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Nachrichten: Rechtsrock-Konzert in Lemgo geplatzt - Band "Weimar" sucht Ausweichort , 17.01.2025 :

Tages-Chronologie von Freitag, 17. Januar 2025

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Pressespiegel überregional


Endstation Rechts., 17.01.2025:
Prozess um Feuer in Bremer Jugendzentrum / Neonazis bestreiten rechtsextrem motivierte Brandstiftung

tagesschau.de, 17.01.2025:
Exklusiv / Compact-Magazin / Muss der Staat seine Feinde schützen?

Mitteldeutscher Rundfunk, 17.01.2025:
Sächsischer Landtag / Breite Ablehnung gegen AfD-Mann Wiesner als Ausschuss-Vorsitzenden

t-online.de, 17.01.2025:
Verbindung in rechtsextremistische Kreise / CDU und SPD gegen AfD-Mann an Spitze von Verfassungsausschuss

Norddeutscher Rundfunk, 17.01.2025:
Mehr als 16.000 Menschen demonstrieren gegen Weidels Hamburg-Auftritt

Jüdische Allgemeine Online, 17.01.2025:
Bitburger Gespräche / Schuster für härtere Strafen gegen Antisemitismus im Netz

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www.hiergeblieben.de - Zusammenfassung - Freitag, 17. Januar 2025


Am 26. Januar 2025 (um 11.30 Uhr) findet in der Jakobi-Kirche der Gemeinde "Herford-Mitte" ein Schoah-Gedenk-Gottesdienst mit der Überschrift "Es gibt keine besseren und keine schlechteren Menschen" statt.

www.herford-mitte.de/kirchen/st-jakobi


Am 27. Januar 2025, 11.00 Uhr, lädt die Stadt Blomberg gemeinsam mit den Kirchengemeinden zu einer Gedenkstunde (mit einer Ansprache von Pastorin Bettina Hanke-Postma) auf dem jüdischen Friedhof ein.

www.blomberg-lippe.de


Ab dem 29. Mai 2025 bietet der "TV Horn-Bad Meinberg", Menschen von 15 bis 21 Jahren, eine viertägige Gedenkstätten-Fahrt mit Workshops sowie Führungen in das polnische Auschwitz und die Stadt Krakau an.

www.tvhbm.kurabu.com


Am 17. Januar 2025 kündigte die Thüringer Rechtsrock-Band "Weimar" an, nach Abweisung von "Phoenix Contact Arena" in Lemgo, für den 12. April 2025, einen alternativen Veranstaltungsort in Lippe zu suchen.

www.lemgo-haelt-zusammen.de


Am 17. Januar 2025 fand eine "Schilder-Aktion in Detmold" (im Ortsteil Pivitsheide) mit 9 Teilnehmenden - darunter Neonazi Gerd Ulrich, von der "AfD" Reinhold Gwiasda wie Kornelius Langlitz ("die Basis") - statt.

Am 16. Januar 2025 kündigte der Neonazi Gerd Ulrich (Berlebeck), für den 17. Januar 2025 von 15.00 bis 16.00 Uhr eine "Schilder-Aktion in Detmold" im Ortsteil Pivitsheide (Stoddartstraße, Bielefelder Straße) an.

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Artikel-Einträge in der Datenbank:


Neue Westfälische - Herford und Enger / Spenge, 17.01.2025:
Schoah-Gedenk-Gottesdienst in der Jakobi-Kirche

Lippische Landes-Zeitung, 17.01.2025:
Blomberg gedenkt der NS-Opfer

Lippische Landes-Zeitung, 17.01.2025:
Sportler fahren nach Auschwitz

Neue Westfälische Online, 17.01.2025:
Absage für umstrittene Band: "Weimar" tritt nicht in der Phoenix Contact Arena auf

Lippische Landes-Zeitung Online, 17.01.2025:
Absage für umstrittene Band: "Weimar" tritt nicht in der Phoenix Contact Arena auf

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Neue Westfälische - Herford und Enger / Spenge, 17.01.2025:

Schoah-Gedenk-Gottesdienst in der Jakobi-Kirche

Mit dem Gottesdienst möchte Andreas Smidt-Schellong besonders junge Menschen erreichen / Wenige Tage später wird der Pfarrer in den Ruhestand verabschiedet, aber die Nachfolge ist gesichert

Ralf Bittner

Herford. Als Pfarrer Andreas Smidt-Schellong 2019 aus Bielefeld in die damalige Kirchengemeinde Herford-Mitte wechselte, brachte er die Idee eines Schoah-Gedenkgottesdienstes mit nach Herford. Der findet seither jährlich Ende Januar in Erinnerung an den Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, die sich am 27. Januar 2025 zum 80. Mal jährt, statt. Diesmal laden Smidt-Schellong, die Konfi-Gruppe und Organist Wolf-Eckart Dietrich ein.

