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Nachrichten , 21.11.2024 :

Tages-Chronologie von Donnerstag, 21. November 2024

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Pressespiegel überregional


Jüdische Allgemeine Online, 21.11.2024:
Social Media / Auschwitz Komitee zieht sich von Plattform X zurück

die tageszeitung, 21.11.2024:
Der rechte Rand / Wie rechte Gewalt in Hamburg zunimmt

die tageszeitung, 21.11.2024:
Silvio gedenken, Nazis bekämpfen

die tageszeitung, 21.11.2024:
Wo bleibt das AfD-Gutachten?

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www.hiergeblieben.de - Zusammenfassung - Donnerstag, 21. November 2024


Am 20. November 2024 verstarb, die am 8. November 1928 geborene Shoa-Leugnerin Ursula Haverbeck-Wetzel (aus Vlotho), die sich weigerte, eine Haftstrafe wegen Volksverhetzung anzutreten, mit 96 Jahren.

Am 17. November 2024 postete "AfD"-Politiker Uwe Detert aus Lage ein Gedicht von Hubert Janssen - das Heinrich Lersch stilisiert -, der 1933 das "Gelöbnis treuester Gefolgschaft" (für Adolf Hitler) unterzeichnete.

Am 1. November 2024 berichtete die "Welt" - in einer aktualisierten Fassung - unter der Überschrift: "AfD-Funktionär / "Das Deutsche Reich ist da, es gehört uns"", über den "AfD"-Politiker Uwe Detert (aus Lage).

Für den 22. November 2024 hat der völkische Neonazi Gerd Ulrich aus Berlebeck von 15.00 bis 16.00 Uhr eine "Schilder-Aktion in Detmold" - Kreuzung Neustadt / Hornsche Straße / Paulinenstraße - angekündigt.

Am 21. November 2024 kündigte der völkische Neonazi Gerd Ulrich am 22. November 2024 von 15.00 bis 16.00 Uhr eine "Schilder-Aktion in Detmold" - Kreuzung Neustadt / Hornsche Straße / Paulinenstraße - an.


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Artikel-Einträge in der Datenbank:


Radio Herford, 21.11.2024:
Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck aus Vlotho laut Medienberichten tot

die tageszeitung Online, 21.11.2024:
Rechtsextremistin Haverbeck ist tot / Ausgeleugnet

tagesschau.de, 21.11.2024:
Wegen Volksverhetzung verurteilt / Holocaust-Leugnerin Haverbeck ist tot

Neue Westfälische Online, 21.11.2024:
Holocaust-Leugnerin aus OWL: Ursula Haverbeck ist gestorben

WDR-Nachrichten aus Westfalen-Lippe, 21.11.2024:
Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck verstorben

Westfalen-Blatt Online, 21.11.2024:
Galionsfigur der Neonazis: Ursula Haverbeck (96) ist tot

Jüdische Allgemeine Online, 21.11.2024:
Medienberichte / Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck im Alter von 96 Jahren gestorben

Lippische Landes-Zeitung, 21.11.2024:
Kundgebung für Demokratie und Toleranz

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Radio Herford, 21.11.2024:

Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck aus Vlotho laut Medienberichten tot

Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck aus Vlotho ist tot. Das berichten mehrere Medien und berufen sich dabei auf entsprechende Mitteilungen der rechtsextremen Szene in Sozialen Netzwerken.

Offenbar gestern verstorben

Haverbeck war mehrere Male wegen Volksverhetzung angeklagt und auch verurteilt worden. Zusammen mit ihrem damaligen Mann hatte sie das "Collegium Humanum" in Vlotho geleitet.

Die rechtsextreme Einrichtung war 2008 vom Bundesinnenministerium verboten worden und musste geschlossen werden.

Haverbeck wurde 96 Jahre alt.

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die tageszeitung Online, 21.11.2024:

Rechtsextremistin Haverbeck ist tot / Ausgeleugnet

21.11.2024 - 13.48 Uhr

Einst kamen bei ihr Nationalisten und linke Ökos zusammen. Später wurde sie als Holocaust-Leugnerin berühmt. Jetzt ist Ursula Haverbeck gestorben.

