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Neue Westfälische Online , 21.11.2024 :

Holocaust-Leugnerin aus OWL: Ursula Haverbeck ist gestorben

21.11.2024 - 11.51 Uhr

Lebte im Kreis Herford

Mehrfach wurde die 96-jährige Neonazi-Ikone verurteilt. Bundesweit machte sie jahrzehntelang wegen ihrer rechtsextremen Einstellung Schlagzeilen.

Von Lukas Brekenkamp

Bielefeld / Vlotho. Die mehrfach verurteilte Holocaust-Leugnerin und Ikone der Neonazi-Szene, Ursula Haverbeck, ist gestorben. In einschlägigen Telegram-Kanälen und von rechtsextremen Akteuren wurden entsprechende Meldungen verbreitet, die als glaubhaft anzusehen sind. Genauere Umstände zum Tod der 96-Jährigen sind unklar - laut den Meldungen soll sie am 20. November gestorben sein.

Erst vor wenigen Tagen hatte Haverbeck Geburtstag: Am 8. November 1928 wurde sie in Hessen geboren. Den Weg zur Neonazi-Ikone schaffte sie unter anderem durch ihren verstorbenen Ehemann, ein ehemaliges SA- und SS-Mitglied. Gemeinsam leiteten sie das rechtsextreme "Collegium Humanum" in Vlotho im Kreis Herford, das später verboten wurde. In dem Verein sammelten sich Personen, die nach wie vor Teil der rechtsextremen Szene oder bekannte "Reichsbürger" sind.

Haverbeck selbst wurde mehrfach verurteilt, weil sie den Holocaust leugnete, beispielsweise auf Veranstaltungen oder in Internet-Videos. Während einer Haftstrafe vor etwa fünf Jahren kam es in Bielefeld mehrfach zu großen Demonstrationen der rechtsextremen Szene. Mehrere Hundert Neonazis aus Deutschland und teils sogar aus dem Ausland forderten dabei die Freilassung der Holocaust-Leugnerin, die ihre Strafe in Bielefeld verbüßte. Aus dem Gefängnis heraus kandidierte sie 2019 für die Europa-Wahl - für die Neonazi-Partei "Die Rechte" um den Ex-Bielefelder Rechtsextremisten Sascha Krolzig.

Zuletzt gab es Streit um ihren Führerschein

Tatsächlich hätte Haverbeck in nicht allzu ferner Zukunft erneut in eine Haftanstalt gemusst - erneut wegen Volksverhetzung in mehreren Fällen. Doch bis zuletzt versuchte Haverbeck mit ihrem Anwalt, den Experten ebenfalls der rechtsextremen Szene zurechnen, der Strafe zu entgehen. Begründet etwa durch eine angebliche Haftunfähigkeit. Skurril: Bis vor Kurzem war Haverbeck allerdings noch so fit, dass sie selbst Auto fahren konnte. Nachdem sie von der Polizei in Bad Oeynhausen angehalten wurde, gab es jedoch einen Streit um ihren Führerschein. Ob sie diesen letztendlich freiwillig abgegeben hat oder ihr dieser abgenommen wurde, blieb vorerst unklar.

Öffentlich war es jedoch ruhiger geworden um die 96-Jährige. In der rechtsextremen Szene kursierten zuletzt zudem mehrfach Nachrichten, wonach sich der Gesundheitszustand der Holocaust-Leugnerin drastisch verschlechtert habe. Allerdings, so hieß es auch in den Nachrichten, scheint sie nach wie vor eine größere Zahl an Unterstützern in der Region zu haben, die ihr bei diversen Aufgaben geholfen haben sollen.

Online ist die Anteilnahme am Tod der Neonazi-Ikone groß. Selbst internationale Szene-Größen melden sich dazu. Ob der Tod auch zu Trauermärschen oder Demos führt, blieb vorerst unklar. Denkbar wäre es allemal.

Bildunterschrift: Die Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck aus dem Kreis Herford ist offenbar im Alter von 96 Jahren gestorben.

Bildunterschrift: In Bielefeld demonstrieren mehrfach hunderte Neonazis für die damals inhaftierte Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck.

