Jüdische Allgemeine Online ,
21.11.2024 :
Medienberichte / Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck im Alter von 96 Jahren gestorben
21.11.2024 - 09.34 Uhr
In der rechtsextremen Szene wird sie bewundert
Ursula Haverbeck ist Berichten von "Bild" und mehreren anderen Medien zufolge tot. Die notorische Holocaust-Leugnerin wurde 96 Jahre alt. In Internet-Foren der rechtsextremistischen Szene verbreitete sich die Nachricht von ihrem Ableben zuerst.
Sie war die Witwe eines früheren Mitgliedes der Reichsleitung der NSDAP. Wegen Volksverhetzung ist Ursula Haverbeck immer wieder verurteilt worden. Zuletzt hatte das Landgericht Hamburg eine gegen sie verhängte Freiheitsstrafe von 16 Monaten ohne Bewährung bestätigt.
Im Jahr 2018 war Haverbeck wegen einer weiteren Haftstrafe vor das Bundesverfassungsgericht gezogen, um dort ebenfalls zu scheitern. Von Mai 2018 bis November 2020 war sie in Haft.
Kandidatur für Rechtsextremisten
Zur selben Zeit trat sie als Kandidatin für die rechtsextremistische Partei "Die Rechte" bei der Europa-Wahl vor fünf Jahren an. Auch daher wurde sie von Neonazis bewundert.
Immer wieder hatte Haverbeck behauptet, die Ermordung von sechs Millionen Juden in Gaskammern der Nazis habe sich nicht ereignet. Auschwitz sei kein Vernichtungs-, sondern ein Arbeitslager gewesen. (ja)
Bildunterschrift: Ursula Haverbeck war Deutschlands prominenteste Holocaust-Leugnerin. Von Neonazis wurde sie bewundert.
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Westfalen-Blatt Online, 06.09.2022:
Prozess um ehemaliges Grundstück von Ursula Haverbeck
06.09.2022 - 18.30 Uhr
Holocaust-Leugnerin (93) lässt sich Bestattung auf Privatfriedhof in Vlotho zusichern
Vlotho. Die verurteilte Holocaust-Leugnerin und rechtsextreme Aktivistin Ursula Haverbeck (93) könnte einst in Vlotho bestattet werden. Auf einem Privatfriedhof, auf dem nach vorliegenden Informationen schon ihre Eltern, ihr 1999 verstorbener Ehemann Werner Georg Haverbeck und ihre Schwester in Urnen beigesetzt worden sind, soll sie dann ebenfalls ihre letzte Ruhestätte finden dürfen.
Von Heike Pabst
Das Verwaltungsgericht Minden hat im Juni das Urteil in einem Prozess gesprochen, der sich seit 2019 hingezogen hatte (Aktenzeichen 10 K 3582/19). Darin ging es um einen Privatfriedhof in Vlotho. Im Vorfeld des Prozesses hatte der Kreis Herford dem heutigen Grundstückseigentümer die Genehmigung für diesen Friedhof entzogen. Die Begründung des Kreises dafür war, die Genehmigung vom 18. Juni 1973 sei rechtswidrig erteilt worden.
Gegen diesen Bescheid wehrte sich der aktuelle Besitzer des Grundstücks umgehend juristisch. Das Verwaltungsgericht gab ihm jetzt Recht und hob den Bescheid des Kreises Herford auf: Unter anderem sei der Kreis nicht berechtigt gewesen, die Genehmigung zu entziehen.
Stadt Vlotho wird das Urteil nicht anfechten
Bei diesem Grundstück in Vlotho handelt es sich nach Informationen dieser Zeitung um ehemaligen Besitz von Ursula Haverbeck-Wetzel. Sie hat das Grundstück zwar verkauft, doch aus dem Gerichtsurteil geht nun hervor, "dass sich die vormalige Eigentümerin im Vertrag über den Grundstücksverkauf nach unbestrittener Behauptung des Klägers ein Begräbnis auf dem Grundstück hat zusichern lassen."
Die Stadt Vlotho hat das Urteil aus Minden eingehend geprüft und nicht vor, es anzufechten. Auf Anfrage dieser Zeitung teilt die Verwaltung mit: "In der Stadt Vlotho gibt es mehrere rechtmäßig genehmigte Privatfriedhöfe. Seitens der Stadt Vlotho wird es keine Initiative zum Widerruf der Erlaubnis zur Bestattung auf diesem Grundstück geben."
Städtischer Friedhof liegt in der Nähe des jüdischen Friedhofs
Eine denkbare Alternative zu einer Bestattung in privatem Rahmen auf einem abgelegenen Waldgrundstück wäre, Ursula Haverbeck nach ihrem Ableben etwa auf dem städtischen Friedhof beizusetzen. Der Valdorfer Friedhof, da ist man sich in der örtlichen Kirchengemeinde einig, steht nicht zur Verfügung. Und auf dem städtischen Friedhof läge das Grab zum einen quasi im öffentlichen Raum an zentraler Stelle in der Stadt - zum anderen in der Nähe des jüdischen Friedhofs Wasserstraße.
Eine Stellungnahme von Ursula Haverbeck oder dem neuen Grundstücksbesitzer dazu gibt es nicht. Eine Anfrage dieser Zeitung bei Haverbecks Anwalt Wolfgang Nahrath blieb bislang unbeantwortet, Nahrath berief sich auf seine Mandatsschutz-Pflicht.
Bildunterschrift: Ursula Haverbeck neben ihrem Anwalt Wolfgang Nahrath vor Gericht (Archivbild): Die Vlothoerin ist mehrfach vorbestrafte Holocaust-Leugnerin. In Vlotho leitete sie einst mit ihrem Mann das "Collegium Humanum". Der Verein wurde 2008 verboten.
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Am 20. November 2024 verstarb, die am 8. November 1928 geborene Shoa-Leugnerin Ursula Haverbeck-Wetzel (aus Vlotho), die sich weigerte, eine Haftstrafe wegen Volksverhetzung anzutreten, mit 96 Jahren.
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www.gegenrechts.info
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