Von Andreas Speit

Mit einem Lächeln betrat die Dame stets den Gerichtssaal. Eine Entourage im Schlepptau, die sich im Publikumsbereich platzierte, während sich der Star der Szene mal wieder auf die Anklagebank setzte. Schnell schaute sie meist noch mal zu den Mitstreitenden, nickte ermutigend. Der Saal war ihre Bühne. Die Justiz der Bundesrepublik ihr Feind. Im Alter von 96 Jahren ist Ursula Haverbeck jetzt verstorben. Mit ihr verliert die rechtsextreme Szene die Grande Dame der Holocaust-Leugnung. Viel Kondolenz findet sich so auch auf den Social-Media-Profilen von rechtsextremen Parteien und Rechtsrock-Projekten.

Am Mittwochabend hatte der Bundesvorstand der Kleinstpartei "Die Rechte" um den Bundesvorsitzenden Christian Worch den Tod vermeldet. Das "Rock Hate Forum" berichtete zuvor von dem Ableben. In diesem Milieu wurden ihre Leugnungen des Holocaust als Heldentaten gefeiert, sie selbst zu "Deutschlands mutigster Dissidentin" stilisiert.

Der Dame gefielen der Applaus und die Relevanz. 2019 kandidierte sie für "Die Rechte" zur Europa-Wahl. Eine politische Provokation, da sie am Wahltag trotz ihren hohen Alters gerade in Haft war. Überhaupt suchte sie gern den inszenierten Skandal. Während eines Gerichtsverfahrens gegen einen ehemaligen Angehörigen der Waffen-SS stellte sie sich 2015 vor das Gebäude und erklärte: "Auschwitz war kein Vernichtungslager." Der Rechtsextremist Thomas Wulff begleitetet sie. Für das ehemalige NPD-Bundesvorstandsmitglied war sie die "Traum-Großmutter".

Die studierte Pädagogin und Philosophin erklärte aber nicht nur, dass der Holocaust die "größte und nachhaltigste Lüge der Geschichte" sei oder forderte vom Zentralrat der Juden forensische Beweise für die Vergasungen in Auschwitz; sie sorgte sich auch über die Auswüchse des Kapitalismus mit seiner Lebens- und Natur-Verachtung. Schon 1963 gründete die gebürtige Ursula Wetzel mit ihren späteren Mann, Werner Georg Haverbeck, das "Collegium Humanum" als "Akademie für Umwelt und Lebensschutz".

Ökologischer Rassismus

Ihr Mann, einst SS-Mitglied, hatte sich der Anthroposophie zugewendet. In dem Collegium in Vlotho kehrten in den 1970er Jahren auch linke Ökologie-. Friedens- und Anti-Atom-Bewegte ein. 1972 schloss sich das Collegium dem rechtsextremen "Weltbund zum Schutz des Lebens" (WSL ) an, der Zuwanderung offen als "ökologisches Problem" ablehnte. Über Jahre war Haverbeck Präsidentin des WSL.

1987 stellte das Ehepaar das "Projekt Umstellungsbetreuer" vor, welches die "Vorzüge und Notwendigkeiten des ökologischen Landbaus einer breiten Schicht von Bauern bewusst machen" sollte und sich darum bemühte, "Ausbildungsnachwuchs für den ökologischen Landbau" zu gewinnen.

In dieser Zeit begann Haverbeck, die dem Verein nach dem Tod ihres Mannes 1999 vorsaß, auch verstärkt, den Holocaust zu verharmlosen. Beim Amtsgericht in Bad Oeynhausen war der Verein dennoch als gemeinnützig registriert. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe bestätigte gegenüber der taz 2008 die Anerkennung als "Träger der Jugendhilfe". Dieser Status ermöglichte auch die Bezuschussung durch die Stiftung Deutsche Jugendmarke. 2008 erfolgte aber auch das Verbot das Vereins und dessen Teilorganisationen. Ebenfalls betroffen war der Verein zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten, den sie 2003 mit Horst Mahler gegründet hatte.

Die Verbote und Verurteilungen dürfte Haverbeck als Bestärkung und Bestätigung bewertet haben. Die Unbelehrbare lehrte ihre Lügen bei Szene-Veranstaltungen und -Aufmärschen gerne jüngeren Gleichgesinnten. Am 26. Juni verurteilte das Landgericht Hamburg Haverbeck wegen Volksverhetzung zu einer Haftstrafe. Diese muss sie nun nicht mehr antreten.

