
Wahlkampf und Proteste gegen die AfD in Paderborn
Paderborn. Eine Woche nach den Protesten gegen die Politik der CDU gab es in Paderborn am Samstag (8. Februar) erneut eine Demonstration. Das Bündnis gegen Rechts hatte zum Protest gegen eine Wahlkampf-Veranstaltung der AfD aufgerufen.
Von Markus Schlotjunker und Katharina Stollhans
Während an diesem Samstag in der Paderborner Innenstadt zahlreiche Parteien ihre Stände für den Wahlkampf aufgebaut hatten (CDU, SPD, Grüne, FDP, Linke und Volt), gab es zeitgleich lauten Protest gegen eine AfD-Veranstaltung auf dem Rathausplatz.
Vor dem Rathausplatz machte die AfD Wahlkampf und warb bei rund 90 Teilnehmern um Stimmen. Angekündigt hatte sie 150 Teilnehmer. Auf der Bühne sprachen unter anderem Marvin Weber (Paderborn), Kai Röchter (Gütersloh), Matthias Helferich (Bundestagsabgeordneter) und Alexander Lex (Paderborn). Die Bühne wurde teilweise auch von der Polizei und mit ihren Fahrzeugen abgesperrt.
Während Helferich sich für eine "Festung Deutschland" aussprach, wurden auf der Gegendemonstrationen Reden gehalten, vor allem gegen die AfD und den Faschismus, aber auch für Frauenrechte. Getrennt wurden beide Seiten von aufgebauten Absperrungen, vor denen sich zahlreiche Polizisten positioniert hatten. Insgesamt blieb es friedlich und fast störungsfrei. Die Polizei sorgte dafür, dass beide Seiten nicht aufeinandertreffen.
Aufzug durch die Innenstadt
Aufgerufen zur Gegendemonstration hatte das Bündnis gegen Rechts. Gegen 10 Uhr versammelten sich rund 300 Menschen an der Herz-Jesu-Kirche, gegenüber vom Westerntor. Um 10.28 Uhr setzte sich der bunte, von der Antifa angeführte Aufzug in Bewegung.
Unter Schmährufen vor allem gegen die AfD, aber auch gegen CDU und FDP ging es über das Westerntor, den Le-Mans-Wall und den Liboriberg. "Ganz Paderborn hasst die AfD", "Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda" und "Alle zusammen gegen den Faschismus" wurde im Demonstrationszug immer wieder gerufen.
Auf Höhe der CDU-Geschäftsstelle wurde die CDU kurzzeitig verbal einmal speziell aufs Korn genommen. Über die Kasseler Straße und den Kamp kam der Demonstrationszug schließlich wie geplant auf Höhe der Marktkirche zum Stehen. Da war es 11 Uhr und nur ein paar Meter entfernt begann vor dem Rathaus die Wahlkampf-Veranstaltung der AfD.
"Da drüben stehen 50 lausige Leute mit Deutschland-Fahnen"
Im Demo-Zug vom Bündnis gegen Rechts war es schon beim Abbiegen auf den Kamp immer lauter geworden, und der Lärmpegel aus Rufen gegen die AfD und Trillerpfeifen schwoll weiter an, als vor dem Rathaus der erste Redner der AfD ans Mikrofon trat.
"Da drüben stehen 50 lausige Leute mit Deutschland-Fahnen. Macht weiter Lärm gegen die AfD", forderte der Sprecher vom Bündnis gegen Rechts auf. So wurde tatsächlich noch lauter. Und der Demo-Sprecher rief, dass ganz Deutschland die AfD hasse, und dass der Protest gegen diese Partie nicht aufhören werde. Weitere Proteste seien schon geplant, am 14. Februar von Fridays for Future und am 8. März vom Feministischen Kollektiv. "Wir sind mehr. Wir sind laut", schallte es in Richtung AfD.
Im ersten Redebeitrag des Bündnisses gegen Rechts rief die Vertreterin des Feministischen Kollektivs denn auch zur Solidarität und zum Durchhalten auf: "Kämpft weiter für unsere Werte. Wählt feministisch." Sie forderte "Gleichstellung statt Gleichschaltung".
"Ausländer sind Teil der Lösung"
In der anschließenden Rede von Fridays for Future (FfF) hieß es, dass es in Deutschland in den Medien ein "rechtes Narrativ" gebe. Inklusion sollte aber unser Narrativ sein, meint der FfF-Sprecher und appellierte: "Ausländer seien ein großer Teil der Lösung. Wir brauchen sie. Erst mit Integration und dann Inklusion kann die Gesellschaft geschlossen den Krisen entgegentreten", rief der FfF-Vertreter. "Lasst uns laut träumen. Gegen Faschismus und für ein gutes Leben für alle."