Überschrieben ist der am Sonntag, 26. Januar, um 11.30 Uhr beginnende Gottesdienst in der Jakobi-Kirche mit "Es gibt keine besseren und keine schlechteren Menschen". Das ist ein Zitat aus Elisabeth Reuters Kinderbuch "Judith und Lisa". Das war 1988 eines der ersten Bilderbücher zum Thema "Holocaust".

Es erzählt von einem deutschen und einem deutsch-jüdischen Mädchen, deren Freundschaft während der Zeit des Nationalsozialismus auf die Probe gestellt wird und zerbricht. Das Buch handelt auch von Schuld und Verantwortung und davon, was geschieht, wenn Liebe und Mut Hass und Feigheit weichen.

Dass der Gottesdienst von Jugendlichen mitgestaltet wird und sich auch an ein junges Publikum wendet, ist kein Zufall. "Die Generation der Zeitzeugen und Überlebenden aus den NS-Jahren wird zahlenmäßig immer kleiner. Darum sind die Jüngeren jetzt an der Reihe, die Erinnerung wachzuhalten und das Gedenken zu pflegen", sagt Smidt-Schellong.

"Das Thema betrifft uns alle", sagt Smidt-Schellong. Gerade in Zeiten, in denen Autonomie und Freiheit bedroht seien, wie lange nicht mehr, sei auch die Kirche gefordert: "Wenn die Wahrheit zur Lüge wird, stirbt die Demokratie." Die Wahrheit findet der Theologe in der Bibel, und zwar auch im Alten Testament. Das mit Jesu Leben, Sterben und Auferstehen beginnende Neue Testament sei zwar populärer, aber viele grundlegende Wahrheiten finden sich im Alten Testament - etwa die Verkündigung der zehn Gebote - oder das Thema Gerechtigkeit.

Gerade das Thema Gerechtigkeit verpflichte die Kirche dazu, über ihr Verhältnis zur Welt nachzudenken und sich zu Themen wie Migration, Rassismus oder Sexismus zu äußern. Daher nennt der Pfarrer, der am Samstag, 1. Februar, um 18 Uhr mit einem Gottesdienst in der Münsterkirche in den Ruhestand verabschiedet wird, auch nicht nur viele persönliche Begegnungen, das Zusammensein in den Konfi-Gruppen, Diskussionen in Bibelkreisen, Gottesdienste, Ausflüge oder Kirchenmusik als bleibende Erinnerungen an seine Zeit in Herford. Sondern auch das gemeinsam erarbeitete Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt oder das 2023 eröffnete "Haus der Begegnung" an der Markus-Kirche in Herfords Norden. "Kirche kann einen Rahmen für Begegnungen von Menschen oder Religionen schaffen, ohne zu dominieren", sagt er.

Smidt-Schellong, dessen beruflicher Weg von der Bremischen Landeskirche über Recklinghausen und Bielefeld nach Herford geführt hatte, wird noch für etwa zwei Jahre im Gemeindehaus am Oetinghauser Weg wohnen und für Vertretungen zur Verfügung stehen. Dann wird seine Frau, ebenfalls Theologin und Schulleiterin in Espelkamp, auch in den Ruhestand gehen. Wohin es dann gehen soll, stehe noch nicht fest.

Fest steht allerdings, wie es mit Smidt-Schellongs Seelsorge-Bezirken Lutherhaus und Altstädter Feldmark 2 ab März weitergehen wird, denn mit Pfarrerin Mirjam Konrad steht seine Nachfolgerin bereits fest. "Dass der Wechsel zeitlich mit der gerade vollzogenen Fusion zur Kirchengemeinde Herford-Mitte-Land zusammenfällt, könnte besser kaum sein", sagt Smidt-Schellong, "denn so können Mirjam Konrad und das Team der Gemeinde von Anfang an das Gemeindeleben nach ihren Vorstellungen gestalten".

Bildunterschrift: Nach fünfeinhalb Jahren in Herford wird Pfarrer Andreas Smidt-Schellong am 1. Februar in den Ruhestand verabschiedet. Für den 26. Januar lädt er noch einmal zu einem Schoah-Gedenk-Gottesdienst in die Jakobi-Kirche ein.

