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Mindener Tageblatt , 30.12.2024 :

Demo gegen Rechts: 4.000 Menschen auf Mindener Marktplatz

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Unter dem Motto "Gegen die Neue Rechte!" wurde am 19. Januar gegen Rassismus, Rechtsextremismus und das Erstarken der AfD protestiert. Das Bündnis "Minden - Für Demokratie und Vielfalt" richtete den Protest gemeinsam mit dem Quartiersmanagement der Oberen Altstadt und dem Treffpunkt "LilaGold" aus. 1.000 Menschen wurden erwartet, viermal so viele erschienen. Der Marktplatz war bis tief in den Scharn hinein gefüllt, auch auf der Martinitreppe standen Menschen.

Nach knapp 90 Minuten beendete der Organisator die Kundgebung. Die Veranstalter äußerten, sehr zufrieden mit dem Ablauf der Demo gewesen zu sein. Auch die Polizei zog ein positives Fazit.

Bildunterschrift: Tausende Menschen versammelten sich bei der Demo gegen Rechtsextremismus auf dem Marktplatz.


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Westfalen-Blatt / Lübbecker Kreiszeitung, 22.01.2024:

4.000 Teilnehmer bei Anti-AfD-Demo

Veranstaltung "Gegen die Neue Rechte!" auf dem Marktplatz in Minden

Von Kai Wessel

Minden (WB). Das Bündnis "Minden - für Demokratie und Vielfalt" hat am Freitag (19. Januar) mit dem Quartiersmanagement der Oberen Altstadt und dem Treffpunkt "LilaGold" die Kundgebung "Gegen die Neue Rechte!" ausgerichtet. Laut Polizei kamen rund 4.000 Teilnehmer.

Sie versammelten sich an der Martinitreppe am Marktplatz Minden. Damit wurden die Erwartungen der Veranstalter deutlich übertroffen.

Der Weg über den Mindener Marktplatz ist normalerweise eine Sache weniger Minuten. Während der Demonstration war eine problemlose Passage nicht mehr möglich. Zwischen Rathaus und Martinitreppe war der Andrang so groß, dass zeitweise nichts mehr ging.

Viele Bürger hatten Plakate mitgebracht

Zahlreiche Bürger hatten Plakate mitgebracht. "Herz statt Hetze", "Nazis nerven mehr als Wespen" und "Ich bin so sauer, ich hab‘ sogar ein Schild dabei" waren zu sehen. Bei der Ortsheimatpflege Minden-Bärenkämpen war der Hinweis "Biete Nachhilfe in Geschichte" zu lesen. Jürgen Sturma, Stadtheimatpfleger in Minden, begrüßte den konstruktiven Ansatz: "Man muss aus der Geschichte lernen."

An die Geschichte des Faschismus in Deutschland erinnerte auch Unternehmer und WEZ-Chef Karl-Stefan Preuß. Er sei für das Wohlergehen von Angestellten aus 35 Ländern verantwortlich, warb für ein friedliches Miteinander und erklärte: "Ich möchte Zustände verhindern, wie sie meine Vorgänger vor 100 Jahren erlebt haben."

Mit einem warmen Applaus wurde Landrat Ali Dogan auf der Rednerbühne begrüßt. Er stellte der Menschenmenge die Frage, ob sie die "vermaledeite AfD" nicht auch so satt hätten. Die Antwort war laut und signalisierte Zustimmung. Dogan erklärte im Anschluss, dass er sehr stolz auf die Menschen im Mühlenkreis sei. Allein schon deshalb, weil sie jemanden, der Ali heißt, zum Landrat gewählt hätten.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Achim Post erklärte, dass er den Einsatz der Menschen gegen rechts "großartig" fände. Dass so viele Bürger ein Zeichen für die Demokratie setzten, täte in diesen Zeiten einfach nur gut.

Der evangelische Superintendent Michael Mertins rief dazu auf, für die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu kämpfen, "für unsere offene und plurale Gesellschaft, in der alle Menschen gleiche Würde und Grundrechte haben".

Polizei: Versammlung "störungsfrei"

Die Deportationspläne der Rechtsextremisten "greifen uns alle an", betonte Mertins. Es werde "keine Kirche ohne unsere Geschwister aus aller Welt geben", erklärte der Leiter des Kirchenkreises Minden. Der christliche Glaube verbiete jede Form von Rassismus. Die AfD nannte er "eine antichristliche Partei".