Bildunterschrift: Ihre letzte Show: Haverbeck im Juni während ihres Prozesses vor dem Hamburger Landgericht.

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tagesschau.de, 21.11.2024:

Wegen Volksverhetzung verurteilt / Holocaust-Leugnerin Haverbeck ist tot

21.11.2024 - 13.15 Uhr

Immer wieder hat Ursula Haverbeck den Holocaust geleugnet und wurde mehrfach wegen Volksverhetzung verurteilt. Nun ist sie im Alter von 96 Jahren gestorben. Bei Rechtsextremen galt Haverbeck als Ikone.

Die mehrfach wegen Volksverhetzung verurteilte Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck ist tot. Das sagte ihr Anwalt Wolfram Nahrath der Nachrichtenagentur dpa. Die 96-Jährige starb demnach gestern. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

Die in rechtsextremen Kreisen populäre Haverbeck aus dem ostwestfälischen Vlotho galt als Ikone der Szene. Sie war 2019 als Spitzenkandidatin der Partei "Die Rechte" für das Europa-Parlament angetreten.

Im Gefängnis wegen Holocaust-Leugnung

Seit Jahren haben sich immer wieder Strafgerichte mit Aussagen Haverbecks beschäftigt. 2004 wurde die Seniorin erstmals verurteilt. Sie erhielt eine Geldstrafe. Zuletzt ergingen Haftstrafen in Berlin, Hamburg und Nordrhein-Westfalen ohne Bewährung.

Haverbeck saß wegen Holocaust-Leugnung auch bereits mehr als zwei Jahre im Gefängnis. Zuletzt hatte das Landgericht Hamburg sie zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr und vier Monaten verurteilt. Dagegen hatte ihr Anwalt Revision am Oberlandesgericht eingelegt.

Wiederholt behauptete Haverbeck, auch vor einer Fernsehkamera und in Gerichtssälen, dass das Konzentrationslager Auschwitz kein Vernichtungslager gewesen sei und ein Massenmord dort nicht stattgefunden habe.

Nach Schätzungen von Historikern ermordeten die Nazis allein im KZ Auschwitz-Birkenau mindestens 1,1 Millionen Menschen.

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Neue Westfälische Online, 21.11.2024:

Holocaust-Leugnerin aus OWL: Ursula Haverbeck ist gestorben

21.11.2024 - 11.51 Uhr

Lebte im Kreis Herford

Mehrfach wurde die 96-jährige Neonazi-Ikone verurteilt. Bundesweit machte sie jahrzehntelang wegen ihrer rechtsextremen Einstellung Schlagzeilen.

Von Lukas Brekenkamp

Bielefeld / Vlotho. Die mehrfach verurteilte Holocaust-Leugnerin und Ikone der Neonazi-Szene, Ursula Haverbeck, ist gestorben. In einschlägigen Telegram-Kanälen und von rechtsextremen Akteuren wurden entsprechende Meldungen verbreitet, die als glaubhaft anzusehen sind. Genauere Umstände zum Tod der 96-Jährigen sind unklar - laut den Meldungen soll sie am 20. November gestorben sein.

Erst vor wenigen Tagen hatte Haverbeck Geburtstag: Am 8. November 1928 wurde sie in Hessen geboren. Den Weg zur Neonazi-Ikone schaffte sie unter anderem durch ihren verstorbenen Ehemann, ein ehemaliges SA- und SS-Mitglied. Gemeinsam leiteten sie das rechtsextreme "Collegium Humanum" in Vlotho im Kreis Herford, das später verboten wurde. In dem Verein sammelten sich Personen, die nach wie vor Teil der rechtsextremen Szene oder bekannte "Reichsbürger" sind.

Haverbeck selbst wurde mehrfach verurteilt, weil sie den Holocaust leugnete, beispielsweise auf Veranstaltungen oder in Internet-Videos. Während einer Haftstrafe vor etwa fünf Jahren kam es in Bielefeld mehrfach zu großen Demonstrationen der rechtsextremen Szene. Mehrere Hundert Neonazis aus Deutschland und teils sogar aus dem Ausland forderten dabei die Freilassung der Holocaust-Leugnerin, die ihre Strafe in Bielefeld verbüßte. Aus dem Gefängnis heraus kandidierte sie 2019 für die Europa-Wahl - für die Neonazi-Partei "Die Rechte" um den Ex-Bielefelder Rechtsextremisten Sascha Krolzig.

