Lippische Landes-Zeitung ,
16.01.2025 :
Eindrücke zu "80 Jahren Kriegsende"
Vielfältiges Programm aus Vorträgen, Filmvorführungen und Buchvorstellungen
Bad Salzuflen. Mit der Kapitulation des nationalsozialistischen Deutschlands endete am 8. Mai 1945 der Zweite Weltkrieg. Dennoch haben auch 80 Jahre später Krieg und Antisemitismus nicht an Bedeutung verloren. "Ganz im Gegenteil, denn Achtsamkeit und Information sind essenzieller Bestandteil von Erinnerungskultur", schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung. Aber wie lief das Kriegsende in Bad Salzuflen ab? Welche Rollen und Motive hatten die Täter, welche Geschichten schrieb das Leben der Opfer?
Eine Themenreihe, die sich dieser Fragen annimmt, veranstalten Stadtarchiv und die Volkshochschule Bad Salzuflen (VHS) in Zusammenarbeit mit dem "Heimat- und Verschönerungsverein" (HVV) und der Musikschule Bad Salzuflen sowie dem "Bad Salzufler Ratschlag für Vielfalt, Toleranz und Respekt". Zur Thematik "80 Jahre Kriegsende" gibt es ein Programm, das aus geschichtswissenschaftlichen Vorträgen, Filmvorführungen und Buchvorstellungen zusammengestellt wurde. Hier soll aktiv an der lokalen Aufarbeitung des Zweiten Weltkriegs teilgenommen werden. Das Veranstaltungsangebot ist zumeist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Das komplette Programm und weitere Informationen sind auf www.vhs-badsalzuflen.de abrufbar.
Den Auftakt übernimmt Dr. Petra-Ulrike Wissbrock am Mittwoch, 22. Januar, mit ihrem Referat zur britischen Besatzung in ostwestfälischen Städten in der Zeit von 1945 bis 1950. "Um 18 Uhr begrüßt die promovierte Historikerin in der Buchhandlung Maschke (Osterstraße 48) die Interessierten und beleuchtet mit ihrer viel beachteten Dissertation über die "Kreis Resident Officers" die Besatzungszeit wie unter anderem im früheren Kreis Detmold, schreibt die Stadt. Zudem stellt sie erste Ergebnisse aus ihren weiteren Forschungen vor, in denen sie sich derzeit mit Bad Salzuflen und Schötmar sowie dem Altkreis Lemgo beschäftigt.
Am Montag, 27. Januar, wird der Film "Die Spur des Vaters" zum Holocaust-Gedenktag gezeigt. Die Vorführung im Gemeindehaus Schötmar (Am Kirchplatz 1b) folgt der Spurensuche des Regisseurs Christoph Boekel nach der Vergangenheit seines Vaters, einem Soldaten im Zweiten Weltkrieg, und behandelt Themen wie Schuld, Verantwortung und Familiengeschichte. Im Anschluss steht der Regisseur für einen persönlichen Austausch zur Verfügung.
Der ehemalige Stadtarchivar Franz Meyer hält einen Vortrag zum "Kriegsende in Bad Salzuflen" am Donnerstag, 3. April, ab 18 Uhr, in der Wandelhalle im Kurpark. Gerhard Haase-Hindenberg liest am Donnerstag, 8. Mai, aus seinem Buch "Ich bin noch nie einem Juden begegnet … ". Anlässlich des Jubiläums "1.700 Jahre Juden in Deutschland" verwebt der Bestsellerautor, Publizist und Schauspieler die vielfältigen Lebensgeschichten jüdischer Menschen in Deutschland und klärt auf zu Glaubenspraktiken und Antisemitismus im Alltag. Die Lesung beginnt ab 18.30 Uhr im Rokokosaal von Schloss Stietencron.
Eintrittskarten für die Autorenlesung sind online über die Homepage der Volkshochschule Bad Salzuflen zum Preis von 10 Euro zu erwerben. An der Abendkasse sind diese Karten dann für 12 Euro erhältlich.
Bildunterschrift: Das Programm "80 Jahre Kriegsende“präsentieren(von links) Pfarrer Andreas Gronemeier (Kilianskirche Schötmar), Désirée Solle (VHS), Sonja Beinlich (Stadtarchiv), Dr. Stefan Wiesekopsieker (Heimat- und Verschönerungsverein) und Stephan Otters (Musikschule).
_______________________________________________
Vom 22. Januar bis 8. Mai 2025 arrangieren "Salzufler Ratschlag für Vielfalt, Toleranz und Respekt", VHS, Stadtarchiv, Heimat und Verschönerungsverein und Musikschule eine Themenreihe "80 Jahre Kriegsende".
_______________________________________________
www.stadt-bad-salzuflen.de
|