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Lippische Landes-Zeitung, 17.01.2025:

Blomberg gedenkt der NS-Opfer

Blomberg. Zu einer Gedenkstunde für die Opfer des Holocausts laden die Stadt Blomberg und die Kirchengemeinden für Montag, 27. Januar, auf den jüdischen Friedhof an der Reinickendorfer Straße ein. Die Veranstaltung beginnt um 11 Uhr mit der Begrüßung durch Bürgermeister Christoph Dolle. Im Anschluss wird Pastorin Bettina Hanke-Postma sprechen. Schülerinnen und Schüler des Hermann-Vöchting-Gymnasiums werden mit Worten des Gedenkens an die Opfer des Holocaust erinnern.

Der 27. Januar markiert den Tag, an dem vor 80 Jahren das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau sowie die beiden Konzentrationslager Auschwitz von der Roten Armee befreit worden sind. Auschwitz steht bis heute als Symbol für das unermessliche Leid, das mehr als sechs Millionen Jüdinnen und Juden sowie zahlreiche Sinti und Roma, queere Menschen, Menschen mit Behinderungen und politisch sowie religiös Verfolgte während des Nationalsozialismus erlitten haben. Seit dem Jahr 1996 ist dieser Tag bundesweiter Gedenktag.

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Lippische Landes-Zeitung, 17.01.2025:

Sportler fahren nach Auschwitz

Horn-Bad Meinberg. Teilnehmern von 15 bis 21 Jahren bietet der TV Horn-Bad Meinberg ab Donnerstag, 29. Mai (Himmelfahrt), eine viertägige Gedenkstätten-Fahrt ins polnische Auschwitz an. Die Reise umfasst neben Workshops und Führungen unter anderem auch den Besuch der ältesten polnischen Synagoge in Krakau. An- und Abreise erfolgen per Flugzeug und Bus. Der Eigenanteil beträgt 150 Euro pro Person. Infos und Anmeldungen online auf www.tvhbm.kurabu.com.

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Neue Westfälische Online, 17.01.2025:

Absage für umstrittene Band: "Weimar" tritt nicht in der Phoenix Contact Arena auf

17.01.2025 - 21.59 Uhr

Verschiedene Vorbehalte

Wegen Verbindungen in die rechte Szene ist die Band "Weimar" aus Thüringen umstritten. Ein angekündigtes Konzert in der Phoenix Contact Arena findet aber nicht statt.

Von Vasco Stemmer

Kreis Lippe. Es war eine Konzert-Ankündigung, die einige Lemgoer Bürger aufgeschreckt hatte: Die thüringische Band "Weimar" hat auf ihrer Internetseite bekannt gegeben, dass ihre Tour sie im Frühjahr auch nach Lemgo führen werde - genauer gesagt in die kreiseigene Phoenix Contact Arena. Doch die Gruppe ist nicht unumstritten, denn gleich mehrere Mitglieder waren in der rechtsextremen Szene aktiv.

Nach einem Bericht des Magazins "Spiegel" Anfang 2023 ließ das Musik-Label Universal die Band, die sich mit ihrem ersten Album in den deutschen Charts platzieren konnte, fallen. Konzerte wurden abgesagt und die Band von Festivals ausgeladen. Die Band räumte die Vorwürfe zur Vergangenheit der Mitglieder ein und distanzierte sich in einem Statement auf der Plattform Facebook von "Gewalt, Extremismus jedweder Form, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Homophobie". Dennoch bleibt die Gruppe umstritten.

Bürgermeister ist gegen das Konzert

Seitens der Lemgoer Bürger regte sich Protest gegen das angekündigte Konzert und auch Bürgermeister Markus Baier äußerte sich gegenüber der LZ: "Politisch kann ich ganz klar sagen, dass ich mich über die Buchung alles andere als gefreut habe. Wenn die größte Plattenfirma der Welt (Universal) die Band droppt, sagt das einiges." Die Texte sind nach Meinung Baiers zumindest Grauzone und querdenkerisch, dazu kämen die Hintergründe der Band-Mitglieder aus dem harten Neonazi- und Rechtsrock-Umfeld. "In allen Städten, wo die auftreten, gibt es Gegen-Demos." Baier gab den Hinweis von Bürgern an den Kreis Lippe weiter.

Der Kreis Lippe, der Eigentümer der Phoenix Contact Arena ist, erklärt auf Anfrage, dass das Konzert nicht stattfinden wird. "Die Band Weimar wird kein Konzert in der Phoenix Contact Arena spielen, da es keinen Nutzungsvertrag zwischen der Betreibergesellschaft Lipperlandhalle mbH und der Band, beziehungsweise dem Tour-Management der Gruppe gibt und auch nicht geben wird", erläutert dazu Kreissprecher Patrick Bockwinkel.