Zuletzt gab es Streit um ihren Führerschein

Tatsächlich hätte Haverbeck in nicht allzu ferner Zukunft erneut in eine Haftanstalt gemusst - erneut wegen Volksverhetzung in mehreren Fällen. Doch bis zuletzt versuchte Haverbeck mit ihrem Anwalt, den Experten ebenfalls der rechtsextremen Szene zurechnen, der Strafe zu entgehen. Begründet etwa durch eine angebliche Haftunfähigkeit. Skurril: Bis vor Kurzem war Haverbeck allerdings noch so fit, dass sie selbst Auto fahren konnte. Nachdem sie von der Polizei in Bad Oeynhausen angehalten wurde, gab es jedoch einen Streit um ihren Führerschein. Ob sie diesen letztendlich freiwillig abgegeben hat oder ihr dieser abgenommen wurde, blieb vorerst unklar.

Öffentlich war es jedoch ruhiger geworden um die 96-Jährige. In der rechtsextremen Szene kursierten zuletzt zudem mehrfach Nachrichten, wonach sich der Gesundheitszustand der Holocaust-Leugnerin drastisch verschlechtert habe. Allerdings, so hieß es auch in den Nachrichten, scheint sie nach wie vor eine größere Zahl an Unterstützern in der Region zu haben, die ihr bei diversen Aufgaben geholfen haben sollen.

Online ist die Anteilnahme am Tod der Neonazi-Ikone groß. Selbst internationale Szene-Größen melden sich dazu. Ob der Tod auch zu Trauermärschen oder Demos führt, blieb vorerst unklar. Denkbar wäre es allemal.

Bildunterschrift: Die Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck aus dem Kreis Herford ist offenbar im Alter von 96 Jahren gestorben.

Bildunterschrift: In Bielefeld demonstrieren mehrfach hunderte Neonazis für die damals inhaftierte Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck.

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WDR-Nachrichten aus Westfalen-Lippe, 21.11.2024:

Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck verstorben

21.11.2024 - 10.43 Uhr

Ursula Haverbeck, die 96-jährige Holocaust-Leugnerin aus Vlotho ist tot. Mehrfach wurde sie wegen Volksverhetzung verurteilt.

Die mehrfach vorbestrafte Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck aus Vlotho ist im Alter von 96 Jahren verstorben. Das bestätigte ihr Anwalt Wolfram Nahrath. Die 96-Jährige starb demnach am 20. November. Zu den Umständen ist derzeit noch nichts bekannt. Haverbeck war eine Ikone für die rechte Szene in Deutschland.

Ausschwitz sei kein Vernichtungslager, sondern ein Arbeitslager gewesen, wiederholte Ursula Haverbeck immer wieder - selbst im Gerichtssaal. Sie bezeichnete den millionenfachen Tod von Juden während des Nationalsozialismus öffentlich als Lüge. Zuletzt hatte das Landgericht Hamburg im Juni Haverbeck wegen Volksverhetzung zu einem Jahr und vier Monaten Freiheitsstrafe ohne Bewährung verurteilt.

Eine Haftstrafe bereits abgesessen

Gerichte mussten sich immer wieder mit Ursula Haverbeck beschäftigen. Zuletzt war sie 2022 von einem Berliner Gericht zu einem Jahr Freiheitsstrafe verurteilt worden. Mit der Berufung in diesem Verfahren war Haverbeck gescheitert. Zum Haftantritt kam es aber nicht. Ihr Anwalt zweifelte ihre Haftfähigkeit an.

Eine zweieinhalbjährige Haftstrafe wegen Volksverhetzung verbüßte Haverbeck aber bereits. Seit Mai 2018 saß sie in der JVA Bielefeld-Senne ein. Nur wenige Tage vor ihrer nächsten Verurteilung war sie entlassen worden.

Gründerin des rechtsextremen Vereins "Collegium Humanum"

Mit ihrem Mann hatte sie in den 1960er-Jahren in Vlotho den rechtsextremen Verein "Collegium Humanum" gegründet und später als Vorsitzende geführt. 2008 wurde der Verein wegen fortgesetzter Leugnung des Holocaust verboten.