Die folgende Sprecherin der Linksjugend trat für die gleichgeschlechtliche Liebe ein und bekannte, dass sie Angst vor Hass und Demütigung habe, sich aber dennoch nicht verstecken wolle.
Worauf erneut skandierte wurde "Alle zusammen gegen die AfD". Um 12 Uhr war der Zwischenstopp der Demo an der Marktkirche beendet und Holger Drewer vom Bündnis gegen Rechts zog ein Zwischenfazit.
"Starkes Zeichen gegen Hass und Hetze in Paderborn"
"Es ist beeindruckend, wie viele Teilnehmer wir hier haben. Es ist ein Vielfaches gegenüber der AfD-Veranstaltung. Wir haben in kurzer Zeit die dritte Demonstration gegen Rechts durchgeführt und sind absolut zufrieden. Das ist ein starkes Zeichen gegen Hass und Hetze in Paderborn."
Kurz vor 12.30 Uhr - da hatte die AfD ihre Veranstaltung schon beendet - setzte sich die jetzt deutlich weniger gewordenen Demonstration wieder in Bewegung. Über den Kamp und die Kasseler Straße führte der Weg zur kurzen Abschlusskundgebung auf dem Platz An der alten Synagoge.
Dass dort ein Wahlkampfstand des BSW platziert war, nahm der Sprecher des Bündnisses gegen Rechts zähneknirschend zur Kenntnis: "Das können wir jetzt nicht ändern", meinte er und stimmte sogleich auch gegen das BSW einen Schmähruf an.
Mit aller Entschlossenheit gemeinsam ein Zeichen gegen den Faschismus setzen, forderte der Sprecher. Matthias Helferich solle zurück in den Geschichtsunterricht statt in den Bundestag, hieß es weiter.
Störung durch Nazi-Hooligans
Die Omas gegen Rechts hatten gerade dazu aufgerufen, doch auch zu ihrer Veranstaltung am Nachmittag vor dem Rathaus zu kommen, als es eine Störung gab.
Aus einer Gruppe von etwa vier Männern, die auf dem Bürgersteig vor dem Vincenz-Krankenhaus standen, und von denen zwei teilweise vermummt waren, soll "Vergewaltiger und Messer" gerufen worden sein. Die Polizei schirmte die Männer sogleich so lange ab, bis sich die Veranstaltung aufgelöst hatte. "Von komischen Nazi-Hooligans lassen wir uns nicht einschüchtern", rief der Demo-Sprecher und die Demonstranten quittierten die Störer mit lauten "Nazis raus"-Rufen.
Hohes Polizei-Aufkommen
Die Polizei hatte sich gut vorbereitet auf die "dynamische Lage". Laut der Polizei Paderborn waren rund 90 Teilnehmer bei der Veranstaltung der AfD dabei. Der Gegenveranstaltung schlossen sich etwa 500 Teilnehmende an. Die Organisatoren selbst sprachen von rund 800. Angemeldet waren insgesamt 300.
Da der Aufzug über die Straßen führte, wurde für ungefähr 45 Minuten die Kreuzung Westerntor, der Le-Mans-Wall, der Liboriberg sowie das Kasseler Tor und der Kamp bis zur Marktkirche gesperrt werden.
Aufgrund der Sperrung sei es zu leichten Verkehrsbehinderungen gekommen. Die Busse wurden im Vorfeld umgeleitet, da Sie die Haltestelle am Rathausplatz nicht anfahren konnten.
Bildunterschrift: Mehrere hundert Menschen demonstrierten am Samstag (8. Februar) gegen die AfD.
Bildunterschrift: Durchhaltevermögen brauchten vor allem die Omas gegen Rechts, die ab 10 Uhr an der großen Demonstration teilnahmen und ab 15 Uhr selbst noch eine Veranstaltung vor dem Rathaus hatten. Der 8. Februar war nämlich der bundesweite Aktionstag der Omas gegen Rechts.
Bildunterschrift: Attac hatte zunächst auch für den 8. Februar eine Demonstration geplant, verschob diese aber auf den 15. Februar (11 bis 13 Uhr) und schloss sich der vom Bündnis gegen Rechts an.
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