"Aus polizeilicher Sicht verlief die Versammlung störungsfrei und friedlich", teilte die Leitstelle der Polizei im Kreis Minden-Lübbecke im Anschluss mit. Lediglich eine Person sei durch eine Ordnerin des Versammlungsleiters von der laufenden Veranstaltung ausgeschlossen worden.

Die Demo "Gegen die Neue Rechte!" hatte um 17 Uhr begonnen und wurde nach zahlreichen Redebeiträgen gegen 18.30 Uhr für beendet erklärt.

Die FWG im Mühlenkreis hatte bereits am Freitagmittag, also noch vor den Kundgebungen in Minden und Bielefeld, eine Pressemitteilung verschickt. Darin betont Pressesprecher Volker Weber, dass auch die FWG den Rechtsruck in der politischen Landschaft als "äußerst gefährlich" ansehe für das gesamte demokratische System in Deutschland.

FWG im Mühlenkreis äußert Kritik

Es sei allerdings für die FWG nicht nachvollziehbar, "dass die Altparteien der Meinung sind, durch Demonstrationen oder ähnliche Formate irgendetwas an der eindeutig festzustellen Unzufriedenheit der Bevölkerung mit den aktuellen Politikern und deren Entscheidungen zu ändern". Diese Unzufriedenheit sei letztendlich die Grundlage für die Wahlentscheidung des Einzelnen für die AfD.

Weber: "Daher fordern wir die Altparteien auf, endlich den Bürgern zuzuhören und den Bürgerwillen in politisches Handeln umzusetzen."

Bildunterschrift: Etwa 4.000 Teilnehmer kamen nach Polizeiangaben zur Kundgebung "Gegen die Neue Rechte!" auf den Marktplatz in Minden. Die Versammlung verlief friedlich.

Bildunterschrift: Zu den Rednern während der Kundgebung zählte auch Landrat Ali Dogan (rechts), hier mit Mindens Bürgermeister Michael Jäcke und der Gleichstellungsbeauftragten Selvi Arslan.

Bildunterschrift: Etliche Bürger hatten Plakate selbst gestaltet. Bei der Ortsheimatpflege Minden-Bärenkämpen war der Hinweis "Biete Nachhilfe in Geschichte" zu lesen.

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- Freitag, 19. Januar 2024 um 17.00 Uhr -


Kundgebung: Gegen die Neue Rechte!


Veranstaltungsort:

Martinitreppe
32423 Minden


Redebeiträge von:

Bürgermeister Michael Jäcke
Landrat Ali Dogan
Kathrin Kosiek, CDU
Rüdiger Höcker, Seebrücke Minden
Felix Abruszat, FDP
Nina Pape, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Minden
Anna Gasiewski, Fluchtpunkt Martinihaus
Selvi Arslan, Integrationsbüro Minden
Aylin Rescho, Jugendforum Minden
Kolya Mustafa, Jugendforum Minden
Oswald Marschall, Verein Deutscher Sinti e.V. Minden
Volker Böttcher, Sparkassenvorstand im Ruhestand
Michael Mertins, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Minden
Sprecherin der Grünen
Irmgard Schmidt, Lübbecke zeigt Gesicht


Veranstalterinnen:

Minden - Für Demokratie und Vielfalt e.V.

Quartiersmanagement der Oberen Altstadt

Treffpunkt "LilaGold"


www.lap-minden.de

www.oberealtstadt.de

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Am 19. Januar 2024 soll in Minden, nach Angaben der Organisatorinnen, auf der Kundgebung "Gegen die Neue Rechte", eine Person mit Israel-Flagge sowie einem Hakenkreuz des Platzes verwiesen worden sein.

Am 19. Januar 2024 nahmen 4.000 Personen an der Kundgebung "Gegen die Neue Rechte" von Minden - Für Demokratie und Vielfalt e.V., Quartiersmanagement der Oberen Altstadt und Treffpunkt "LilaGold" teil.

Am 19. Januar 2024 wurden am Büro des Vereins "Minden - Für Demokratie und Vielfalt e.V." - zahlreiche Sticker der "Jungen Nationalisten" an den Fenstern - wie auf dem Weg zu dem Kundgebungsort entdeckt.

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www.lap-minden.de

www.oberealtstadt.de


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