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Westfalen-Blatt Online, 21.11.2024:

Galionsfigur der Neonazis: Ursula Haverbeck (96) ist tot

21.11.2024 - 10.12 Uhr

Holocaust-Leugnerin aus Vlotho widersetzte sich bis zuletzt ihrem Haftantritt

Vlotho. Die Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck aus Vlotho ist tot. Das wurde dem Westfalen-Blatt am Donnerstag (21. November) aus Behördenkreisen bestätigt.

Von Christian Althoff

Haverbeck wurde 96 Jahre alt und hatte sich bis zuletzt geweigert, eine Haftstrafe wegen Volksverhetzung anzutreten. Rechtsextreme versuchten am Mittwochabend (20. November) auf "X", die Verstorbene als Märtyrerin darzustellen. "Sie starb im Gefängnis für ihre Überzeugung", hieß es dort zum Beispiel.

Das waren allerdings Fake News. "Frau Haverbeck hat ihre Strafe bei uns nicht angetreten", sagte ein Sprecher des Justizkrankenhauses in Fröndenberg (Kreis Unna) am Donnerstag (21. November). Das Krankenhaus hatte sich seit Monaten auf die Aufnahme des ältesten Häftlings in NRW vorbereitet. Dort war ein Krankenzimmer zu einem Haftraum für Haverbeck umgestaltet worden.

Ursula Haverbeck wurde 1928 in Hessen als Ursula Wetzel geboren und studierte Philosophie und Pädagogik. 1970 heiratete sie den früheren SS-Untersturmführer Werner Georg Haverbeck (1909 - 1999), mit dem sie 1963 in Vlotho den Verein "Collegium Humanum" gegründet hatte, angeblich eine "Akademie für Umwelt und Lebensschutz". Ursprünglich eine Versammlungsstätte für die Öko-Bewegung, Linke und Atomkraftgegner, wurde das "Collegium Humanum", das in Vlotho über ein großes Haus mit etwa 50 Betten verfügte, ab den 80er Jahren zu einem Treffpunkt für Rechtsextreme und Neonazis.

Innenminister verbot Vereine

Das Gebäude im Stadtteil Valdorf war ab 2003 auch Sitz des von Ursula Haverbeck mitgegründeten "Vereins zur Rehabilitierung der wegen Bestreiten des Holocaust Verfolgten", der fünf Jahre später von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) als verfassungswidrig verboten wurde. Auch gegen das Collegium Humanum erging ein Vereinsverbot - wegen fortgesetzten Leugnens des Holocausts.

Brief an Detmolds Bürgermeister

Haverbeck, deren Ehe kinderlos blieb, unterhielt persönliche Kontakte zu Vertretern der NPD und der Partei "Die Rechte". In den vergangenen 20 Jahren wurde die Vlothoerin immer wieder wegen Leugnens des Holocausts verurteilt. So schrieb sie 2016 an den Detmolder Bürgermeister, das Vernichtungslager Auschwitz sei "eindeutig" ein Arbeitslager gewesen. Hintergrund war der in Detmold geführte Prozess gegen den früheren SS-Wachmann Reinhold Hanning. Dieses Verfahren diene nur dazu, die These vom Arbeitslager zu widerlegen, meinte Haverbeck.

Nur einmal musste sie ins Gefängnis

Haverbeck kam immer wieder mit Geld- oder Bewährungsstrafen davon. Nur einmal musste sie tatsächlich ins Gefängnis: Bis November 2020 saß sie zweieinhalb Jahre in der Justizvollzugsanstalt Bielefeld-Brackwede im geschlossenen Vollzug. Gegen ihre Sympathisanten erließ die Gefängnisleitung ein Besuchsverbot, aber Vertreter der Jüdischen Gemeinde besuchten die Inhaftierte. Am 9. November 2019, dem Jahrestag der Reichspogromnacht, demonstrierten Neonazis aus vielen Teilen Deutschlands in Bielefeld für die Freilassung Haverbecks. 14.000 Gegendemonstranten stellten sich ihnen entgegen.

