www.hiergeblieben.de

Lippische Landes-Zeitung , 18.12.2024 :

Elf neue Stolpersteine

Das Projekt soll fortgeführt werden / Jetzt wird eine Gruppe interessierter Menschen gesucht, die sich engagieren wollen

Oerlinghausen (kap). Das Projekt Stolpersteine soll fortgeführt werden. Dafür haben sich im Schul- und Kulturausschuss alle Parteien ausgesprochen. Im Juni waren die ersten zwölf Stolpersteine verlegt worden, einige Nachfahren waren dabei. Die Steine stehen für Opfer antisemitischer und politischer Verfolgung in Oerlinghausen. Auf Wunsch vieler Bürger möchte die Stadtverwaltung im kommenden Jahr elf weitere Steine verlegen.

Der Historiker Jürgen Hartmann soll dabei beratend zur Seite stehen. Voraussetzung für eine Umsetzung ist die positive Prüfung durch die Stiftung Spuren des Künstlers Gunter Demnig, der die Stolpersteine ersonnen hat. Die Kosten für die Verlegung, so teilt die Stadt mit, werden in vollem Umfang von den noch vorhandenen Spenden finanziert, der Aufwand von Jürgen Hartmann aus dem Haushalt 2025.

Im Nachgang an die zweite Verlegung soll die Projektverantwortung an eine private Initiative oder Gruppierung abgegeben werden. "Die Verwaltung unterstützt die Gruppe bei der Gründung und zieht sich im Nachgang aus der Projektumsetzung zurück", heißt es in der Beschlussvorlage. Spendengelder, mit denen sie sich finanziere, müsse die Gruppe eigenständig akquirieren. Eine Begleitung des städtischen Bauhofs bei der Platzierung der Steine soll weiterhin kostenlos erfolgen und ist als Spende an die Stadtverwaltung zu verstehen.

Den Satz, dass die Stadt keine weitere Verlegung von Stolpersteinen initiieren werde, sollte sich keine Gruppierung finden, wollten sowohl Bündnis / Grüne als auch SPD und Interessengemeinschaft Oerlinghausen (IO) streichen lassen. "Es hat sich gezeigt, dass Interesse da ist", hob Stephan Held hervor. Durch einen öffentlichen Aufruf gelinge es sicherlich, interessierte Menschen zu finden.

Stephan Held regte an, auch über Stolperschwellen nachzudenken. Sie stehen für Opfer, die namentlich nicht benannt werden können, beispielsweise für Zwangsarbeiter, die es auch in Oerlinghausen gegeben hat. Dennis Thon (IO) sprach sich ebenfalls dafür aus. Er brachte die Möglichkeit ins Spiel, viele auf einem Platz darzustellen.

_______________________________________________


Am 12. Dezember 2024 beschloss der Schul- und Kulturausschuss der Stadt Oerlinghausen (einmütig) die Weiterführung des Projekts Stolpersteine in Oerlinghausen (Beschlussvorschlag vom 28. November 2024).

_______________________________________________


https://ratsinfo.oerlinghausen.de


zurück