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Westfalen-Blatt Online, 06.09.2022:

Prozess um ehemaliges Grundstück von Ursula Haverbeck

06.09.2022 - 18.30 Uhr

Holocaust-Leugnerin (93) lässt sich Bestattung auf Privatfriedhof in Vlotho zusichern

Vlotho. Die verurteilte Holocaust-Leugnerin und rechtsextreme Aktivistin Ursula Haverbeck (93) könnte einst in Vlotho bestattet werden. Auf einem Privatfriedhof, auf dem nach vorliegenden Informationen schon ihre Eltern, ihr 1999 verstorbener Ehemann Werner Georg Haverbeck und ihre Schwester in Urnen beigesetzt worden sind, soll sie dann ebenfalls ihre letzte Ruhestätte finden dürfen.

Von Heike Pabst

Das Verwaltungsgericht Minden hat im Juni das Urteil in einem Prozess gesprochen, der sich seit 2019 hingezogen hatte (Aktenzeichen 10 K 3582/19). Darin ging es um einen Privatfriedhof in Vlotho. Im Vorfeld des Prozesses hatte der Kreis Herford dem heutigen Grundstückseigentümer die Genehmigung für diesen Friedhof entzogen. Die Begründung des Kreises dafür war, die Genehmigung vom 18. Juni 1973 sei rechtswidrig erteilt worden.

Gegen diesen Bescheid wehrte sich der aktuelle Besitzer des Grundstücks umgehend juristisch. Das Verwaltungsgericht gab ihm jetzt Recht und hob den Bescheid des Kreises Herford auf: Unter anderem sei der Kreis nicht berechtigt gewesen, die Genehmigung zu entziehen.

Stadt Vlotho wird das Urteil nicht anfechten

Bei diesem Grundstück in Vlotho handelt es sich nach Informationen dieser Zeitung um ehemaligen Besitz von Ursula Haverbeck-Wetzel. Sie hat das Grundstück zwar verkauft, doch aus dem Gerichtsurteil geht nun hervor, "dass sich die vormalige Eigentümerin im Vertrag über den Grundstücksverkauf nach unbestrittener Behauptung des Klägers ein Begräbnis auf dem Grundstück hat zusichern lassen."

Die Stadt Vlotho hat das Urteil aus Minden eingehend geprüft und nicht vor, es anzufechten. Auf Anfrage dieser Zeitung teilt die Verwaltung mit: "In der Stadt Vlotho gibt es mehrere rechtmäßig genehmigte Privatfriedhöfe. Seitens der Stadt Vlotho wird es keine Initiative zum Widerruf der Erlaubnis zur Bestattung auf diesem Grundstück geben."

Städtischer Friedhof liegt in der Nähe des jüdischen Friedhofs

Eine denkbare Alternative zu einer Bestattung in privatem Rahmen auf einem abgelegenen Waldgrundstück wäre, Ursula Haverbeck nach ihrem Ableben etwa auf dem städtischen Friedhof beizusetzen. Der Valdorfer Friedhof, da ist man sich in der örtlichen Kirchengemeinde einig, steht nicht zur Verfügung. Und auf dem städtischen Friedhof läge das Grab zum einen quasi im öffentlichen Raum an zentraler Stelle in der Stadt - zum anderen in der Nähe des jüdischen Friedhofs Wasserstraße.

Eine Stellungnahme von Ursula Haverbeck oder dem neuen Grundstücksbesitzer dazu gibt es nicht. Eine Anfrage dieser Zeitung bei Haverbecks Anwalt Wolfgang Nahrath blieb bislang unbeantwortet, Nahrath berief sich auf seine Mandatsschutz-Pflicht.

Bildunterschrift: Ursula Haverbeck neben ihrem Anwalt Wolfgang Nahrath vor Gericht (Archivbild): Die Vlothoerin ist mehrfach vorbestrafte Holocaust-Leugnerin. In Vlotho leitete sie einst mit ihrem Mann das "Collegium Humanum". Der Verein wurde 2008 verboten.

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Am 20. November 2024 verstarb, die am 8. November 1928 geborene Shoa-Leugnerin Ursula Haverbeck-Wetzel (aus Vlotho), die sich weigerte, eine Haftstrafe wegen Volksverhetzung anzutreten, mit 96 Jahren.

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www.gegenrechts.info


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