Das Tour-Management der Band habe lediglich Termine angefragt und sich einen davon reservieren lassen. Bei der dann anschließenden üblichen Prüfung der angeforderten Kontakt- und Band-Daten sei aber schnell aufgefallen, welche Vorgeschichte es zu der Band gibt. "Noch während dieser Prüfung, über die das Management unterrichtet wurde, und ohne Nutzungsvertrag hatte die Band dann Tourdaten veröffentlicht, in der auch das Konzert in Lemgo genannt wurde", so der Kreissprecher weiter.

Band sieht andere Gründe für Absage

Der Sänger der Band, der unter dem Pseudonym Richard Wegner auftritt, räumt auf Anfrage ein, dass es noch keinen Nutzungsvertrag gegeben hat. "Es ist richtig, dass es rechtsverbindliche Absprachen, aber keinen unterschriebenen Vertrag mit der Phoenix Contact Arena gibt", schreibt er in einer Mail an die Redaktion. Mittlerweile sei die Booking-Agentur der Band über die Absage seitens der Betreibergesellschaft informiert worden. Zudem habe er am Freitag mit einem Verantwortlichen der Betreibergesellschaft gesprochen.

Über die Gründe gehen die Meinungen indes auseinander. Der Band-Vertreter verweist auf "Druck von oben", dem die Betreiber der Veranstaltungsstätte nicht standgehalten hätten. Diese Sichtweise weist der Kreis Lippe indes entschieden zurück.

Bedenken bei Sicherheitsbehörden

Bereits am 6. Januar habe die Betreibergesellschaft die Buchungsagentur in einer E-Mail, die der Redaktion vorliegt, auf nicht näher ausgeführte "Bedenken" seitens der lokalen Sicherheitsbehörden zu dem Konzert hingewiesen, und dass diese vor einem möglichen Vertragsabschluss besprochen werden müssten. Über vermeintlichen "Druck von oben" sei in dem Telefongespräch am Donnerstag, auf das die Band verweist, nicht gesprochen worden.

Nach der schriftlich erfolgten Absage sei der Bandleader noch einmal über die Gründe informiert worden, warum die Band für ein Konzert in der Phoenix Contact Arena nicht in Frage komme. Dazu zählen Sicherheitsaspekte, die Vorgeschichte sowie Ausrichtung und Stil der Band. Die angesprochenen Beschwerden aus der Bürgerschaft seien kein ausschlaggebender Punkt für die Absage gewesen.

"Vielmehr drängt sich hier der Eindruck auf, dass die Band mit ihren Behauptungen davon ablenken möchte, ein Konzert samt Ticket-Verkauf öffentlich angekündigt zu haben, obwohl es keinen Nutzungsvertrag für die Phoenix Contact Arena gab und geben wird", so Bockwinkel weiter. Die Band kündigte gegenüber der LZ an, sich nach einem alternativen Veranstaltungsort in Lippe umsehen zu wollen.

Bildunterschrift: Die umstrittene Band "Weimar" hat ein Konzert in der Phoenix Contact Arena angekündigt. Allerdings ohne gültigen Vertrag mit der Betreibergesellschaft.

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Lippische Landes-Zeitung Online, 17.01.2025:

Absage für umstrittene Band: "Weimar" tritt nicht in der Phoenix Contact Arena auf

17.01.2025 - 17.20 Uhr

Vasco Stemmer

Kreis Lippe. Es war eine Konzert-Ankündigung, die einige Lemgoer Bürger aufgeschreckt hatte: Die thüringische Band "Weimar" hat auf ihrer Internetseite bekannt gegeben, dass ihre Tour sie im Frühjahr auch nach Lemgo führen werde - genauer gesagt in die kreiseigene Phoenix Contact Arena. Doch die Gruppe ist nicht unumstritten, denn gleich mehrere Mitglieder waren in der rechtsextremen Szene aktiv.

Nach einem Bericht des Magazins "Spiegel" Anfang 2023 ließ das Musik-Label Universal die Band, die sich mit ihrem ersten Album in den deutschen Charts platzieren konnte, fallen. Konzerte wurden abgesagt und die Band von Festivals ausgeladen. Die Band räumte die Vorwürfe zur Vergangenheit der Mitglieder ein und distanzierte sich in einem Statement auf der Plattform Facebook von "Gewalt, Extremismus jedweder Form, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Homophobie". Dennoch bleibt die Gruppe umstritten.

