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Nachrichten , 30.11.2024 :

Tages-Chronologie von Samstag, 30. November 2024

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Pressespiegel überregional


n-tv.de, 30.11.2024:
Parteikollegen bei Medwedew / AfDler Maximilian Krah besucht in Sotschi "alte Freunde"

Mitteldeutscher Rundfunk, 30.11.2024:
Bundestagswahl / Chrupalla zum Spitzenkandidaten der sächsischen AfD gewählt

Zeit Online, 30.11.2024:
AfD in Sachsen wählt Alexander Gauland auf die Landesliste

Focus Online, 30.11.2024:
"Für Führer, Volk und Vaterland" / AfD gedenkt Soldaten mit Nazi-Spruch - und nennt Kritiker "Lumpen"

Westfalen-Blatt, 30.11.2024:
Entwurf für das Wahlprogramm / AfD will Austritt aus EU und Euro

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www.hiergeblieben.de - Zusammenfassung - Samstag, 30. November 2024


In der Nacht auf den 21. November 2023 brannte in Bad Salzuflen der Neubau einer "Montessori"-Kita, an einer Mauer des Bauwerks wurde ein antisemitischer Schriftzug ("Free Palestine Burn Israel") hinterlassen.


www.mbr-owl.de

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Artikel-Einträge in der Datenbank:


Lippische Landes-Zeitung, 30.11./01.12.2024:
Anklage gegen Fensterbauer

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Lippische Landes-Zeitung, 30.11./01.12.2024:

Anklage gegen Fensterbauer

Nach den Bränden im Montessori-Kindergarten: Dem geständigen Handwerker aus Enger wird Brandstiftung zur Last gelegt / Mindestens ein weiteres Feuer bleibt ungeklärt

Sven Kienscherf

Bad Salzuflen. Im Fall der Brandstiftung an der Montessori-Kita am Elkenbreder Weg hat die Staatsanwaltschaft nun Anklage gegen den Tatverdächtigen in drei Fällen erhoben. Der Mann, der als Fensterbauer auf der Baustelle beschäftigt war, soll aus wirtschaftlichen Motiven gehandelt haben.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem zum Tatzeitpunkt 40-jährigen Handwerker aus Enger zwei versuchte Brandstiftungen in Tateinheit mit Verstoß gegen das Waffengesetz vor sowie eine vollendete schwere Brandstiftung. Alle Taten ereigneten sich innerhalb weniger Tage, am 4., 8. und 11. April.

In zwei weiteren Fällen, in denen das Gebäude gebrannt hatte, ließ sich der Tatverdacht gegen den Familienvater dagegen nicht erhärten, wie Staatsanwalt Alexander Görlitz am Freitag gegenüber unserer Redaktion sagte. Diese Brände lagen im November beziehungsweise August vergangenen Jahres.

Bei dem Brand im November ermittelte die Polizei als Ursache Brandstiftung, damals war eine antisemitische Schmiererei an einer der Kita-Mauern hinterlassen worden. Bei dem Brand im August gingen die Gutachter von einem Feuer im Nachgang von Schweißarbeiten aus, also von einem Versehen. Die drei ihm nun zur Last gelegten Taten hat der Mann laut Staatsanwaltschaft gestanden. Dass er mit den beiden anderen Bränden zu tun gehabt habe, habe er bestritten.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der mit dem Einsetzen der Fenster beauftragte selbstständige Handwerker das Gebäude angezündet hat, weil er den Einbau verzögern wollte. Offenbar steckte er in finanziellen Schwierigkeiten. "Er hatte das Geld für den Kauf der Fenster nicht und wollte den Bau zunächst stoppen, offenbar, um Zeit zu gewinnen", so Görlitz.

Bei den versuchten Brandstiftungen soll er demnach Molotow-Cocktails eingesetzt haben, die er von außen auf das Gebäude geworfen haben soll. "Auf Grund der feuchten Witterung zündeten sie aber nicht richtig", so Görlitz. Bei den beiden Bränden am 4. und 8. April geht die Staatsanwaltschaft von einem vergleichsweise geringen Schaden von jeweils 1.250 Euro aus.

Für den vollendeten schweren Brand in der Nacht vom 11. April sei der Tatverdächtige in das Gebäude eingedrungen und habe Benzin im Obergeschoss verteilt und in Brand gesetzt, so Görlitz. Die Staatsanwaltschaft geht für diesen Brand von einem Schaden von 600.000 Euro aus.

Am 11. April hatte die Polizei das Gebäude bereits observiert, Beamte nahmen den Mann in Tatortnähe fest. Er war zunächst in Untersuchungshaft genommen, später aber entlassen worden, wohl auch, weil er geständig war.

Ein Termin für den Prozess steht noch nicht fest. Sollte der Mann verurteilt werden, liegt der Strafrahmen laut Görlitz zumindest theoretisch bei bis zu 15 Jahren Haft. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Mann trotz der schwer nachvollziehbaren Handlungen dennoch rational gehandelt hat und nicht krank ist. Psychiatrisch sei er bis jetzt nicht untersucht worden. Bis zum Beginn des Prozesses bleibt der Engeraner auf freiem Fuß, allerdings hat er Auflagen, sich regelmäßig bei der Polizei zu melden.

Der Bau der Kita geht unterdessen weiter. Im kommenden August soll an ein Schiff erinnernde Gebäude bezugsfertig sein. Rund 90 Kinder sollen dort betreut werden. Ohne die Folgekosten der Brände war der Bau mit 3,1 Millionen Euro kalkuliert worden.

Kontakt: skienscherf@lz.de

Bildunterschrift: Mit mehreren Löschangriffen hatte die Freiwillige Feuerwehr damals den Brand des Kita-Neubaus im Elkenbreder Weg bekämpft.

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