Führerschein abgegeben

Zuletzt wurde Ursula Haverbeck 2022 in Berlin wegen Leugnens des millionenfachen Mordes an Juden zu einem Jahr Haft ohne Bewährung verurteilt. Obwohl das Kreisgesundheitsamt Herford eine Inhaftierung mit entsprechender medizinischer und pflegerischer Versorgung für vertretbar hielt, weigerte sich die 95-Jährige, die Haft im Justizkrankenhaus Fröndenberg anzutreten. Haverbeck war bis zuletzt geistig voll auf der Höhe und führte auch ihren Haushalt noch weitgehend selbst. Vor einigen Wochen hatte sie wegen unsicheren Fahrens ihren Führerschein abgeben müssen.

Bildunterschrift: Die Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck ist tot.

Bildunterschrift: Ursula Haverbeck vor zwei Jahren in ihrem Wohnzimmer in Vlotho.

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Jüdische Allgemeine Online, 21.11.2024:

Medienberichte / Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck im Alter von 96 Jahren gestorben

21.11.2024 - 09.34 Uhr

In der rechtsextremen Szene wird sie bewundert

Ursula Haverbeck ist Berichten von "Bild" und mehreren anderen Medien zufolge tot. Die notorische Holocaust-Leugnerin wurde 96 Jahre alt. In Internet-Foren der rechtsextremistischen Szene verbreitete sich die Nachricht von ihrem Ableben zuerst.

Sie war die Witwe eines früheren Mitgliedes der Reichsleitung der NSDAP. Wegen Volksverhetzung ist Ursula Haverbeck immer wieder verurteilt worden. Zuletzt hatte das Landgericht Hamburg eine gegen sie verhängte Freiheitsstrafe von 16 Monaten ohne Bewährung bestätigt.

Im Jahr 2018 war Haverbeck wegen einer weiteren Haftstrafe vor das Bundesverfassungsgericht gezogen, um dort ebenfalls zu scheitern. Von Mai 2018 bis November 2020 war sie in Haft.

Kandidatur für Rechtsextremisten

Zur selben Zeit trat sie als Kandidatin für die rechtsextremistische Partei "Die Rechte" bei der Europa-Wahl vor fünf Jahren an. Auch daher wurde sie von Neonazis bewundert.

Immer wieder hatte Haverbeck behauptet, die Ermordung von sechs Millionen Juden in Gaskammern der Nazis habe sich nicht ereignet. Auschwitz sei kein Vernichtungs-, sondern ein Arbeitslager gewesen. (ja)

Bildunterschrift: Ursula Haverbeck war Deutschlands prominenteste Holocaust-Leugnerin. Von Neonazis wurde sie bewundert.

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Lippische Landes-Zeitung, 21.11.2024:

Kundgebung für Demokratie und Toleranz

Lage. "Für Demokratie und Toleranz - Zusammen gegen Hass und Hetze in Lage" - unter diesem Motto ruft das Lagenser Bündnis gegen Rechts die Bürger aus Lage und Umgebung dazu auf, am morgigen Freitag ab 16.30 Uhr auf dem Marktplatz gemeinsam ein Zeichen für Demokratie, Toleranz und ein friedliches Miteinander zu setzen. Anlass der Kundgebung ist laut Mitteilung die Berichterstattung über Uwe Detert. Der Lagenser Funktionär der AfD ist Rats- und Kreistagsmitglied sowie auf Landesebene der AfD eingebunden.

In dem Artikel der "Welt am Sonntag" wird über antisemitische und diskriminierende Inhalte berichtet, die von Detert unkommentiert auf seinen Social-Media-Kanälen verbreitet wurden. Zugleich wird ihm eine Nähe zur Reichsbürger-Bewegung nachgesagt, die er aber gegenüber der LZ bestreitet. "Es ist alarmierend, dass eine Person, die laut dem Artikel verfassungsfeindliche Inhalte verbreitet und der Reichsbürger-Ideologie nahesteht, in die politischen Entscheidungen für Lage, Lippe und NRW involviert ist", erklärte das Bündnis bereits. Die verbreiteten Inhalte stünden im klaren Widerspruch zu demokratischen Grundwerten.

Das Lagenser Bündnis gegen Rechts ruft deshalb dazu auf, sich klar gegen die Feinde der Demokratie zu positionieren. Mehrere Vertreter aus der Lokalpolitik und verschiedener, demokratischer Verbände wollen in ihren Beiträgen deutlich machen, dass in Lage und Lippe kein Platz für Hass oder Hetze ist.

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