Bürgermeister ist gegen das Konzert

Seitens der Lemgoer Bürger regte sich Protest gegen das angekündigte Konzert und auch Bürgermeister Markus Baier äußerte sich gegenüber der LZ: "Politisch kann ich ganz klar sagen, dass ich mich über die Buchung alles andere als gefreut habe. Wenn die größte Plattenfirma der Welt (Universal) die Band droppt, sagt das einiges." Die Texte sind nach Meinung Baiers zumindest Grauzone und querdenkerisch, dazu kämen die Hintergründe der Band-Mitglieder aus dem harten Neonazi- und Rechtsrock-Umfeld. "In allen Städten, wo die auftreten, gibt es Gegen-Demos." Baier gab den Hinweis von Bürgern an den Kreis Lippe weiter.

Der Kreis Lippe, der Eigentümer der Phoenix Contact Arena ist, erklärt auf Anfrage, dass das Konzert nicht stattfinden wird. "Die Band Weimar wird kein Konzert in der Phoenix Contact Arena spielen, da es keinen Nutzungsvertrag zwischen der Betreibergesellschaft Lipperlandhalle mbH und der Band, beziehungsweise dem Tour-Management der Gruppe gibt und auch nicht geben wird", erläutert dazu Kreissprecher Patrick Bockwinkel.

Das Tour-Management der Band habe lediglich Termine angefragt und sich einen davon reservieren lassen. Bei der dann anschließenden üblichen Prüfung der angeforderten Kontakt- und Band-Daten sei aber schnell aufgefallen, welche Vorgeschichte es zu der Band gibt. "Noch während dieser Prüfung, über die das Management unterrichtet wurde, und ohne Nutzungsvertrag hatte die Band dann Tourdaten veröffentlicht, in der auch das Konzert in Lemgo genannt wurde", so der Kreissprecher weiter.

Band sieht andere Gründe für Absage

Der Sänger der Band, der unter dem Pseudonym Richard Wegner auftritt, räumt auf Anfrage ein, dass es noch keinen Nutzungsvertrag gegeben hat. "Es ist richtig, dass es rechtsverbindliche Absprachen, aber keinen unterschriebenen Vertrag mit der Phoenix Contact Arena gibt", schreibt er in einer Mail an die Redaktion. Mittlerweile sei die Booking-Agentur der Band über die Absage seitens der Betreibergesellschaft informiert worden. Zudem habe er am Freitag mit einem Verantwortlichen der Betreibergesellschaft gesprochen.

Über die Gründe gehen die Meinungen indes auseinander. Der Band-Vertreter verweist auf "Druck von oben", dem die Betreiber der Veranstaltungsstätte nicht standgehalten hätten. Diese Sichtweise weist der Kreis Lippe indes entschieden zurück.

Bedenken bei Sicherheitsbehörden

Bereits am 6. Januar habe die Betreibergesellschaft die Buchungsagentur in einer E-Mail, die der Redaktion vorliegt, auf nicht näher ausgeführte "Bedenken" seitens der lokalen Sicherheitsbehörden zu dem Konzert hingewiesen, und dass diese vor einem möglichen Vertragsabschluss besprochen werden müssten. Über vermeintlichen "Druck von oben" sei in dem Telefongespräch am Donnerstag, auf das die Band verweist, nicht gesprochen worden.

Nach der schriftlich erfolgten Absage sei der Bandleader noch einmal über die Gründe informiert worden, warum die Band für ein Konzert in der Phoenix Contact Arena nicht in Frage komme. Dazu zählen Sicherheitsaspekte, die Vorgeschichte sowie Ausrichtung und Stil der Band. Die angesprochenen Beschwerden aus der Bürgerschaft seien kein ausschlaggebender Punkt für die Absage gewesen.

"Vielmehr drängt sich hier der Eindruck auf, dass die Band mit ihren Behauptungen davon ablenken möchte, ein Konzert samt Ticket-Verkauf öffentlich angekündigt zu haben, obwohl es keinen Nutzungsvertrag für die Phoenix Contact Arena gab und geben wird", so Bockwinkel weiter. Die Band kündigte gegenüber der LZ an, sich nach einem alternativen Veranstaltungsort in Lippe umsehen zu wollen.

Bildunterschrift: Die umstrittene Band "Weimar" hat ein Konzert in der Phoenix Contact Arena angekündigt. Allerdings ohne gültigen Vertrag mit der Betreibergesellschaft.

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